Valtteri Bottas muss für seinen Boxengassen-Dreher im Freien Training der Formel 1 in Österreich büßen. Nach dem Zwischenfall im FP2 wurden er und Mercedes zur FIA beordert, um für Aufklärung zu sorgen. Entgegen der Erwartung von Fahrer und Team sprachen die Offiziellen eine Strafe für den Fahrfehler aus, bei dem Bottas die Kontrolle über seinen F1 W12 verlor und um ein Haar in die McLaren-Crew rutschte.

Unmittelbar nach der Szene hatte sich McLaren-Teammanager Paul James per Funk bei F1-Rennleiter Michael Masi beschwert. Die für den Steiermark GP abgestellten Stewards Gerd Ennser, Andrew Mallalieu, Walter Jobst sowie Ex-Formel-1-Pilot Emanuele Pirro behandelten den Fall nach dem zweiten Training mit Valtteri Bottas und seinem Team. Das Quartett kam zu dem Schluss, dass sich der 31-Jährige des gefährlichen Fahrens in der Boxengasse schuldig gemacht hat.

Gemäß der offiziellen Mitteilung der FIA erklärte Bottas in der Anhörung, dass Mercedes in der Vergangenheit beim Losfahren vom Boxenplatz Zeit verloren habe und deshalb etwas neues ausprobierte. Bei diesem Versuch handelte es sich um das Anfahren im zweiten Gang. In Folge dessen hatte er erheblich mehr Schlupf, was zu seinem Dreher und damit einem für ihn unerwarteten Resultat führte.

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Die Stewards werteten dieses Verhalten als gefährliches Fahren, besonders mit Blick auf das in der Boxengasse arbeitende Personal. Dementsprechend wurde gegen Bottas eine Strafe ausgesprochen. Der Finne muss am Sonntag in der Startaufstellung für das Rennen drei Plätze zurück und erhält zudem zwei Strafpunkte. Letzter sind seine einzigen im Zeitraum der letzten zwölf Monate.

Bottas war sich unmittelbar nach der Nachmittagssession noch sicher, dass der Vorfall für ihn keinerlei Folgen haben würde. "Ich wäre überrascht, wenn es eine gibt. Es ist ein normaler Fehler, das passiert. Sie wollen sicherlich nur verstehen, was genau passiert ist", sagte er gegenüber Sky Sports F1.

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff rechnete nicht mit einer Strafe. "Es war absolut gefährlich, aber dafür kann er nichts. Wenn da einer von einer Strafe spricht, sollte man ihn mal ins Auto setzen und schauen, wenn er dann Gas gibt", so der Österreicher am Mikrofon von Servus TV.