Lando Norris hat sich in der Qualifikation zum Österreich GP 2021 die beste Startposition seiner bisherigen Formel-1-Karriere gesichert. Der McLaren-Fahrer wurde mit einem Rückstand von lediglich 0.048 Sekunden auf Pole Setter Max Verstappen Zweiter.

Norris lag bei seinem letzten Run auf dem Red Bull Ring zwischenzeitlich auf Pole-Kurs. Der Brite startete mit einer neuen absoluten Bestzeit im ersten Sektor in seine runde. Nach dem mittleren Abstand betrug sein Rückstand elf Tausendstelsekunden. Diesen konnte er in den letzten Kurven nicht aufholen.

Wäre sogar die Pole Position für den McLaren-Fahrer möglich gewesen? "Klar gibt es immer noch diese kleinen Sachen, die man besser machen kann. Aber Max würde dasselbe sagen. Wenn du diese kleinen Schritte weitergehst, läufst du schnell Gefahr, dass die Runde gelöscht wird [wegen Track-Limit-Verstößen]. Das ist das Duell Risiko gegen Belohnung. Wenn ich noch eine Chance gehabt hätte, glaube ich nicht, dass ich mich viel verbessert hätte. Wir sind, wo wir sind", berichtete er.

Risiko in Kurven zahlte sich aus

Auf seiner schnellen Runde hatte Norris Verstappen als Orientierungspunkte direkt vor sich. "Auf den Geraden habe ich Zeit verloren, konnte aber in den Kurven aufschließen. Vor allem in den Highspeed-Kurven bin ich ein höheres Risiko eingegangen. Das hat sich ausgezahlt. Es ist ein gutes Gefühl. Ich habe mich selbst belohnt", sagte Norris.

Der vierte der aktuellen WM-Wertung besuchte zum dritten Mal in seiner F1-Laufbahn die Pressekonferenz nach dem Qualifying. Die beiden dritten Plätze fuhr er beim Österreich GP 2020 und beim Steiermark GP in der Vorwoche ein. "Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ich war vorheriges Wochenende nicht frustriert. Aber ich dachte, dass ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Das ganze Qualifying war heute gut. Mir ist eine ziemlich gute Runde gelungen und habe mir das Beste bis zum Ende aufgehoben. Ich bin meine schnellste Runde im zweiten Run in Q3 gefahren. Mit der guten Ausgangslage bin ich happy. Aber die vier Hundertstel, die ich von Platz eins entfernt bin, hätte ich gerne noch herausgeholt", erklärte er.

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Norris sieht einzige Chance am Start

Den Performanceunterschied im Vergleich zum vorherigen Wochenende führt unter anderem auf ein besseres Verständnis seines MCL35M zurück: "Das Fahrzeug ist ziemlich dasselbe, aber wir konnten es in ein paar Bereichen verbessern. Es ist nicht so, dass wir alles auf den Kopf gestellt haben. Wir haben mit den Daten gearbeitet und ein paar Unstimmigkeiten behoben."

Den zweiten Platz aus der Qualifikation glaubt Norris im Rennen aber nicht verteidigen zu können. "Ich habe in den ersten Kurven die Chance, etwas zu bewirken und einen Platz gutzumachen. Vielleicht wird es wieder Platz fünf. Wir waren nicht besonders nah dran. Wir sind nicht so schnell wie sie [Red Bull und Mercedes]. Mit neuen Reifen und wenig Benzin war das zwar heute so. Aber wir sind mit unserem Auto mehr am Limit. Es vergibt nicht so viel.

Seinen dritten Platz gab Norris in der Vorwoche nahezu freiwillig auf. Zunächst ließ er Sergio Perez passieren, dann auch Valtteri Bottas. Teamchef Andreas Seidl betonte am Samstag, dass es die Entscheidung seines Piloten war, sich auf sein eigenes Rennen zu konzentrieren und sich nicht in einen Kampf mit den stärkeren Konkurrenten zu verzetteln. "Es war nie verboten, mit ihnen zu kämpfen. Lando hatte selbst einen guten Überblick. Je nachdem, wie das Rennen morgen läuft, müssen wir schauen, wie wir uns entscheiden. Lando ist am Anfang vorne dabei. Wenn er am Start eine Chance hat, gegen Max zu kämpfen, wird er es machen. Wir haben in der Vorwoche gesehen, dass Mercedes und Red Bull noch einen großen Schritt von uns weg sind. In anderen Rennen war es aber auch schon mal möglich, einen Red Bull oder Mercedes zu schlagen", sagte der Bayer.

Während sich Norris in der Qualifikation im Vergleich zur Vorwoche verbesserte, fuhr sein Teamkollege Daniel Ricciardo erneut auf den 13. Rang. Im Qualifyingduell liegt der Australier mit 3:6 zurück.