Die Formel 1 hat am Donnerstag in Silverstone ein Modell in Originalgröße eines Fahrzeugs präsentiert, das dem ab der Saison 2022 geltenden Technischen Regelwerk entspricht. Das Konzeptfahrzeug wurde in einer neutralen 'Formel 1'-Lackierung auf der Start-/Ziel-Geraden enthüllt. Beim offiziellen Gruppenfoto bildeten die in Teamfarben gekleideten Piloten einen Kreis um den Boliden.

Einen Tag später gibt es das Konzeptfahrzeug in digitaler Form auch in den aktuellen Farbdesigns aller Teams - mit Ausnahme von Ferrari. So entsteht ein Eindruck davon, wie die Autos im kommenden Jahr um die Strecke fahren könnten. Neben der Fahrzeugkonstruktion wurden bei den Grafiken auch die 18-Zoll-Reifen berücksichtigt, die Pirelli ab der kommenden Saison an die Teams liefern wird.

Die von der Formel 1 via Twitter veröffentlichen Bilder beruhen auf hypothetischen Annahmen. Zum einen können sich die Lackierungen der Rennställe bis zur kommenden Saison verändern. Oft sind neue Sponsoren und Partner Auslöser für andere Farbgestaltungen. Zum anderen werden die Boliden nicht so konstruiert sein wie das Modell. Jedes Team interpretiert die Regeln auf seine Art. Bei der Fahrzeugkonzeption werden unterschiedliche Lösungen gefunden und unterschiedliche Schwerpunkte gelegt. Einen 'Einheitsbrei' mit 20 technisch identischen Rennautos wird es in der Formel-1-Saison 2022 nicht geben.

Regelrevolution ein Jahr später als geplant

Die Formel 1 stellte gemeinsam mit der FIA bereits beim USA GP 2019 einen ersten Entwurf eines möglichen künftigen Fahrzeugs vor. Dabei handelte es sich um ein verkleinertes Windkanalmodell. Damals wurden die Regeln erstmals präsentiert. Der ursprüngliche Plan, sie bereits zur Saison 2021 einzuführen, wurde im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie verworfen.

Die Regelmacher streben mit der Regelrevolution vier Ziele an. Die Fahrzeuge sollen weniger anfällig für verwirbelte Luft und damit zweikampffreundlicher werden. Außerdem hoffen die Verantwortlichen, dass sich das Feld enger zusammenschiebt und die Kosten für die Teams geringer werden, sodass ein Formel-1-Engagement lukrativer wird.