Auch unter seinem neuem Namen Aston Martin scheint das ursprüngliche Jordan-Team beim Belgien-GP 2021 an seine in der Historie überdurchschnittlich starken Wochenenden auf dem Circuit de Spa-Francorchamps anknüpfen zu können. Am Ort der Fisichella-Pole für Force India im Jahr 2009 lieferten Lance Stroll und Sebastian Vettel am Trainingsfreitag mit den Rängen sechs und acht in der schnelleren zweiten Session ein stärkeres Ergebnis als üblich.

Im ersten Training lief es für Vettel mit P7 (Stroll P11) sogar noch etwas besser. "Es war okay. Die zweite Session vielleicht nicht ganz so gut wie die erste, aber insgesamt war es in Ordnung", berichtet Vettel. An ein paar Dingen könne man allerdings noch arbeiten. Immerhin seien wegen der wechselhaften Bedingungen und gleich zwei roten Flaggen im zweiten Training allzu viele Runden gar nicht zusammen gekommen, so Vettel.

Vettel: Dank Mischbedingungen geht immer mehr

Genügend Antworten erhielt Aston Martin dennoch. "Wir wissen, was das Auto braucht. Jetzt versuchen wir es zu finden", sagt Vettel. "Die Bedingungen waren am Anfang der Session knifflig, es war etwas feucht. Aber dann kam die Sonne raus, es hat abgetrocknet und wir haben noch gute Laufzeit bekommen. Das Auto fühlte sich gut an", bestätigt Teamkollege Stroll.

Den guten Auftakt führt Vettel in erster Linie auf die Mischbedingungen zurück, nicht auf die historisch für Jordan, Midland, Spyker, Force India und Racing Point so gute Strecke. "Wenn die Bedingungen gemischt und wechselhaft sind, gibt es generell etwas mehr Spielraum, mehr zu schaffen als normalerweise", sagt Vettel.

Sebastian Vettel: In mir steckt noch mehr

Sollte der Samstag völlig trocken werden, könne Aston Martin daher froh sein, sollte man im Qualifying das Freitagsergebnis wiederholen können. Allerdings sieht Vettel auch im Trockenen noch Potenzial - vor allem in sich selbst. "Ich fühlte mich nach der langen Pause wohl im Auto. Das ist wichtig. Und ich spüre, dass in mir noch mehr steckt, das ich morgen abrufen kann", sagt Vettel.

Bitter für Vettel: Kein Vorteil, aber Pokal weg! Neue Regel? (08:31 Min.)

Insgeheim hofft der viermalige Formel-1-Weltmeister jedoch auf Regen. "Wenn es nass ist, weißt du nie. Vielleicht geht dann sogar noch mehr", hofft Vettel. Hilft ihm das in Spa so oft ganz besondere Wetter? Rund 80 Prozent Regenwahrscheinlichkeit sind zum Zeitpunkt des Qualifyings in den Ardennen prognostiziert.

Vettel & Stroll: Schlägt in Spa die Stunde der Regengötter?

"Der Schlüssel wird sein, morgen zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Reifen zu sein. Es ist nicht immer so leicht, das Timing richtig hinzubekommen. Dafür brauchst du auch etwas Glück. Hoffentlich finden wir uns da auf der guten Seite und haben ein gutes Qualifying", sagt Vettel.

Auch Lance Stroll - im Regen in der Regel durchaus besonders gut aufgelegt - wäre nicht abgeneigt. "Das macht es echt aufregend. Schauen wir, was morgen passiert. Bei solchen Bedingungen ist es immer aufregend", sagt der Regen-Pole-Fahrer des Türkei-GP 2020. Jenes Rennen, in dem Vettel - auch im Regen - seine klar beste Leistung seiner letzten Saison bei Ferrari zeigte ...