Die Formel 1 ist in der Sommerpause: Nach 11 von 23 (geplanten) Rennen zieht Motorsport-Magazin.com eine erste Bilanz. Heute wird die erste Saisonhälfte von Alpine genauer unter die Lupe genommen. War es die richtige Entscheidung, Fernando Alonso aus seiner Formel-1-Pause zurückzuholen?

Ziel vs. Realität:
Bereits vor der Saison war für Alpine klar, dass 2021 nur ein Übergangsjahr vor dem großen Regelumbruch 2022 werden soll. Fernando Alonso wurde in die Formel 1 zurückgeholt und auch er betrachtet die Saison als Vorbereitung für größere Aufgaben. Hinzu kommt, dass das Team über den Winter Probleme mit dem Windkanal hatte. Die Erwartung, zu Saisonbeginn nicht bei der Musik zu sein, bestätigte sich in der Folge auch. Besser werdende Ergebnisse und der Sensationssieg von Esteban Ocon kurz vor der Sommerpause lassen das Team in der Konstrukteurs-WM auf Position fünf dastehen. Alpine befindet sich wieder im Aufschwung und damit im Soll.

Entwicklung:
2020 duellierte sich Alpine respektive Renault bis ins letzte Rennen mit McLaren und Aston Matin um den dritten Rang in der Konstrukteruswertung. An die Leistungen der vergangenen Saison konnte der Rennstall dieses Jahr jedoch nicht anknüpfen. Obwohl Alpine für diese Saison auch in Sachen Entwicklung bereits den Hahn abgedreht hat, sprechen die jüngsten Ergebnisse des Rennstalls eine positive Sprache, zumal noch einige Updates kommen sollen. Zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison hatte das Team jedoch bereits 37 Zähler mehr auf dem Konto. Auch in Sachen Motor konnte die Lücke zu Mercedes und Honda nicht geschlossen werden.

Der Höhepunkt:
Nach einem Höhepunkt muss nicht lange gesucht werden und natürlich handelt es sich dabei um den Ungarn GP kurz vor der Sommerpause. Fernando Alonso und Esetban Ocon hielten sich geschickt von jedem Ärger fern und so bot sich für Ocon letztlich die Chance, seinen ersten Sieg zu feiern. Dies wurde auch möglich durch eine starke Abwehrarbeit Alonsos, der Hamilton rundenlang davon abhielt, auf Ocon aufzuschließen.

Der Tiefpunkt:
Der Auftakt der Saison stellte für Alpine unweigerlich einen Tiefpunkt dar. Das Rennwochenende bestätigte die Befürchtungen, dass die Windkanal-Probleme dafür gesorgt haben, dass der französische Rennstall auf die Konkurrenz etwas Boden verloren hat. Da Ocon in eine von Vettel verursachte Kollision verwickelt wurde und Alonso aufgrund eines Sandwich-Papiers ausfiel, verließ der Rennstall die Wüste ohne Ausbeute.

Fernando Alonso:
Fernando Alonsos Comeback in die Formel 1 wurde mit vielen kritischen Blicken betrachtet. Tatsächlich tat sich der zweimalige Weltmeister zu Beginn der Saison etwas schwer, ein Gefühl für seinen A521 zu bekommen, wodurch Alonso teamintern von Ocon zunächst verspeist wurde. Seit Baku konnte er das Blatt jedoch wenden und scheint nicht zuletzt durch sein packendes Duell mit Hamilton beim Ungarn Gp wieder in der Formel 1 angekommen zu sein.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 2,73

Ein Foto, das sich jedes Team wünscht - Alonso feiert mit Ocon den Sieg des Franzosen in Ungarn, Foto: LAT Images
Ein Foto, das sich jedes Team wünscht - Alonso feiert mit Ocon den Sieg des Franzosen in Ungarn, Foto: LAT Images

Esteabn Ocon:
Esteban Ocons erste Saisonhälfte gestaltete sich wie eine regelrechte Achterbahnfahrt. Zunächst hielt der in der vergangenen Saison viel kritisierte Pilot Teamkollege Alonso in Schacht. Auf starke Leistungen folgte ab Baku jedoch ein großes Formtief, das Alpine mit einem neuen Chassis zu beheben versuchte. Dies trug auch Früchte und sollte schließlich beim Chaos-GP von Ungarn in einem überraschenden Sieg helfen. Der Trend zeigt wieder nach oben.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 2,8

Ausblick:
Alpine hat für die laufende Saison noch einige Updates angekündigt und scheint den A521 immer besser zu verstehen. Auch auf Fahrerseite konnten sowohl Alonso als auch Ocon ihre Leistungen stabilisieren. Dem Team bieten sich daher gute Chancen, sich gegen die Konkurrenz aus dem Hause AphaTauri und Aston Martin durchzusetzen. McLaren und Ferrari bleiben jedoch außer Reichweite.

Halbzeitfazit Alpine: So läuft Fernando Alonsos Comeback: (08:24 Min.)