Red Bull hat Mercedes im 2. Freien Training der Formel 1 in Spa-Francorchamps von der Spitze verdrängt. Max Verstappen fuhr in der zweiten Session in Belgien die Bestzeit vor Valtteri Bottas und Weltmeister Lewis Hamilton. Die Mercedes-Piloten ließen sich allerdings nicht in die Karten schauen und lieferten keinen Run auf dem Soft-Reifen ab. Sebastian Vettel beendete die Session auf Platz acht. Mick Schumacher wurde hinter Haas-Teamkollege Nikita Mazepin Letzter.

Das Ergebnis: Nachdem das Training bei teilweise feuchten Bedingungen gestartet wurde, verlief die Zeitenjagd sehr gemächlich. Erst deutlich nach Halbzeit der 60-minütigen Session zeigten die Teams ihre Performance-Runs auf dem weichen Reifen. Verstappen markierte mit 1:44.472 Minuten die schnellste Zeit und blieb damit hauchdünn vor dem Mercedes-Duo.

Bottas und Hamilton lagen mit ihren persönlichen Bestzeiten jeweils unter einer Zehntelsekunde hinter dem Niederländer. Die Fahrer des Weltmeister-Teams fuhren ihre Runden allerdings deutlich früher auf dem Medium-Reifen und zeigten ihre Pace auf dem schnelleren Compound nicht.

Hamilton blufft, Verstappen crasht! Noch ein Ass im Ärmel?: (09:05 Min.)

Erster Verfolger der Top-Teams war Fernando Alonso, der im Alpine Vierter wurde. Hinter dem 40-Jährigen sortierte sich Pierre Gasly ein. Der AlphaTauri-Pilot blieb als letzter Pilot unter der 1:45-Minuten-Marke. Die Top-10 komplettierten Lance Stroll, Esteban Ocon, Sebastian Vettel, Lando Norris und Sergio Perez. Letzterer fuhr seine schnellste Zeit auf dem Medium-Reifen.

Außerhalb der Top-10 zeigte Alfa Romeo mit den Plätzen 13 und 14 für Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen eine solide Leistung im Mittelfeld, während Ferrari es mit keinem der beiden Autos unter die ersten Zehn schaffte. Die rote Laterne ging einmal mehr an das Haas-Duo. Mick Schumacher musste sich mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand hinter Nikita Mazepin anstellen.

Verstappen und Leclerc crashen in Spa-Francorchamps

Die Zwischenfälle: Das Training begann ruhig, doch trotz der großen Auslaufzonen forderte der anspruchsvolle Circuit Spa-Francorchamps spät in der Session einmal mehr Opfer. Auf der Jagd nach schnellen Rundenzeiten erwischte es zunächst Ocon, der sich am Ausgang von Fagnes drehte. Der Alpine-Pilot konnte einen Einschlag vermeiden und mit Bremsplatten an die Box zurückkehren.

Für Charles Leclerc ging sein Fahrfehler in Les Combes weniger glimpflich aus. Er verlor wie Ocon beim Herausbeschleunigen das Heck. Im Gegensatz zum Franzosen konnte er seinen Ferrari zwar vor einem Dreher bewahren, schlingerte dafür aber von der Rennstrecke und streifte die Reifenstapel heftig. Die Session musste für die Bergung des Autos mit der roten Flagge unterbrochen werden.

Zwei Minuten vor Schluss verunfallte dann auch Pace-Setter Max Verstappen. Der Publikumsliebling verlor in Kurve sieben die Kontrolle über seinen Red Bull und schlug rücklings in die Reifenstapel ein. Die rechte Hinterradaufhängung wurde schwer beschädigt, woraufhin er an Ort und Stelle aussteigen musste. Das zweite Training endete damit vorzeitig.

Das Wetter: Der zur Mittagszeit gefallene Regen hatte sich pünktlich zum Start des zweiten Trainings verzogen. Neben der durch die Formel 3 trockengefahrenen Ideallinie gab es vereinzelt feuchte Stelle. Zu Beginn der Sitzung drehten vereinzelte Fahrer jeweils eine Besichtigungsrunde auf dem Intermediate-Reifen, wechselten aber sofort auf Slicks. Im weiteren Verlauf blieb es trocken. Die Außentemperatur betrug 14 Grad Celsius, der Asphalt war mit 18 Grad Celsius erwartungsgemäß kühl.