Bei Valtteri Bottas war in Spa von vornherein klar, dass sein Platz in der Startaufstellung zum Belgien GP der Formel 1 kein guter sein würde. Schließlich muss er wegen dem Ungarn-Unfall um fünf Plätze nach hinten. Aber Startplatz 13, und nur die achtschnellste Zeit, das war dann doch noch deutlich schwächer als erwartet.

Für Bottas kam im Qualifying einfach alles zusammen. Zuerst einmal das Auto-Setup: "Wir sind definitiv nicht für das richtig Nasse eingestellt, als Team haben wir ziemlich wenig Flügel genommen." Das galt aber auch für Lewis Hamilton, der mit der gleichen Aerodynamik-Konfiguration seinen Mercedes auf den dritten Platz vorbrachte.

Bottas tappt im Qualifying in Temperatur-Falle

Bottas aber erwischte es aber zusätzlich in der entscheidenden Phase des dritten Qualifying-Segments mit Verkehr. Auf dem letzten Intermediate-Reifensatz fuhren die Mercedes nämlich erst eine schnelle Runde, dann eine langsame Runde, und dann zum Abschluss noch eine zweite schnelle. "Ich hatte das Gefühl, dass ein Top-3-Ergebnis trotzdem möglich sein sollte", sagt Bottas.

"Auf meiner langsamen Runde musste ich zu sehr rausnehmen wegen dem Verkehr", erklärt Bottas. "So habe ich die Temperatur in den Vorderreifen verloren, und in der letzten Runde begann ich sofort, mich zu verbremsen, also war die Zeit nicht gut."

"Die Strategie war nicht schlecht, wir waren an einer guten Stelle", verteidigt Bottas das Verkehrs-Management der Box. Hamilton und Bottas hatten für ihre langsamen Runden eigentlich viel Platz gehabt, wurden dann aber von George Russell und Sergio Perez eingeholt, die in einem anderen Rhythmus und daher auf schnellen Runden unterwegs waren. Hamilton konnte Russell noch günstig vorbeilassen und blieb vor Perez. Bottas hingegen musste im Schrittempo durch die Bus-Stop-Schikane. Damit war die Reifentemperatur weg.

Bottas (hinten) muss Perez passieren lassen und bleibt dafür fast stehen, Foto: LAT Images
Bottas (hinten) muss Perez passieren lassen und bleibt dafür fast stehen, Foto: LAT Images

Bottas hofft auf Topspeed und Mischwetter

Wie bei Hamilton geht auch bei Bottas jetzt der Blick in Richtung Himmel. Der Mercedes fährt mit sehr wenig Abtrieb, was das Fahrverhalten im Nassen schwierig macht. Aber auf den Geraden sollte das Auto einen Topspeed-Vorteil haben. Darauf baut Bottas, von Platz 13 kommend. Eventuell von Platz zwölf, wenn Lando Norris nach seinem Unfall Teile tauschen muss und bestraft wird.

"Ich hoffe, dass es an einem Punkt zumindest trocken ist, so dass wir überholen können", so Bottas, der aber auch mit Regen leben kann. Auch wenn das Auto da nicht so gut läuft, weil ihm Abtrieb fehlt: "Wenn es morgen so wird, dann kommst du wahrscheinlich schon weit nach vorne, wenn du nur ins Ziel kommst. Es ist nicht die beste Startposition, aber es wird Chancen geben."