Mick Schumacher fährt am Wochenende in Österreich sein achtes Formel-1-Rennen. Der Rookie zeigte am vergangenen Sonntag in Frankreich seine bisher stärkste Leistung in der Königsklasse, doch trotz der positiven Formkurve drückt der Schuh - oder eher, der Sitz. Nach dem Grand Prix in Le Castellet inspizierte er zusammen mit Sebastian Vettel das Cockpit seines Haas. Seit Saisonbeginn plagt sich der 22-Jährige mit seiner Sitzposition im VF-21. Besserung erst nach der Sommerpause in Sicht.

Formel 1: Mick Schumacher seit Saisonstart im falschen Sitz! (08:41 Min.)

"Ich sitze im Grunde genommen seit Anfang der Saison in einer schiefen Position. Der Sitz ist mittig, aber ich bin nicht gerade", erklärt Schumacher. Der amtierende Formel-2-Champion sprach wie üblich seinen Freund und Mentor Sebastian Vettel um Rat: "Wir hatten davor schon darüber gesprochen, also habe ich die Möglichkeit genutzt, es ihm zu zeigen."

Der viermalige Weltmeister hatte unter anderem einen unorthodoxen Lösungsansatz für ihn parat. "Ich glaube, er hat meiner Mutter den Tipp gegeben, dass wir den Sitz einfach kaputtmachen sollten, damit ich schneller einen neuen bekomme. Aber das hat nicht stattgefunden und jetzt habe ich immer noch denselben Sitz", erklärt Schumacher.

Dass sich das Problem in dieser Phase der Saison, beim ersten Triple Header, nicht so einfach beheben lassen würde, war Vettel bei seinem offenbar nicht ganz ernst gemeinten Ratschlag durchaus bewusst. "Es wäre schwierig, innerhalb einer Woche einen neuen Sitz zu bekommen. Meinen Rat sollte man nicht immer befolgen", sagt er.

Letztendlich stand Vettel dem Neuling aber nicht nur mit scherzhaften Ratschlägen zur Seite: "Ich freue mich immer, Hilfe oder Rat anzubieten. Es sind diese kleinen Dinge wie der Sitz, selbst wenn es kein Drama ist. Du hast in deiner Zeit schon all diese Erfahrungen gemacht und es ist schön, sie weiterzugeben und helfen zu können. Selbst wenn es nur darum geht, dass er [Mick Schumacher] das Gefühl hat, nicht der einzige mit diesen Schwierigkeiten zu sein."

Sitzproblem für Schumacher nichts Neues

Vorausgesetzt Haas hätte kurzfristig einen neuen Sitz anfertigen können, so ist Schumachers Problem ohnehin nicht auf ein Versäumnis des Teams zurückzuführen. "Es ist so, dass ich schief in dem Sitz sitze. Es geht also für mich darum, die richtige Position zu finden", erklärt er. "Ich schätze, nicht symmetrisch zu sein ist etwas, woran ich arbeiten muss. Aber es ist schwierig, dass in kurzer Zeit zu schaffen."

Ganz unbekannt sind ihm die Probleme allerdings nicht. Offenbar ist es kein Phänomen, welches bei ihm erstmals in der Formel 1 auftrat. "Es ist nicht so schlimm, wie manche bestimmt denken. Es ist eine kleine Abweichung, die ich aus meiner Zeit in den Nachwuchsrennserien gewohnt bin", sagt er. Dementsprechend besteht kein Risiko, dass die fehlende Ergonomie seiner Leistungsfähigkeit auf der Rennstrecke im Weg steht.

Schumacher gibt Entwarnung: Stört nicht beim Fahren

"Zugegeben, es schränkt mich beim Fahren überhaupt nicht ein", stellt er klar. "Wir haben seit Saisonbeginn ziemlich viel daran gearbeitet und etwas gefunden, das für mich komfortabel genug ist, um zu fahren. Dabei haben wir es erstmal belassen." Aus diesem Grund gab es bei Haas auch keine Eile, obwohl die Situation seit Monaten bekannt ist.

"Für uns ist das zweitranging. Es geht für uns hauptsächlich darum, für die Wochenenden bereit zu sein und auf einem Level vorbereitet zu sein, den Fokus auf etwas anderes zu legen anstatt auf etwas, das mich im Moment nicht beeinträchtigt", so Schumacher. In der Sommerpause soll allerdings noch einmal Anlauf genommen werden, damit die Beschwerden nicht zum Dauerzustand werden. "Wir haben es auf dem Plan und werden nach der Sommerpause sicher etwas haben."