Nach zwei Trainingsbestzeiten am Freitag musste sich Max Verstappen beim Red Bull Heimspiel in Österreich im 3. Freien Training geschlagen geben. Weltmeister Lewis Hamilton war es, der bei der Qualifying-Generalprobe für den Steiermark GP den Ton angab. Allerdings beschwerte sich Verstappen über Hamilton.

Das Ergebnis: 1:04,369 Minuten benötigte Hamilton für seine schnellste Runde. Wie üblich trainierten alle Piloten auf den weichen Reifen für die Qualifikation. Zunächst fehlten Hamilton und Mercedes knapp vier Zehntelsekunden auf Red Bull und Verstappen, die man allesamt auf den Geraden verlor. Im finalen Schlagabtausch drehte Hamilton die Reihenfolge aber um.

Zwei Zehntel musste sich Verstappen schließlich hinter Hamilton anstellen. Allerdings war der Niederländer unzufrieden. "Natürlich steht er mir immer im Weg", funkte er in Richtung des amtierenden Weltmeisters, den er auf seiner schnellsten Runde überholen musste. Im zweiten Anlauf verbesserte sich Verstappen minimal, verlor die Rundenzeit aber aufgrund von Tracklimits.

Hinter dem Spitzenduo der WM reihte sich Valtteri Bottas ein. Der Mercedes-Pilot, der um drei Startplätze strafversetzt wird, hatte auf Rang drei aber schon knapp eine halbe Sekunde Rückstand. Sergio Perez sortierte sich zwei weitere Zehntel dahinter auf Rang vier vor dem starken AlphaTauri-Duo Yuki Tsunoda und Pierre Gasly ein.

Charles Leclerc, Fernando Alonso, Lance Stroll und Sebastian Vettel komplettierten die Top-10. Mick Schumacher landete auf einem starken 16. Rang vor Daniel Ricciardo, Nicholas Latifi, Lando Norris und Nikita Mazepin. Norris allerdings wurde die persönliche Bestzeit gestrichen, die ihn deutlich weiter nach vorne gebracht hätte.

Die Zwischenfälle: Nikita Mazepin war der einzige Pilot, der seinen Boliden im 3. Freien Training nicht in Fahrtrichtung auf dem Asphalt halten konnte. Der Russe kam am Ausgang von Kurve eins auf den gelben Wurstkerb, verlor die Kontrolle und drehte sich nach innen weg. Mazepin konnte die Fahrt aus eigener Kraft und ohne Beschädigung am Auto wiederaufnehmen.

Die Technik: Nachdem Pierre Gasly im 2. Freien Training zum Zuschauen verdammt war, durfte der Franzose am Samstagmittag wieder ins Geschehen eingreifen. AlphaTauri und Honda gaben sich zunächst geheimniskrämerisch, was die Ursache anging. Die FIA-Dokumente lieferten Aufklärung: Die MGU-K an der Kurbelwelle des Honda-V6 musste ausgetauscht werden.

Honda schickt das alte Exemplar zur Analyse nach Japan. Der 163 PS starke Elektro-Antrieb war eigentlich noch nicht am Ende seines Lebenszyklus angekommen. Eine Strafe gibt es noch nicht, Honda musste allerdings das dritte und damit letzte erlaubte Exemplar einbauen - beim achten von 23 Rennen.

Das Wetter: Perfekte Trainingsbedingungen bei 23 Grad Luft- und gut 50 Grad Asphalttemperatur. Obwohl die Meteorologen ein Regenrisiko von 40 Prozent sahen, blieb die Session trocken. Am Vorabend hatte es noch heftige Regenschauer über dem Red Bull Ring gegeben. Das Qualifying um 15:00 Uhr soll unter trockenen Bedingungen stattfinden.