Ferrari feiert nicht nur dank eines besseren Autos 2021 eine Auferstehung in der Formel 1. Gemeinsam mit McLaren hat sich das Team im Kampf um den Titel 'Dritte Kraft' vom Rest des Verfolgerfeldes abgesetzt, und viel geht auch auf das herausragende Fahrerduo von Charles Leclerc und Neuzugang Carlos Sainz zurück.

Das beschwört jedenfalls Teamchef Mattia Binotto, nachdem Sainz und Leclerc ihm 2021 bislang schon zwei Poles und drei Podien beschert haben und mit 83 und 80 Punkten auf dem sechsten und siebten Rang der Weltmeisterschaft liegen: "Erst einmal denke ich, dass wir das beste Lineup der ganzen Boxengasse haben."

Ferrari lobt Leclerc-Fortschritte und Sainz-Eingewöhnung

Da klingt er fast wie sein McLaren-Pedant Andreas Seidl, der sich im Vorjahr durchwegs an seiner Paarung von Carlos Sainz und Lando Norris erfreute. Trotz Teamwechsel und schwieriger Eingewöhnungsphase hat Sainz 2021 nichts von seinem Speed eingebüßt. "Carlos integriert sich gut, verbessert sich von Rennen zu Rennen", freut sich Binotto.

Der, auf der anderen Seite der Garage, die in ihn gesetzten hohen Erwartungen als Ferrari-Kronprinz genauso erfüllt: "Wir wissen, Charles ist ein fantastischer Fahrer, sehr talentiert, aber er verbessert sich immer weiter und ich bin sehr zufrieden damit. Er schaffte auch großartige Chancen für Siege, wie in Monaco."

Und so groß ist sein Vorsprung auf Sainz nicht. Zwar kann Leclerc besonders im Qualifying den Ferrari mit mehr Konstanz auf den Punkt bringen, aber trotzdem ist Sainz nie weit weg, und kann im Rennen oft mit starker Pace glänzen. "Er ist auch eine gute Benchmark für Charles, und pusht ihn, wenn die Bedingungen schwieriger sind", freut sich Binotto.

Leclerc und Sainz pushen Ferrari 2021 zu neuen Höhen

Leclerc und Sainz haben in nur wenigen Monaten einen guten Rapport aufgebaut. "Carlos und ich sind mehr oder weniger gleich alt, also machen wir aus allem einen Wettbewerb", meinte Leclerc zuletzt im F1-Podcast 'Beyond the Grid'. "Ich kann sehen, dass er so angepisst ist, wenn ich ihn irgendwo schlage, das kann beim dümmsten Ding sein, aber er ist so genervt. Und bei mir ist es gleich."

Das Teamduell Leclerc vs. Sainz nach dem Ungarn-GP, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Teamduell Leclerc vs. Sainz nach dem Ungarn-GP, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

In ihrer freundschaftlichen Rivalität treiben sie sich selbst, und auch das Team, immer weiter an. "Wir fordern auch das gleiche von den Ingenieuren, um das Auto besser zu machen, was für das ganze Team sehr konstruktiv ist", meint Sainz.

"Beide mit 80 Punkten zeigt, wie wichtig es ist, zwei gute Fahrer zu haben, die Punkte für die Konstrukteurs-WM einfahren", ergänzt Binotto. 2020 holte Leclerc allein 98, Ferrari als Team nur 131 Punkte. Diesen Wert hat man 2021 bereits überschritten. Binotto kann das nur glücklich stimmen: "Ich freue mich. Diese beiden Jungs werden uns noch viel Freude bereiten."