Fernando Alonso wurde von Alpine pünktlich vor dem Formel-1-Rennen in Spa-Francorchamps an diesem Wochenende für 2022 bestätigt. Der zweimalige Weltmeister hatte den Plan bei seinem Comeback zwar von vornherein, doch das Team musste vom 40-Jährigen erst überzeugt werden. Nach der positiven Entwicklung der vergangenen Monate fiel es Alpine allerdings nicht allzu schwer, die Option zur Vertragsverlängerung zu ziehen. Seitens Alonso hatte es ohnehin keine Alternativen gegeben.

"Nein, es war nur mit Alpine", erklärt der Spanier gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass er einzig mit den Franzosen in Verhandlungen stand. Als er im vergangenen Jahr vom Mutterkonzern Renault für seine Rückkehr in die Formel 1 verpflichtet wurde, war die gemeinsame Offensive in der Saison 2022 ohnehin schon das große Ziel. Mit dem neuen Reglement wollen das Werksteam und der Altmeister noch einmal gemeinsam nach dem Weltmeistertitel greifen.

"In meinem Kopf war der Plan von Anfang an 2022 mit den neuen Regeln. Das ist wohl der Grund, weshalb ich auch in den Sport zurückgekehrt bin - für nächstes Jahr", so Alonso, der sich nach zwei Jahren Auszeit allerdings erst beweisen musste. Zu Saisonbeginn war ihm die Abstinenz anzumerken. Erst beim sechsten Rennen in Baku schien er zurück zu alter Stärke gefunden zu haben.

Alonso musste Alpine mit Resultaten überzeugen

"Du musst auch das Vertrauen des Teams haben und im ersten Teil der Saison gute Rennen zeigen", sagt er. Angefangen mit Baku legte er in den sechs Rennen vor der Sommerpause eine Serie von Top-10-Resultaten hin. In Ungarn trug er maßgeblich zum Sieg von Teamkollege Esteban Ocon bei, indem er Lewis Hamilton über lange Zeit erfolgreich hinter sich hielt. In der Weltmeisterschaft liegt er zur Saisonhalbzeit als Elfter nur einen Zähler hinter Ocon.

Spätestens sein Kampf gegen den alten Erzrivalen im Mercedes lieferte den Beweis, dass der Alonso seine frühere Form wiedererlangt hatte. "Ich glaube, ich performe im Moment auf einem Level, mit dem ich zufrieden sein kann", erklärt er. Bei Alpine sah man das offenbar ähnlich, denn die Vertragsverlängerung war nach dem Sommer nur noch Formsache.

"Es gab keine Zweifel, aber der Vertrag war ursprünglich ein Jahr plus ein Jahr. Wir mussten uns an irgendeinem Punkt für 2022 einigen", so Alonso. "Ich bin sehr glücklich in diesem Team sowie mit meinem Comeback und freue mich auf nächstes Jahr. Das Team ist mit meinem Job offenbar auch zufrieden, also hat es nur eine Minute gedauert, um zu dieser Entscheidung zu gelangen."

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Formel 1 für Alonso wieder oberste Priorität

Für den Allrounder Alonso ist damit allerdings auch klar, dass er sich wie schon im ersten Teil seiner Karriere zu 100 Prozent auf die Formel 1 konzentrieren wird. "Im Moment liegt all mein Fokus und meine Entschlossenheit auf diesem F1-Projekt, besonders mit den neuen Regeln und all der Arbeit, die wir ins nächste Jahr stecken", sagt er. Die Formkurve in diesem Jahr hat ihn zusätzlich motiviert: "Ich hoffe, dass ich in der zweiten Saisonhälfte noch etwas mehr zeigen kann."

Ausflüge, wie er sie seit 2017 zum Indy 500, den 24 Stunden von Le Mans oder der Dakar-Rallye unternahm, wird es in naher Zukunft definitiv nicht geben: "Im Moment genieße ich mein Comeback. Ob meine Zukunft mit der Formel 1 zu tun haben wird oder ich andere Dinge ausprobiere, werden wir sehen. Natürlich ist das Indy 500 von all den Herausforderungen, die ich außerhalb der F1 angenommen habe, noch nicht vollendet. Es wird immer auf meiner Liste sein, aber im Moment gehört all meine Aufmerksamkeit der F1."