Mehr als ein Drittel der geplanten Formel-1-Saison 2021 mit 23 Grands Prix ist seit dem ersten Rennen in Österreich am vergangenen Wochenende absolviert. Vor dem neunten Saisonlauf, erneut auf dem Red Bull Ring in Spielberg - das zweite Heimrennen seines Teams - will Sergio Perez trotz dieses bereits fortgeschrittenen F1-Kalenders zwar noch keine eigene Bewertung seiner Leistungen bei Red Bull Racing vornehmen - ein interessante Wasserstandsmeldung gibt der Mexikaner allerdings ab.

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Erst in fünf Rennen könne er beantworten, wie gelungen seine erste Saison bei Red Bull sei, so Perez. Eines steht für 'Checo' aber schon jetzt fest: Neue und direkte Messlatten wie Lewis Hamilton und Max Verstappen sowie schlicht die völlig andere Erwartungshaltung würden ihn auf einen neuen Level treiben - zwangsläufig.

Perez lernt von den Besten: Glück, gegen Hamilton zu kämpfen

"Natürlich ist es für die ganze Saison ein großer Motivationsschub, wenn du zu einem Rennen kommst und weißt, dass du es gewinnen kannst, wenn du dein Maximum ablieferst", sagt Perez. "Auch der Druck ist da. Du weißt, dass du auf einem sehr hohen Level abliefern musst. Du trittst gegen die allerallerbesten Fahrer an, gegen ein absolutes Top-Team wie Mercedes. Also ist der Level abzuliefern, ein ganz neuer Level."

Diese mentale Seite ist nicht alles. Auch auf der Strecke beobachtet der Mexikaner einen Unterschied, der ihn besser macht. Denn nun befindet er sich im direkten Duell mit der Creme de la Creme der Formel 1 - ein klassischer Fall von Lernen von den Besten. "Das Rennen, das ich mit Hamilton hatte, buchstäblich gegen hin, da hatte ich das Glück, zu sehen, wie gut er ist", erinnert sich Perez an Baku.

Perez kein zweiter Gasly oder Albon

"Die Art, wie er dich pusht, wenn er dich pusht und dann, wenn er seine Reifen schont - er ist natürlich ein sehr, sehr intelligenter Kerl und dasselbe gilt für Max. Regen diese Fahrer Rennen zu fahren, bringt dich auf jeden Fall auf einen neuen Level."

Wie gut die beiden Titelrivalen seien, daran bestehe ja für niemanden ein Zweifel, so Perez weiter. "Wir alle in diesem Geschäft wissen, wie gut Max ist. Er liefert vom ersten Training an auf einem extrem hohen Level", sagt Perez. Anders als seine Vorgänger Pierre Gasly und Alexander Albon scheint Perez mit diesem Niveau bislang klarzukommen und nichts erzwingen zu wollen.

Perez: Anderes Extrem Red Bull größte Schwierigkeit

Weil Perez das vermeidet, liefert der vierte Teamkollege Verstappens bei Red Bull bereits Leistungen ab, wie sie bis dato nur dem eingespielten Daniel Ricciardo gelungen waren. Dennoch zeigt sich Perez nicht ganz zufrieden mit seinem Einstand. Etwas mehr hatte er sich vorab doch erhofft. "Ich fand den Teamwechsel härter als erwartet", sagt Perez.

Der Grund dafür sei jedoch nicht die hohe Messlatte Verstappen, sondern schlicht die enormen Unterschieden gegenüber seines vorherigen Teams Racing Point. "Die Tatsache, dass ich von einem derart anderen Team kam, was Power Unit und Auto und so weiter angeht, hat es zu einer großen Änderung gemacht", erklärt der aktuelle WM-Dritte. "Ich bin in ein anderes Extrem gewechselt, das hat es etwas härter gemacht, denke ich. [...] Deshalb habe ich länger gebraucht als erwartet, um auf Speed zu kommen."

Sergio Perez verspricht: Ich werde noch besser

Fertig sei er damit allerdings noch nicht. "Ich werde auch noch besser", verspricht Perez. Davor hatte kürzlich erst der gerade gelobte Hamilton gewarnt. Perez: "Bis jetzt hatte ich auf etwas mehr gehofft, aber die Saison ist noch recht lang. Aber ich komme dahin. Jedes einzelne Wochenende haben wir eine gute Verbesserung gesehen und ich sehe keinen Grund, warum ich in den nächsten fünf Rennen noch besser werden sollte, um einen weiteren Schritt zu machen."

Erst dann soll eine klare Bewertung folgen. Perez: "Aber mit meinem Fortschritt bin ich bislang zufrieden, auch mit dem Level, auf dem ich liefere. Aber das ist natürlich noch nicht genug, ich will mehr als das!"