In Silverstone eskalierten schon während, und dann nach dem Grand Prix am Sonntag die Spannungen im Kampf um die Formel-1-WM, nachdem die beiden Titelkontrahenten Lewis Hamilton und Max Verstappen in der ersten Runde kollidierten. Verstappen landete nach dem 51-G-Einschlag im Krankenhaus, Hamilton kämpfte sich trotz 10-Sekunden-Strafe zurück auf den ersten Platz.

Von beiden Seiten gab es nach dem Rennen dann scharfe Worte. Hamilton und Mercedes verteidigten sich und sahen sich unschuldig. Besonders rau war hingegen der Ton von Red Bull, wo von der Teamführung laute Rufe nach schweren Strafen und gar einer Rennsperre folgten. Verstappen kritisierte noch aus dem Krankenhaus Hamilton für das Feiern des Sieges als respektlos.

Scharfe Kritik von Formel 1, Mercedes & FIA nach Crash

Besonders in den sozialen Medien ging die Eskalation aber noch viel weiter. Schließlich bis hin zu rassistischen Kommentaren gegen Mercedes-Pilot Hamilton unter . Diese nahmen so sehr Überhand, dass Mercedes, die Formel 1 und der Automobil-Weltverband FIA am Montagmorgen schließlich gemeinsam ein Statement dazu herausgaben.

"Während, und nach, dem gestrigen Grand Prix von Großbritannien gab es mehrere Fälle rassistischer Beschimpfungen gegen Lewis Hamilton auf Social Media nach einer Kollision im Rennen", heißt es dort.

"Die Formel 1, die FIA und das Mercedes-AMG Petronas F1 Team verurteilen dieses Verhalten aufs Schärfste. Diese Menschen haben keinen Platz in unserem Sport, und wir ermahnen, dass die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Formel 1, die FIA, die Fahrer und die Teams arbeiten daran, einen diverseren und offeneren Sport zu gestalten, und solche inakzeptablen Situationen von Online-Missbrauch müssen hervorgehoben und eliminiert werden."

Red Bull stellt sich hinter F1-Rivalen Mercedes

Zumindest hier ist sich Red Bull mit dem großen Rivalen einig. Auch von den WM-Führenden kam am Montag kurz darauf ein Statement: "Wir mögen Rivalen auf der Strecke sein, aber wir stehen alle gemeinsam gegen Rassismus. Wir verurteilen rassistische Verunglimpfungen aller Art gegen unser Team, unsere Konkurrenten und unsere Fans."

"Als ein Team sind wir angewidert und enttäuscht, die rassistischen Beschimpfungen zu sehen, die Lewis gestern nach der Kollision mit Max auf Social Media erleiden musste. Dafür gibt es nie eine Entschuldigung, und das hat ganz sicher keinen Platz in unserem Sport, und die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden."

Auch McLaren stellte sich am Montag mit deutlichen Worten gegen Rassismus. Es ist das zweite Mal in kürzester Zeit, dass nach einem internationalen Sport-Event der Rassismus in den Vordergrund tritt - beim Finale der Fußball-Europameisterschaft wurden Spieler der englischen Nationalmannschaft beleidigt, nachdem sie im Elfmeterschießen gegen Italien nicht getroffen hatten.