Lewis Hamilton fuhr im 3. Freien Training zum Ungarn GP 2021 Bestzeit. Der amtierende Formel-1-Weltmeister umrundete den Hungaroring in 1:16,826 Minuten und war damit knapp eine Zehntel schneller als Titel-Rivale Max Verstappen. Mick Schumacher sorgte mit einem Unfall für eine Trainingsunterbrechung und verpasst wohl die Qualifikation.

Das Ergebnis: Wie üblich fuhren in der Qualifying-Generalprobe alle Piloten auf den Soft-Reifen. 88 Tausendstel fehlten Verstappen am Ende auf die Bestzeit von Hamilton. Freitags-König Valtteri Bottas landete mit gut zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang drei.

Geheimfavorit Ferrari zeigte sich wiedererstarkt: Carlos Sainz wurde Vierter, Charles Leclerc Fünfter. Allerdings hatten beide schon knapp sieben Zehntelsekunden Rückstand. Lando Norris reihte sich auf Rang sechs vor Sergio Perez im zweiten Red Bull ein. Daniel Ricciardo, Fernando Alonso und Lance Stroll komplettierten die Top-10. Sebastian Vettel landete auf Rang 13.

Die Zwischenfälle: Gut 15 Minuten vor dem Ende der Session sorgte Mick Schumacher für eine Trainingsunterbrechung. Schon in Kurve neun kam der Haas-Pilot etwas weit raus, konnte seinen Boliden aber noch abfangen. Zwei Kurven später gelang ihm das Kunststück nicht mehr: In Kurve zwölf brach plötzlich das Heck aus.

Schumacher rutschte mit hoher Geschwindigkeit quer durch die asphaltierte Auslaufzone und schlug heftig mit der linken Fahrzeugseite ein. Der 22-Jährige konnte ohne fremde Hilfe aus dem Cockpit klettern, musste aber aufgrund des heftigen Einschlags (mehr als 30 G wurden gemessen) mit dem Medical Car abgeholt werden. Die Checks im Medical Center gaben Entwarnung.

Schumacher gab am Funk Entwarnung: Ich bin okay, Foto: LAT Images
Schumacher gab am Funk Entwarnung: Ich bin okay, Foto: LAT Images

Für den Deutschen dürfte damit die letzte Startposition beim Ungarn GP besiegelt sein. Selbst wenn seine Mechaniker den völlig havarierten Haas rechtzeitig zur Qualifikation wiederhergestellt haben sollten, dürfte ein Getriebewechsel nötig sein, der eine Strafversetzung um fünf Positionen mit sich ziehen würde.

Als die Session neun Minuten vor dem Ende wieder aufgenommen werden konnte, kamen sich Antonio GIovinazzi und Lance Stroll in der Boxengasse in die Quere. Alfa ließ den Italiener aus der Garage fahren, obwohl sich Stroll in der Fastlane befand. Stroll fuhr Giovinazzi leicht über den Frontflügel. Das Karbon hielt, die Szene wird aber von den Stewards untersucht.

Wenige Minuten später sorgte Giovinazzi noch einmal für Ärger, als er Pierre Gasly im Weg stand. Gasy musste mit seinem AlphaTauri in der vorletzten Kurve leicht von der Strecke, um eine Kollision mit dem langsamen Alfa-Piloten zu verhindern. Auch dieser Vorfall wird von den Stewards bewertet.

Die Technik: Bei Ferrari gab es am Freitagabend noch Motor-Alarm. Die Ingenieure entdeckten an der Power Unit von Carlos Sainz Unregelmäßigkeiten und entschieden sich für den Einsatz eines neuen Motors. Der Trainingsmotor ging zur Untersuchung nach Maranello. Für die Umbauarbeiten musste Ferrari einen Sperrstunden-Joker ziehen. Strafversetzungen gibt es noch nicht.

Das Wetter: Von den angekündigten Regenschauern noch keine Spur. Zwar war der Himmel über dem Hungaroring leicht bewölkt, deutlich kühler war es aber nicht. Das Quecksilber stieg auf 28 Grad Celsius, auf dem Asphalt wurden 60 Grad gemessen.