Die Formel 1 ist in der Sommerpause: Nach 11 von 23 (geplanten) Rennen zieht Motorsport-Magazin.com eine erste Bilanz. Heute wird die erste Saisonhälfte der drei Rookies Mick Schumacher Nikita Mazepin und Yuki Tsunoda. Wer legte den besten Start in seine Debütsaison hin und wie ist der Ausblick auf die zweite Saisonhälfte? Das Halbzeitfazit.

Mick Schumacher

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 3,09

Mick Schumacher kann auf eine gelungene erste Saisonhälfte zurückblicken. Nicht nur konnte er Teamkollege Nikita Mazepin gut in Schach halten, sondern an einigen Rennwochenenden auch am hinteren Mittelfeld kratzen. Der Formel-2-Champion wurde auch schon einige Male von Haas-Teamchef Günther Steiner für seine reife Einstellung gelobt. Einziges Manko: Schumacher erlaubt sich noch zu viele Fehler, die zum Teil auch gröbere Folgen haben.

Höhepunkt:Der Höhepunkt Schumachers ereignete sich bereits früh in der Saison. Beim dritten Wochenende in der Saison. Ein Rennen, bei dem vor allem Williams zu kämpfen hatte. In der Schlussphase des Rennens arbeitete sich Schuamcher Stück für Stück an Nicholas Latifi heran und konnte diesen schließlich auch überholen. Starker Auftritt.

Tiefpunkt: Eine Schwäche Schumachers zeigt sich vor allem in den Trainings. Der Haas-Pilot ging in den Trainignssessions bereits einige Male zu viel Risiko ein und sorgte durch daraus resultierende Kollsionen vor allem bei Teamchef Steiner für Ärger. So auch im dritten Freien Training des Ungarn GP, als Schumacher seinen VF-21 in die Wand setze und dadurch nicht am Qualifying teilnehmen konnte. Das ging zu weit.

Ausblick:Schumacher zeigte in der ersten Saisonhälfte bereist einige Male sein Potential und konnte sich auch im Vergleich zum Saisonbeginn steigern. Für die zweite Saisonhälfte kann Schumacher daran ansetzen, ob jedoch Punkte drinnen sind, bleibt zu bezweifeln. Das Material wird auch in den kommenden Monaten nicht viel hergeben.

Schumacher konnte in der ersten Saisonhälfte gegenüber Mazepin die Oberhand behalten, Foto: LAT Images
Schumacher konnte in der ersten Saisonhälfte gegenüber Mazepin die Oberhand behalten, Foto: LAT Images

Nikita Mazepin

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 4,44

Für Mick Schumachers Teamkollege Nikita Mazepin lief die erste Saisonhälfte wesentlich holpriger. Immer wieder fiel der Russe auf der Strecke durch Dreher auf. Aber auch Mazepin konnte seine Form deutlich steigern und etwaige Schnitzer werden so deutlich seltener. Im Qualifying tut sich im Vergleich zu Teamkollege Schumacher weiterhin eine große Kluft auf. Mazepin hat in der ersten Hälfte jedoch etwas weniger Blechschaden verursacht als sein Stallrivale. Ein Pluspunkt, dennoch ist auf Performance-Seite noch deutlich Luft nach oben.

Höhepunkt:Einen gelungenen Auftritt zeigte Mazepin im Rennen des Großbritannien GP. Im Sprint-Qualfiyng kollidierte der Russe zwar noch mit seinem Teamkollegen, konnte dessen Pace im Rennen aber mitgehen und nach Kurve 17 ein starkes Manöver durchziehen. Ein Lichtblick in der ersten Sasonhälfte.

Tiefpunkt:Der Tiefpunkt Mazepins ereignete sich direkt im ersten Rennen der Saison. Bereits nach wenigern Metern drehte sich Mazepin in Kurve drei weg und fuhr in die Streckenmauer. Nachdem der Russe vor der Saison durch einen kontroversen Instagram-Post für eine Welle der Kritik sorgte, brachte der Crash in Bahrain zusätzliches Kopfschütteln. Mit diesem Kopfschütteln im Gepäck musste Mazepin die folgenden Rennen bestreiten. Keine leichte Aufgabe.

Ausblick: Nikita Mazepin konnte sich in der ersten Hälfte von einem schwierigen Start mehr oder weniger erholen. Mit dem daraus resultierendem Extra an Selbstvertrauen sollte der Start in die zweite Saisonhälfte also deutlich besser von der Hand gehen. Gegen Schumacher muss Mazepin die Zügel jedoch noch ein Stück weiter anziehen.

Anmerkungen:

*Nichtteilnahmen am Qualifying werden automatisch als im Vergleich zum Teamkollegen verlorene Qualifikationen miteinberechnet.

**In den elf absolvierten Rennen insgesamt mögliche Runden: 697

Yuki Tsunoda

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 3,66

Yuki Tsunoda erlebte einen furiosen Start in die Saison. Bei seinem ersten Auftritt in Bahrain konnte der junge Japaner direkt Punkte einfahren und so manch einen Experten überzeugen. Einen Lauf konnte Tsunoda dadurch aber nicht starten. Der Japaner steckte mit seinem AT02 in dieser Saison bereits einige Male in der Wand und nahm sich so hin und wieder die Chance auf bessere Platzierungen - sowohl im Qualifiyng als auch Rennen. Tsunoda hat aufgrund dieses Problems auch seine Herangehenswiese angepasst. Ein Aufwärtstrend ist erkennbar.

Höhepunkt:Tsunodas bisheriger Höhepunkt wurde bereits angesprochen - der Bahrain GP. Nachdem der Japaner auf Mediums an der Q3-Grenze gescheitert war, zeigte der Red-Bull-Junior im Rennen einen beherzten Auftritt und konnte so auch Größen wie Alonso hinter sich lassen. Formel-1-Sportchef Ross Brawn legte sich bereits fest und sprach in der Folge von einem der besten Rookies seit Jahren.

Tiefpunkt: Tsunoda erlebte in der ersten Saisonhälfte Höhen und Tiefen. Besonders die Kollision im ersten Freien Training des Ungarn GP stellte einen Tiefpunkt dar. Schließlich hatte der Japaner seine Herangehensweise bereits verändert, was zuletzt durchaus Früchte zeigte. Diese Kollsion warf Tsunoda in dieser Hinsicht aber nicht nur zurück, sondern sollte folglich auch viel Trainingszeit kosten, da durch den Crash das Getriebe beschädigt wurde.

Ausblick: Trotz des unglücklichen Crashs beim Ungarn-Wochenende konnte Tsunoda letztlich einen positiven Trend verzeichnen. Der Japaner versucht nach eigener Aussage während der Session mehr Vertrauen aufzubauen und dann Schritt für Schritt die Pace zu erhöhen. Im Vergleich zum deutlich erfahrenen Teamkollegen Pierre Gasly muss Tsunoda jedoch noch eine Schippe drauflegen.