Die Formel-1-Debütsaison von Mick Schumacher verlief in den ersten neun Rennen zufriedenstellend. Trotz einzelner Fehler konnte er im unterlegenen Haas seinen Teamkollegen und ehemaligen Formel-2-Konkurrenten Nikita Mazepin klar in den Schatten stellen. Doch auch neben der Strecke passt es zwischen Schumacher und seinem Rennstall. Haas-Teamchef Günther Steiner ist voll des Lobes für seinen Piloten.

Steiner: Herausragende Arbeitseinstellung

Vor allem bewundernswert fand Steiner das Verhalten seines Schützlings neben der Strecke. "Herausragend ist seine Arbeitseinstellung. Ich muss sagen, die ist sehr vorbildlich für einen jungen Mann", sagte der Südtiroler.

Laut Steiner handelt es sich dabei nicht nur um einen unbedeutenden Faktor, der leistungstechnisch keinen Unterschied macht. Ganz im Gegenteil. "Das ist gut für das ganze Team, denn wenn ein Fahrer so arbeitet, motoviert sich das Teams selbst, auch hart zu arbeiten."

"Du musst in der Formel 1 intelligent sein, aber auch hart arbeiten. Wenn du nur eines von beiden hast, funktioniert hier gar nichts. Deswegen finde ich gut, dass er als Fahrer eine Führungsposition für das ganze Team einnimmt", meinte Steiner weiter.

Motivation ist bei Haas in dieser Formel-1-Saison besonders wichtig. Denn da das Team seinen Fokus bereits auf die kommende Regel-Generation gelegt hat, wurde der diesjährige Haas VF-21 so gut wie gar nicht weiterentwickelt und geht in der Folge seit dem ersten Rennen in Bahrain gnadenlos unter.

Haas-Teamchef über Schumacher-Pace verwundert

Doch nicht nur was sein Verhalten neben der Strecke anging, fand Steiner lobende Worte für den Deutschen. "Er ist auch schnell, das haben wir zum Beispiel beim Steiermark-Grand-Prix gesehen. Wenn man die Zeiten ansieht, ist es verwunderlich, was man mit diesem Auto machen kann", schwärmte Steiner.

Mick Schumacher gegen Nikita Mazepin: Bisher ein einseitiges Duell, Foto: LAT Images
Mick Schumacher gegen Nikita Mazepin: Bisher ein einseitiges Duell, Foto: LAT Images

Bei dem angesprochenen Rennen wurde Schumacher zweimal überrundet, während Nikita Mazepin beim Schwenken der Zielflagge drei Runden Rückstand auf den Führenden hatte. Hochgerechnet auf die absolvierte Rundenanzahl gab er dem Russen etwa 40 Sekunden mit. Bei ihren jeweiligen schnellsten Rennrunden war Schumacher sogar ganze neun Zehntel flotter unterwegs als Mazepin. Ein beachtlicher Pace-Unterschied, auch wenn man berücksichtigen muss, dass Schumacher diese Runde 18 Umläufe später drehte und somit einen wesentlichen Gewichtsvorteil hatte.

Punkte lagen sowohl bei den beiden Österreich-Rennen aber auch sonst in der Saison für den Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher bei Haas außer Reichweite. Beim Großen Preis von Frankreich erreichte er erstmals Q2 - allerdings nachdem er zuvor selbst verunfallt war. Abgesehen davon liegt er im Head-to-Head-Vergleich mit Mazepin sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen deutlich voran.