Die Farce des Belgien-GP sorgt auch knapp eine Woche später noch immer für Gesprächsstoff. Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone erklärte in einem Interview mit Sportsmail beispielsweise, dass die Formel 1 auch schon bei schlimmeren Bedingungen gefahren sei. Ein solches Beispiel: der Japan-GP aus dem Jahr 2007. Trotz heftiger Regenfälle wurde das Rennen seinerzeit von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung durchgezogen. Damals schon mit dabei: Alpine-Pilot Fernando Alonso. Der mittlerweile 40-Jährige erklärte nun, warum das Rennen dieses Mal zu Recht nicht gestartet wurde.

"Die Sicht war das größte Problem", sagte Alonso am Donnerstag in Zandvoort. "Das hat sich über die Jahre verändert. Die Autos produzieren mehr Gischt, unsere Reifen sind breiter als 2007. Damals waren die Regenreifen noch stärker, vielleicht hat auch die Größe der Reifen beim Aquaplaning geholfen." Hinzu käme außerdem noch die Natur der Strecke: "Spa mit diesem Highspeed und diesen langen Geraden hat die Gischt lange in der Luft gehalten."

Den Beschluss, dass Rennen daher nicht freizugeben, empfindet Alonso als korrekt. "Ich glaube, die Bedingungen waren nicht gut genug, um Rennen zu fahren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein großer Unfall passiert wäre. Das wollte die FIA verhindern und ich denke, das war die richtige Entscheidung." Mit einer anderen Entscheidung geht der Spanier allerdings nicht d'accord. Denn Punkte zu vergeben, für ein Rennen, das keines war, findet der Spanier nicht in Ordnung: "Dem stimme ich überhaupt nicht zu."

Formel 1 in Zandvoort: Alonso heiß aufs Streckendebüt

Mit Platz 14 im Qualifying und Position elf im Rennen erlebte ohnehin Alonso ein enttäuschendes Wochenende in Belgien. In Zandvoort soll sich das wieder ändern, der Niederlande-GP beginnt für Alonso jedoch mit einem Nachteil. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kontrahenten ist der Spanier noch nie in Zandvoort gefahren. Lediglich Runden im Simulator und der Track-Walk am Donnerstag stehen zu Buche.

Zandvoort kennt Alonso nur aus dem Simulator., Foto: LAT Images
Zandvoort kennt Alonso nur aus dem Simulator., Foto: LAT Images

Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, ist die Vorfreude beim Alpine-Piloten groß, am Freitag endlich loslegen zu dürfen. "Ich freue mich darauf, morgen ins Auto zu springen. Es gibt einige einzigartige Kurven hier, Kurve drei oder die letzte Kurve." Positiv stimmt ihn zudem ein Blick in die Vergangenheit: "Wenn wir dieses Layout mit Budapest oder Barcelona vergleichen, ist es sehr ähnlich. Auf diesen Strecke war der Alpine stark, daher hoffe ich, dass wir ein gutes Wochenende haben können", so Alonso. "Wir sollten optimistisch sein."