Die Formel 1 ist aus der Sommerpause zurück, und beim Belgien GP in Spa kam es gleich beim Auftakt des Medientags zum Aufeinandertreffen der beiden Mercedes-Kandidaten George Russell und Valtteri Bottas. In der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag mussten die beiden direkt nebeneinander Fragen rund um ihre Zukunft beantworten.

Bottas, seit 2017 Mercedes-Fahrer, kämpft 2021 einmal mehr um sein Cockpit beim Weltmeister-Team. Junior George Russell schickt im Williams regelmäßig Bewerbungsschreiben Richtung Brackley. Glaubt man Insidern im Fahrerlager, hat Russell für 2022 längst bei Mercedes unterschrieben und ersetzt Bottas.

Offiziell aber gab es von Mercedes noch keine Entscheidung. Bottas und Russell antworteten wie abgestimmt auf die entscheidenden Fragen. "Es gibt noch keine Neuigkeiten zu vermelden", sagte Bottas. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine Neuigkeiten zu vermelden", stimmte Russell in den PR-Kanon ein.

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Bottas & Russell bestätigen Diskussionen - kryptisch

"Es gab Diskussionen über die Sommerpause, aber es gibt dieses Wochenende - und wahrscheinlich auch die nächsten Wochenenden - nichts zu verkünden. Mir ist es lieber, die Dinge richtig zu machen, statt etwas übers Knie zu brechen", fügte Russell an.

"Nichts zu vermelden" bedeutet allerdings nicht, dass es noch keine Entscheidung gibt. Geht es nur um den Zeitpunkt und die Art und Weise der Verkündung? "Ich glaube, ich muss das nicht klarstellen. Ich glaube, das gilt auch für George", so Bottas. Der Finne lässt allerdings tief blicken: "Vielleicht weiß ich etwas, vielleicht aber auch nicht - es gibt aber nichts zu vermelden."

Sowohl Bottas als auch Russell vertrauen auf Mercedes

Sorgen um ihre Zukunft machen sich beide nicht. "Wir sind beide in der glücklichen Position, dass sich Mercedes um uns kümmert", meint Russell. "Wir vertrauen Mercedes für die Zukunft. Für mich ist es kein Problem, ob ich morgen oder nach Abu Dhabi weiß, was Sache ist: Du musst den Leuten vertrauen, die sich um dich kümmern."

Der junge Brite spricht sich leicht, einen Platz in der Formel 1 hat er sicher. Für Bottas geht es hingegen um eine Mercedes-Alternative. Ein Wechsel zu Alfa-Sauber steht im Raum, auch eine Rückkehr zu Williams ist eine Alternative. Der Finne spielt die Zeit-Thematik herunter: "Für mich ist das nichts Neues. Für mich ist das vollkommen okay, ich konzentriere mich nur auf die nächsten Wochenenden."

George Russell macht sich Hoffnungen auf ein Mercedes-Cockpit, Foto: LAT Images
George Russell macht sich Hoffnungen auf ein Mercedes-Cockpit, Foto: LAT Images

Nach großem Vergnügen wirkte die Pressekonferenz für keinen der beiden Mercedes-Kandidaten. An der persönlichen Beziehung soll es aber nicht liegen - obwohl es zwischen beiden in Imola schon heftig krachte.

"Unsere Beziehung ist okay", meint Russell. "Wir sind Konkurrenten. Es ist selten, dass zwei Formel-1-Fahrer oder Konkurrenten beste Freunde sind. Wir sind beide erwachsen, wir haben alles, was passiert ist, hinter uns gelassen. "Alles gut", folgte Bottas auch hier der PR-Linie.