Die Stimmung zwischen Red Bull und Mercedes an der Spitze der Formel 1 ist angespannt. Die Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone hat den WM-Kampf in neue Sphären versetzt und die Nachwehen des Vorfalls sind auch noch in Ungarn zu spüren.

Fernando Alonso, der das Rennen am Sonntag von Position neun in Angriff nehmen wird, wittert darin seine Chance, im Falle einer erneuten Karambolage in der ersten Runde, als lachender Profiteur auszusteigen. Die verschiedenen Reifenstrategien sollen dies begünstigen. Toto Wolff verneint: Silverstone sei für alle eine Lehrstunde gewesen.

Fernando Alonso: Wir müssen uns von jedem Ärger fernhalten

Alpine zeigt im Qualifying des Ungarn GP eine gute Form. Mit Fernando Alonso und Esteban Ocon erreichte der französische Rennstall mit beiden Piloten das Q3. Dort konnten sich der Franzose und Spanier für die achte respektive neunte Startposition qualifizieren. Alonso bietet sich dadurch eine gute Chance, zum sechsten Mal in Folge Punkte einzufahren.

"Wir werden versuchen, einige Plätze gutzumachen. Ich starte von der sauberen Seite, mein Wunsch ist es also, die erste Runde weiter vorne zu beenden", erklärt Alonso. Mit diesem Ziel schielt der Spanier vor allem auf die Spitzenpositionen: "Ich denke, dass es vor uns heißer zugehen wird."

Damit deutet Alonso auch auf die beiden WM-Kontrahenten Hamilton und Verstappen, die sich bereits in Silverstone zu nahe kamen: "Wir müssen vorsichtig sein. Ich denke nämlich, dass vor uns nochmal was passieren könnte, weil Max auf den roten Reifen startet und Lewis auf den gelben. Dann haben wir dort Checo und Gasly. Dahinter Norris und Leclerc, die zu den besten Startern gehören."

Verstappen und Hamilton waren bereits im Qualifiyng des Ungarn GP dicht an dicht unterwegs, Foto: LAT Images
Verstappen und Hamilton waren bereits im Qualifiyng des Ungarn GP dicht an dicht unterwegs, Foto: LAT Images

Alonsos Strategie wird also sein, die erste Runde auf dem Hungaroring sauber zu überstehen. "Die ersten Kurven werden viel Action mit sich bringen. Wir müssen clever sein und uns von jedem Ärger fernhalten und von dem profitieren, was passiert. Wir wollen eine saubere Runde haben, weil es Positionen geben wird, die umsonst kommen werden", so der zweimalige Weltmeister.

Toto Wolff deeskaliert: Keine Harakiri-Manöver

Mercedes-Teamchef Toto Wolff galubt unterdessen jedoch das Gegenteil. "Es ist ein Marathon, kein Sprint", betonten der Österreicher und auch Lewis Hamilton zuletzt häufiger. "Jetzt geht es darum, einfach Punkte zu konsolidieren", erklärt Wolff nach dem Qualifying. "Wenn du vorne wegkommst und dann gewinnst oder das Auto für den ersten Platz nicht gut genug ist, dann musst du einfach Punkte mitnhemen."

Das haben die letzten Wochen gezeigt. Schließlich schmolz ein komfortabler 33-Punkte-Vorsprung von Verstappen innerhalb eines Rennens auf acht Zähler zusammen. "Das haben wir alle in Silverstone gelernt, wo für Verstappen im schlimmsten Fall 18 Punkte herausgesprungen wären. Dann wäre er in der Meisterschaft immer noch deutlich in Führung."

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Toto Wolff widerspricht damit den Aussagen von Fernando Alonso: "Darauf musst du einfach abzielen und deswegen sehe ich da morgen keine Harakiri-Manöver. Vor allem nach Silverstone, weil alle darauf bedacht sind, zu deeskalieren."