Ferrari überraschte im 2. Freien Training der Formel 1 in Zandvoort an der Spitze. Charles Leclerc fuhr am Freitagnachmittag vor Teamkollege Carlos Sainz die schnellste Rundenzeit. Erster Verfolger der Scuderia war Esteban Ocon im Alpine. Weltmeister Lewis Hamilton musste seinen Mercedes mit einem Defekt früh abstellen. Lokalmatador Max Verstappen wurde im Red Bull durch rote Flaggen ausgebremst. Nach einem Defekt im FP1 erreichte Sebastian Vettel Platz zehn. Mick Schumacher wurde 17.

Das Ergebnis: Leclerc fuhr auf dem Soft-Reifen mit 1:10.902 Minuten klar die Tagesbestzeit. Der Monegasse war über eine halbe Sekunde schneller als Hamiltons Bestmarke im ersten Training. Sainz musste sich dem Stallgefährten um anderthalb Zehntelsekunden geschlagen geben. Das Ferrari-Duo fuhr seine Qualifying-Runs nach einer durch Mazepin ausgelösten roten Flagge auf einem frischen Soft-Reifen.

Verstappen hingegen setzte seine persönliche Bestzeit auf einem angefahrenen Reifensatz. Der Niederländer wurde zuvor auf Bestzeitkurs durch die Unterbrechung gestoppt. Mit dreieinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf Leclerc reihte er sich als Fünfter ein. Damit musste er sich neben den Ferrari-Piloten auch Ocon und Bottas geschlagen geben.

Die Top-10 lagen am Ende der Session innerhalb von einer Sekunde. Bis auf Haas und Williams brachten alle Teams mindestens ein Auto unter die ersten Zehn. Fernando Alonso hielt als Sechster den Anschluss an Verstappen. Hinter dem Alpine-Fahrer folgten Pierre Gasly, Lando Norris, Antonio Giovinazzi und Sebastian Vettel. Letzterer erlebte nach seinem Defekt am Vormittag eine reibungslose Session.

Mit nur zwei Runden und einer persönlichen Bestzeit auf dem Medium-Compound wurde Hamilton Elfter. Das Schlusslicht bildeten die Autos von Haas und Williams mit Spa-Sensation George Russell auf dem letzten Platz. Der Mercedes-Junior war zwei Sekunden langsamer als die Bestzeit.

Die Zwischenfälle: Nachdem die Session mit fünf Minuten Verspätung gestartet wurde, dauerte es kaum weitere fünf Minuten bis zur ersten roten Flagge. Hamilton war nur eine schnelle Runde gefahren, bevor er einen Leistungsverlust meldete und von seinem Team angewiesen wurde, das Auto abzustellen. Zur Bergung des in Kurve acht gestrandeten Mercedes wurde das Training unterbrochen. Mit 47 Minuten Restzeit ging es weiter.

Kaum hatten die Qualifying-Simulationen begonnen, gab es die nächste Unterbrechung. Mazepin drehte sich auf seinem Run mit dem Soft-Reifen. Beim Einlenken in Kurve elf verlor der Russe das Heck und rutschte rückwärts ins Kiesbett. Er konnte sich nicht aus eigener Kraft aus der misslichen Lage befreien und musste an Ort und Stelle aussteigen. Zum Abschleppen des Boliden wurde erneut die rote Flagge gezückt. Nach der Unterbrechung blieben 25 Minuten.

Wetter: Die Nordseeküste verwöhnte die Formel 1 auch am Freitagnachmittag mit bestem Wetter. Die zahlreich angereisten Fans genossen bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad Celsius das zweite Training der Königsklasse. Der Asphalt wurde bei klarem Himmel auf 35 Grad Celsius erwärmt.