George Russell hat sich nach seinem Husarenritt auf P12 beim Großen Preis von Frankreich vor einer Woche erneut in eine exzellente Position gebracht, diesmal auch wirklich seine ersten Punkte für Williams zu erzielen. Im Qualifying zum Großen Preis der Steiermark in Spielberg fuhr Russell sensationell auf P11, nur 0,008 Sekunden trennten den Briten sogar vom Erreichen des finalen Q3.

"Wir haben McLarens, Ferraris und Aston Martins ausqualifiziert, und Alpine auch, das ist heftig für uns", schwärmt Russell nach P11. Mit diesem Ergebnis stellte Russell sein bis dato bestes Qualifying-Resultat in Williams-Diensten, erzielt beim diesjährigen Portugal-GP, ein, übertraf allerdings seinen besten Startplatz. In der Startaufstellung für das morgige Rennen in Österreich rückt Russell durch eine Strafversetzung gegen Yuki Tsunoda noch um einen Rang vor - in die Top-10.

George Russell startet aus Top-10 - mit freier Reifenwahl

Somit darf Russell sogar aus der ersten Hälfte des Grids mit freier Reifenwahl startet. Dass er dort bleiben will, daraus machte der Brite am Samstag schon vor der Strafe gegen Tsunoda keinen Hehl. "Punkte sind auf jedem Fall drin. Wir schauen nach vorne", sagt Russell nach dem Qualifying im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Was den Briten derart zuversichtlich stimmt, ist etwas, das gleichzeitig sein starkes Ergebnis im Qualifying noch besser aussehen lässt. Williams legte es in Spielberg mehr auf Rennpace an als auf den Qualitrimm. Da sei man ohnehin schon gut, hatte Russell bereits am Donnerstag verraten. "Wir haben beim Setup eine etwas andere Richtung eingeschlagen und das scheint sich auszuzahlen. Wir müssen aber noch schauen, ob das wirklich so ist", sagte Russell nun.

Formel 1 Spielberg: Russell plant mit Punkten

Der Brite weiter: "Aber es ist so befriedigend, das Maximum rauszuholen, erst recht, wenn wir jetzt mehr Fokus auf Sonntag und auf Rennpace legen. Mal schauen, wie das morgen läuft, ich glaube wir sind verdient auf P11 und haben einige schnelle Fahrer hinter uns, Ricciardo, Sainz, Leclerc, Vettel. Also freue ich mich - wir wollen ein paar Punkte holen!"

Dass es im Qualifying dennoch derart gut funktionierte, führt der Brite auch auf die Bedingungen zurück. "Vertrauen ins Auto ist auch eine große Sache. Heute war es ein sehr ruhiger Tag, es gab keine einzige Windböe, das hat uns auch geholfen", sagte der Brite.

Williams mit neuem Ansatz: Fokus auf Rennpace

Im Rennen soll es nun endlich einmal mindestens genauso gut laufen. Bislang hatte Russell seine herausragenden Samstage am Sonntag nur selten bestätigen können. "Aber gestern war der beste Freitag, den wir je hatten. Schauen wir, was morgen damit herausspringt. Wir haben noch einen frischen Satz Hard für das Rennen, was etwas bringen wird. Das Auto fühlte sich echt gut an, wir sahen stark aus", sagt Russell. Der Brite bleibt allerdings vorsichtig: Russell: "Schauen wir, ob sich das auf morgen übertragen lässt."

Teamkollege Nicholas Latifi bestätigte die starke Williams-Form in Spielberg zumindest im Ansatz. Mit P16 verpasste der Kanadier zwar wie in der Mehrzahl der Fälle das Q2, ließ allerdings klar beide Haas und je einen Alpine und Alfa Romeo hinter sich.

Dennoch ärgerte sich Latifi: "Wir haben gute Änderungen über Nacht und nach FP3 gemacht, und ich war richtig happy mit meiner zweiten Runde. Ich glaube, wir hatten einfach Pech im letzten Sektor - nicht, dass mich jemand geblockt hätte, aber eher die Sicht auf den Scheitelpunkt verdeckt, und das ist eine sehr schnelle Kurve, das hat mich ein bisschen rausgebracht, und ich hatte einen Quersteher."