Max Verstappen hat der Formel 1 in Österreich auch im 2. Freien Training seinen Stempel aufgedrückt. Der Red-Bull-Pilot fuhr am Nachmittag erneut die Bestzeit und distanzierte dabei Titelrivale Lewis Hamilton, der die Session auf Position vier beendete. Zwischen den WM-Anwärtern belegten Daniel Ricciardo und Esteban Ocon die Plätze zwei und drei. Sebastian Vettel beendete den Freitag im Aston Martin als Sechster. Rookie Mick Schumacher wurde 17.

Das Ergebnis: Verstappen fuhr auf dem Soft-Reifen mit 1:05.412 Minuten die schnellste Zeit des Tages und verbesserte seine Rundenzeit vom Vormittag um eine halbe Sekunde. Ricciardo und Ocon verloren auf dem weichen Reifen etwa dreieinhalb Zehntelsekunden und landeten damit knapp vor Hamilton.

Der Weltmeister hatte zwischenzeitlich eine persönliche Bestzeit von 1:05.335 Minuten auf dem Zeitenmonitor stehen. Aufgrund eines Track-Limit-Verstoßes in der letzten Kurve wurde ihm diese Runde jedoch aberkannt. Sein Bestwert blieb damit 0,384 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Verstappen.

Dahinter machte Fernando Alonso als Fünfter einen weiteren starken Freitag für Alpine perfekt. Der Spanier reihte sich etwas mehr als eine Zehntelsekunde vor Sebastian Vettel ein, der im Aston Martin auf eine persönliche Bestzeit von 1:05.934 Minuten kam. Hinter ihm komplettierten Lando Norris, Lance Stroll, Sergio Perez und Antonio Giovinazzi die Top-10.

Bottas fuhr früh in der Session eine Rundenzeit auf dem Soft-Reifen und musst sich mit Platz zwölf begnügen. Der Finne lag im Sandwich der Ferrari-Pilot Carlos Sainz und Charles Leclerc. Den letzten Platz im Klassement belegte Pierre Gasly. Der Franzose konnte aufgrund eines Defekts an seinem Honda-Motor nicht am FP2 teilnehmen. Vor ihm landeten die Haas-Rookies Mick Schumacher und Nikita Mazepin sowie Williams-Pilot Nicholas Latifi auf den Positionen 17 bis 19.

Bottas dreht sich in der Boxengasse

Die Zwischenfälle: Der Red Bull Ring erwies sich nur eine Woche nach dem Rennen in Le Castellet als gänzlich andere Herausforderung. Zu Beginn der Session verbremsten sich mehrere Fahrer in Kurve drei, darunter auch Verstappen. Durch die asphaltierte Auslaufzone in dieser Passage blieben die Fahrfehler ohne Konsequenzen.

Nach knapp zehn Minuten sorgte Sainz für den ersten Dreher der Session. Der Spanier kam beim Beschleunigen aus Kurve vier mit dem linken Hinterrad auf das Kiesbett und verlor die Kontrolle über seinen Ferrari. Auf den Schreckmoment folgte die Rückkehr an die Box. Mazepin tat es ihm wenig später gleich. Der Haas-Rookie drehte sich ins Kiesbett, doch auch für ihn ging es weiter. Hamilton ging dort ebenfalls weit, nahm aber rechtzeitig Gas raus um einen Abflug zu verhindern.

Rund 15 Minuten vor dem Ende der Session zeigte Bottas einen kuriosen Dreher in der Boxengasse. Der Finne fuhr nach einer Boxenstopp-Übung aggressiv von seinem Standplatz weg und konnte den Traktionsverlust nicht mehr kontrollieren. Er rutschte vor die McLaren-Box, woraufhin die Mechaniker des Teams seinen Mercedes wieder in Fahrtrichtung rangierten. Der Kommandostand von McLaren war von Bottas' Aktion weniger beeindruckt und beschwerte sich am Funk bei Rennleiter Michael Masi. Die Offiziellen leiteten eine Untersuchung ein.

Das Wetter: Vor dem Start in die zweite Session des Tages begann es über Spielberg leicht zu nieseln. Die Regenwahrscheinlichkeit betrug 80 Prozent, doch trotz dunkler Wolken blieb es bei vereinzelten Regentropfen. Teams und Fahrer konnten ihr Trainingsprogramm planmäßig abspulen. Die Lufttemperatur betrug am Nachmittag 22 Grad Celsius. Der Asphalt erreichte auch ohne Sonneneinstrahlung eine Temperatur von 42 Grad Celsius.