Max Verstappen hat am Samstag in Silverstone das erste Sprintrennen der Formel-1-Geschichte gewonnen. Der Red-Bull-Pilot setzte sich im neuen Qualifying-Format gegen Weltmeister Lewis Hamilton und dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas durch. Verstappen sicherte sich damit die Pole Position für das Rennen am Sonntag. Der Niederländer wird zum fünften Mal in dieser Saison und zum achten Mal in seiner Karriere als erster in der Startaufstellung stehen. Sebastian Vettel sicherte sich Startplatz acht.

Verstappen knackt Hamilton

Die Startphase: Verstappen setzte sich beim Erlöschen der Ampel gegen Pole-Sitter Hamilton durch und übernahm die Führung. Dahinter ging es zwischen den Verfolgern in den ersten Kurven heiß her. Der große Gewinner des Starts hieß Alonso, der von der elften auf die fünfte Position vorpreschte. Der Spanier war neben Bottas, Ocon und Räikkönen einer von vier Fahrern, die für den Sprint auf den Soft-Reifen setzten. Der Rest des Feldes fuhr auf dem Medium-Compound.

Im Kampf um die letzten Plätze kam es in Kurve drei zu einem Kontakt zwischen Mazepin und Schumacher. Der Russe attackierte auf der Innenbahn, doch sein Teamkollege machte die Tür zu. Mazepin drehte sich und fuhr dem Feld ohne Schaden hinterher. Die Stewards werteten die Szene als Rennzwischenfall. Eine weitere Berührung gab es zwischen Russell und Sainz in Brooklands. Der Brite verbremste sich und touchierte den Ferrari-Pilot am linken Hinterrad, der daraufhin auf die vorletzte Position zurückfiel.

Im Verlauf der ersten Runde setzte Hamilton in Brooklands sowie Copse zum Konter gegen Verstappen an, doch der WM-Leader wehrte die Attacken erfolgreich ab. Hinter dem Duo kamen Bottas, Leclerc, Alonso, Norris, Sainz, Ricciardo, Vettel und Russell aus der ersten Runde.

Alonso sorgt für Unterhaltung

Der Rennverlauf: An der Spitze legte Verstappen ein zügiges Tempo vor und hielt Hamilton außerhalb des DRS-Fensters. Im Verfolgerfeld behauptet Alonso weiter den fünften Platz und führte einen Zug von 14 Autos an, die alle in einem Abstand von bis zu anderthalb Sekunden unterwegs waren. In Runde fünf forderte der Sprint sein erstes Opfer. Perez flog am Ausgang von Chapel mit einem Highspeed-Dreher ab. Er fiel dadurch auf die vorletzte Position zurück.

In der sechsten Runde ging Norris in Kurve drei an Alonso vorbei und übernahm die fünfte Position. Drei Umläufe später ging auch Ricciardo am zweimaligen Weltmeister im Alpine vorbei. Der versuchte zurückzuschlagen, musste seinen Rivalen aber nach wenigen Kurven ziehen lassen. Vettel war als nächster an der Reihe, doch der Aston-Martin-Pilot tat sich mit Alonso schwerer als das McLaren-Duo.

Verstappen und Hamilton litten fünf Runden vor Schluss unter Blasenbildung an der Vorderachse. Der Gap zwischen den Titelrivalen betrug zweieinhalb Sekunden. In der 14. Runde fuhr Verstappen eine neue schnellste Runde und baute den Vorsprung um fünf Zehntel aus. Der Kampf um den Sieg war damit frühzeitig entschieden.

Verstappen siegt, Debakel für Perez

Im Mittelfeld ging es weiter zur Sache. Alonso erhielt eine Verwarnung, weil er auf den Geraden Schlangenlinien gefahren war, um den Windschatten für Vettel zu brechen. Dahinter kämpfte sich Sainz zurück und kassierte Gasly für Platz elf. Weiter hinten gelang Perez mit zerstörten Reifen und einem beschädigten Auto keine Aufholjagd. Er lag eine Runde vor Schluss immer noch auf Position 18.

Verstappen ging es in der 17. und letzten Runde entspannt an und überquerte die Ziellinie mit anderthalb Sekunden Vorsprung auf Hamilton. Der WM-Führende sicherte sich neben der Pole Position auch drei weitere Punkte für die Gesamtwertung. Hamilton erhielt zwei Zähler, Bottas für Platz drei noch einen. Dahinter liefen Leclerc, Norris und Ricciardo im Ziel ein. Im Duell um Platz sieben wehrte Alonso die Attacken von Vettel erfolgreich ab. Die Top-10 komplettierten Vettel, Russell und Ocon.

Sainz musste sich nach dem Zwischenfall mit Russell in der Startrunde mit Platz elf zufriedengeben. Die Szene wird am Abend von der Rennleitung untersucht. Gasly, Räikkönen, Stroll, Giovinazzi, Tsunoda, Latifi, Schumacher und Mazepin belegten die Ränge 12 bis 19. Perez wurde von Red Bull in der letzten Runde angewiesen, das Auto an der Box abzustellen. Er wird am Sonntag ganz hinten starten.

Das Wetter: Wie schon im Qualifying am Freitag herrschte auch für den Sprint in Silverstone bestes Sommerwetter. Bei dem Rennen am frühen Samstagabend betrug die Außentemperatur 27 Grad Celsius. Der Asphalt wurde bei prallem Sonnenschein auf 48 Grad Celsius aufgeheizt.