Nach Alonsos Finalshow auf den letzten Runden des Formel-1-Rennens von Aserbaidschan lieferte der Frankreich-Sieger aus dem Jahr 2005 auf dem Circuit Paul Ricard wieder eine solide Leistung ab und hatte Teamkollege Esteban Ocon das zweite Rennwochenende in Folge im Griff. Ist das die Trendwende innerhalb des britisch-französischen Teams?

Alonso holt in Frankreich Punkte

Die Formel-1-Saison 2021 begann für Fernando Alonso düster. Nach zwei Jahren Pause aus der Königsklasse musste er sich bei Alpine erst zurechtfinden. Esteban Ocon übernahm teamintern das Szepter und brillierte gegen den Doppelweltmeister.

Doch seitdem er beim Großen Preis von Monaco seine bislang letzte Niederlage gegen den Franzosen einstecken musste, läuft es bei Alonso wie am Schnürchen. In Aserbaidschan erreichte er Q3 - Ocon nicht - und legte auf den letzten Runden einen Husarenritt zu P6 hin. In Frankreich setzte er diesen Lauf fort. Dort reichte es zwar nur zum achten Platz, doch erneut blieb Esteban Ocon am gesamten Wochenende chancenlos.

Alonso: P8 unsere echte Position

Nach der Zieldurchfahrt freute sich der Asturier vor allem darüber, dass er mit dem Alpine endlich konstant in die Punktepositionen fahren konnte und damit seinen Platz in der derzeitigen Hackordnung der Königsklasse gefunden hatte. Alonso sagte: "Wir haben jetzt sowohl am Samstag als auch am Sonntag auf einigen Strecken ähnliche Leistungen gezeigt."

Ich denke, dass wir etwas entspannter sein können, dass das unsere echte Position ist und nicht die, die wir in Monaco gezeigt haben", verglich Alonso seine Fahrt in Le Castellet mit dem desaströsen GP im Fürstentum, als er nicht über P13 im Rennen und die 17. Position im Qualifying hinauskam.

Alpine: Auf Hard top, auf Medium flop

Nachdem sich der ehemalige Renault-Weltmeister am Samstag zum zweiten Mal in Folge ein Ticket für das finale Qualifying-Segment gesichert hatte und am Start an Norris vorbeizog, schien er sich in der Frühphase des Rennens allerdings vor allem nach hinten orientieren zu müssen.

Denn beide McLaren machten zunehmend Druck, während Alonso auf den Medium-Reifen zu kämpfen hatte. "Wir hatten nicht erwartet, dass die Reifen so abbauen würden, wie sie es taten. Unsere Medium-Reifen hielten zu Beginn des Rennens nicht sehr lange. Ich war ein wenig besorgt", analysierte der Spanier seinen ersten Stint. Alpines Executive Director Marcin Budkowski sprach von Graining am Wagen mit der Nummer 14.

Durch diese Reifenprobleme kamen in der elften Runde beide McLaren-Piloten vorbei und nur zwei Umläufe später folgte auch Sebastian Vettel. In der 19. Runde zog Alpine die Notbremse und steckte auf die harten Reifen um. Ein Segen für Alonso, denn auf den harten Pneus funktionierte sein Alpine A521 plötzlich deutlich besser.

Alpine hatte beim GP von Frankreich mit Reifengraining zu Kämpfen., Foto: LAT Images
Alpine hatte beim GP von Frankreich mit Reifengraining zu Kämpfen., Foto: LAT Images

Sowohl die beiden Ferraris als auch Sebastian Vettel schnappte sich Alonso im Laufe des zweiten Stints und schloss sogar wieder zu Gasly und dem McLaren-Duo auf. Doch am Ende ging ihm auf der 53-ründigen Renndistanz die Zeit aus um eine Attacke zu fahren. Alonso erklärte den zweiten Rennabschnitt folgendermaßen: "Als wir auf die harten Reifen wechselten, zeigten wir eine starke Pace, die wir bis zum Ende durchhielten."

Esteban Ocon: Alternative Strategie nicht auf

Anders gestaltete sich das Bild hingegen bei Esteban Ocon. Der Franzose startete bei seinem Heim-GP mit harten Reifen, doch im Gegensatz zu Alonso funktionierte diese Mischung auf seinem Boliden nicht. "Esteban hatte auf seinem ersten Stint starkes Graining", erklärte Budkowski die Probleme des Lokalmatadors. Auch nach seinem Wechsel auf die Mediums in der 28. Runde besserte sich die Pace kaum. Ocon kam somit bei seinem zweiten Heim-GP in der Formel 1 nicht über den 13. Platz hinaus.