"Alles andere als Pole Position wäre eine Enttäuschung", formulierte Red Bulls Dr. Helmut Marko die Ausgangslange beim Heimspiel von Max Verstappen in Zandvoort recht klar. Verstappen lieferte, stellte den RB16B zum sechsten Mal in den letzten sieben Rennen auf Startplatz eins.

Doch es war eng für den 23-jährigen Niederländer, der die Hoffnungen einer ganzen Nation auf seinen Schultern trägt. Dabei sah es zwischenzeitlich so deutlich aus. Nach dem ersten Versuch in Q3 ließ Verstappen die beiden Mercedes-Piloten noch rund drei Zehntelsekunden hinter sich.

Während sich Verstappen im letzten Versuch nur noch um 0,038 Sekunden verbessern konnten, konnten die Mercedes-Piloten deutlicher nachlegen. WM-Leader Lewis Hamilton egalisierte sogar Verstappens erste Q3-Zeit, fuhr auf die Tausendstel Sekunde die gleiche Rundenzeit.

Warum aber konnte sich Verstappen im letzten Umlauf nicht mehr signifikant steigern? Die TV-Bilder lieferten zum Teil Auflösung. Auf der Start- und Zielgeraden hatte der Niederländer den Heckflügel nicht aufgeklappt. "Das habe ich gar nicht mitbekommen", zeigte sich Verstappen später überrascht.

Fuhr er auf seiner ersten Q3-Runde noch mit 306,1 km/h über die Ziellinie, fehlten ihm beim finalen Schuss satte 13,1 Stundenkilometer. Dazu kam noch ein kleiner Wackler beim Herausbeschleunigen aus Kurve zwölf. Eine Zehntel ging ihm so auf seine persönliche Sektorbestzeit flöten. Warum der Flügel nicht aufklappte, ist noch unklar.

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Verstappen verschaltet sich: Mehr Energie verbraucht

Was auf den TV-Bildern hingegen nicht sofort auffiel: Verstappen machte schon im ersten Sektor einen entscheidenden Fehler. "Raus aus Kurve drei ist es sehr wellig und ich habe dadurch doppelt hochgeschalten", verriet er später in der Pressekonferenz.

"Ich lag zu diesem Zeitpunkt schon zwei Zehntel vor meiner eigenen Bestzeit, aber bis Kurve sieben habe ich dadurch anderthalb Zehntel verloren. Weil ich in einem höheren Gang war, habe ich auch mehr [elektrische] Energie verbraucht. Dadurch kam es auch noch zu De-Rating", so Verstappen.

Trotz des Missgeschicks war Sektor eins nur 0,025 Sekunden langsamer als auf seiner schnellsten Runde. Nur Sektor drei bekam Verstappen komplett ohne Probleme hin. Dort fuhr der Spa-Sieger absolute Bestzeit. Am Ende hätte aber auch sein erster Q3-Versuch gereich: Bei Zeitgleichheit entscheidet, wer die Rundenzeit zuerst fuhr.