Die Formel 1 ist in der Sommerpause: Nach 11 von 23 (geplanten) Rennen zieht Motorsport-Magazin.com eine erste Bilanz. Heute steht das Halbzeitfazit von Williams an der Reihe. Der britische Rennstall ist auf der Suche nach besseren Zeiten. Kennt Jost Capito den Weg aus der Krise?

Ziel vs. Realität:
Endlich die rote Laterne abgeben. So lautet das für diese Saison formulierte Ziel des britischen Traditionsrennstalls, der in der Konstrukteurswertung seit 2018 durchweg den letzten Platz belegt hat. Was sich durch einige Q3-Teilnahmen zuletzt bereits abzeichnete, wurde durch das Chaos-Rennen in Ungarn aber endlich Realität. Williams konnte mit zwei Top-10-Platzierungen die ersten Punkte seit Deutschland 2019 holen und sich in der Konrtrukteruswertung vor Haas und Alfa Romeo schieben. Williams ist damit im Soll.

Entwicklung:
Williams befindet sich am aufsteigenden Ast. Die neuen Eigentümer Dorilton Capital, die das von Frank Williams gegründete Team 2020 übernommen hatten, haben ordentlich Hand angelegt. Auch die Verpflichtung von Jost Capito als neuen CEO trägt langsam erkennbare Früchte. Obwohl die Performance des FW43B schwankend ist, gelang dem Team damit im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Schritt nach vorne. Punkte waren nur eine Frage der Zeit. Umso erfreulicher für den Rennstall, dass es breites in der ersten Saisonhälfte passiert ist.

Der Höhepunkt:
Der Höhepunkt gelang dem Team kurz vor der Sommerpause. Die Rede ist natürlich von den doppelten Punkten in Ungarn. Das Chaosrennen sollte einer durchaus gelungenen ersten Saisonhälfte die Krone aufsetzen. Mit 10 Punkten konnte der Rennstall mehr Puntke sammeln als in den vergangenen drei Jahren zusammen.

Der Tiefpunkt:
Der Emilia Romagna GP stellte das bisher unglücklichste Wochenende der Saison dar. Denn an der Performance haperte es hier nicht, doch das Team ging aufgrund eines Doppelausfalls letztlich leer aus. Vor allem George Russell kratze ein weiteres Mal an den Punkten, kollidierte letzten Endes aber mit Mercedes-Pilot Valtteri Bottas - ein Tag zum Vergessen.

George Russell:
Wie viel Talent in George Russell steckt, zeigte sich nicht nur in seinem Mercedes-Kurzauftritt in Bahrain 2020, wo der junge Brite um den Sieg kämpfen konnte. Russell lässt auch im Williams nichts anbrennen und konnte Teamkollege Nicolas Latifi so auch in der ersten Saisonhälfte deutlich in die Schranken weisen. Auch seine Williams-Pechsträne konnte der Mercedes-Junior in Ungarn endlich ablegen. Ausgerechnet in diesem Rennen musste sich Russell aber seinem Stallrivalen geschlagen geben.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 2,67

Formel 1, Benzindebakel: Williams cleverer als Aston Martin!: (17:37 Min.)

Nichoals Latifi:
Damit kommen wir zu Nichoals Latifi. Der Kanadier liegt in der Fahrerwertung zwar vor seinem Teamkollegen, im Großen und Ganzen gelang es Latifi allerdings nicht, George Russell Paroli zu bieten. Nur vereinzelt konnte der Kanadier in Trainingssessions etwas aufzeigen. Im teaminternen Qualifying-Duell steht es jedoch 11-0 für den Briten. Deutlich zu wenig vom Kanadier.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 3,81

Ausblick:
Williams ist auf dem richtigen Weg. Die erste Saisonhälfte ist ein positives Zeugnis dessen. Der Trend in den letzten Rennen vor der Sommerpause deutet darauf hin, dass in der zweiten Saisonhälfte noch etwas vom Team aus Grove kommen könnte. Eine Schippe drauflegen muss jedoch noch Nicholas Latifi.

Halbzeitfazit: So schlägt sich Williams mit Russell und Latifi: (08:24 Min.)