George Russells Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden beim elften Rennwochenende der Formel-1-Saison 2021 waren groß. Doch nach dem Qualifying auf dem Hungaroring sind die Erwartungen gedämpft. Nachdem der Williams-Fahrer zuletzt zweimal in Folge in das entscheidende Q3 eingezogen war, endete sein Samstag erstmals in diesem Jahr nach dem ersten Qualifyingsegment.

"Ich bin heute nicht in den Rhythmus gekommen wie auf anderen Strecken", sagte Russell. "Es ist schon enttäuschend, zum ersten Mal in diesem Jahr nicht ins Q2 zu kommen, auf einer Strecke, von der ich vor der Saison geglaubt habe, dass sie die beste Möglichkeit auf Punkte bietet. Aber wir können es nicht immer schaffen."

Der Williams-Rennstall hatte seine Strategie im Qualifying auf einen möglichen Q2-Einzug ausgerichtet. "Die Alfa-Romeo-Fahrer haben drei Reifensätze benutzt. Wenn wir drei Sätze benutzt hätten und ins Q2 gekommen wären, hätten wir darin eine Chance weniger gehabt, um ins Q3 zu kommen", erklärte Russell.

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Dem 23-Jährigen fehlten sieben Hundertstelsekunden, um sich für Q2 zu qualifizieren. "Die Abstände sind gering. Es ist heute böiger als in den vergangenen Qualifyings. Das hilft uns nicht. Normalerweise baut sich mein Rhythmus in der Session auf. Wenn ich ins Q2 komme, kann ich einen weiteren Schritt nach vorne machen. Aber heute ist das nicht zusammengekommen."

Ungewöhnlich geringer Abstand zu Latifi

Das zeigt sich auch am Rückstand seines Teamkollegen Nicholas Latifi. Der 26-Jährige, der bislang alle Qualifyings im Vorjahr und in der laufenden Saison gegen Russell verloren hat, war diesmal rund 0.09 Sekunden langsamer. Der Abstand des Kanadiers war aber geringer als üblich. Der durchschnittliche Zeitunterschied betrug in den ersten zehn Qualifyings 0.388 Sekunden.

Dabei lief der Tag für den Kanadier nicht problemlos. "Ich hatte ein paar Motorausfälle in beiden schnellen Runden. Auf der letzten Runde traten sie vier bis fünf Mal auf. Das hat ein bisschen Rundenzeit gekostet. Ich weiß noch nicht wie viel, aber ohne die Probleme könnte Q2 möglich gewesen sein", berichtete er.

Laut Dave Robson, Leiter für Fahrzeugperformance bei Williams, handelte es sich nicht um ein Problem an der Power Unit. "Wir konnten in den Daten sehen, was los war. Wir sind uns nicht zu 100 Prozent sicher, warum es passiert ist. Mercedes untersucht es. Es ist eine Sache der Software, die wir für morgen neu kalibrieren können", erklärte der Brite.

Williams verbessert Latifi-Auto über Nacht

Latifi war mit dem Handling seines FW43-B im Wesentlichen zufrieden. "Das Auto hat sich okay angefühlt. Es war nicht perfekt in Balance, aber nicht weit davon weg. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Frontflügel oder so etwas gut gewesen. Aber ich bin zufrieden, wie wir das Auto seit gestern verändert haben."

Auch Robson steckte zu Beginn des Tages große Hoffnungen in die Verbesserungen des Boliden. "Einige Änderungen, die wir über Nacht gemacht haben, sahen im 3. Freien Training vielversprechend aus. Aber das ganze Feld hat sich nach vorne entwickelt. Für das Qualifying haben wir uns verbessert, aber nicht mehr als die anderen", sagte er.