Max Verstappen sprach mit seiner Pole Position für das Formel-1-Rennen in Frankreich ein Machtwort im WM-Kampf gegen Mercedes. Der Red-Bull-Pilot wehrte Lewis Hamiltons Offensiven im Qualifying erfolgreich ab und sicherte sich damit die beste Ausgangslage, um am Sonntag seine Führung in der Gesamtwertung auszubauen. Nach einem schwierigen Start ins Wochenende war die Freude über die Pole Position umso größer.

"Wir haben ab dem FP2 einen guten Schritt nach vorne gemacht, den wir im Grunde bis heute fortgesetzt haben", so Verstappen, der am Samstagvormittag bei der Generalprobe im dritten Training mit der Bestzeit seine Ansprüche auf die Pole Position unterstrich. Mit fast acht Zehntelsekunden Vorsprung auf Valtteri Bottas war er der klare Favorit für das Qualifying.

Im Q3 kam ihm Hamilton allerdings deutlich näher als im Training. Zweieinhalb Zehntelsekunden fehlten dem Titelverteidiger auf Verstappen. "Die Bedingungen waren im FP3 etwas anders, aber wir haben im Qualifying wieder gezeigt, dass wir eine gute Pace haben", so der Niederländer. Nach den Siegen in Monaco und Baku hatte Red Bull für Le Castellet wieder mit deutlich mehr Gegenwehr von Mercedes gerechnet, zumal die Weltmeister in den Jahren 2018 und 2019 auf dem Circuit Paul Ricard dominierten.

Formel 1, Frankreich: Hat Hamilton eine Chance gegen Red Bull? (09:44 Min.)

Besonderer Triumph über Mercedes-Dominanz in Le Castellet

"Damit bin ich super zufrieden. Traditionell war das hier für uns keine gute Rennstrecke, und hier in der Lage zu sein, auf Pole zu fahren, macht mich sehr glücklich. Ich wusste, dass es besser als beim letzten Mal hier sein wird. Aber so gut? Das hatte ich nicht erwartet", sagt Verstappen, der in Frankreich zum zweiten Mal in dieser Saison vom ersten Startplatz ins Rennen gehen wird.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht Verstappens Pole als weiteren wegweisenden Erfolg im WM-Kampf gegen Mercedes. "Das gibt uns sicherlich mehr Selbstvertrauen", so der Brite gegenüber Sky Sports F1. "Mercedes hatte auf dieser Rennstrecke in den vergangenen Jahren alles im Griff. Wenn wir sie hier schlagen können, ist es für uns überall möglich."

In der Weltmeisterschaft liegt Verstappen vor dem siebten Rennen vier Punkte vor Hamilton. Vor zwei Wochen entglitt ihm in Baku aufgrund eines Reifenschadens die Chance, den Vorsprung weiter auszubauen. "Natürlich gibt es heute noch keine Punkte, aber es war ein super Tag für uns und wir müssen es morgen zu Ende bringen, um die 25 Punkte zu holen, die wir in Baku verloren haben", so der 23-Jährige.

Red Bull baut auf Top-Ausgangslage in Frankreich

Mit Teamkollege Sergio Perez auf Startplatz vier hat Red Bull wie in Aserbaidschan die optimale Ausgangslage, um Verstappen im Kampf gegen das Mercedes-Duo strategisch abzuschirmen. "Wir wollen den Start gewinnen und möglichst vorne wegfahren um den DRS-Vorsprung herauszufahren", sagt Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko am ORF-Mikrofon.

Horner rechnet damit, dass Mercedes trotz der Qualifying-Niederlage und den schwachen Rennen in Monaco und Baku wieder gefährlich werden kann. "Mercedes war in Barcelona sehr schnell und wir erwarten auch hier, dass sie konkurrenzfähig sein werden", sagt er. Beim Grand Prix von Spanien wurde Red Bull auf dem Weg zum Sieg strategisch geschlagen.

"Es ist für uns toll, dass wir Checo vorne dabei haben. Wir haben bei dem Job den er in Baku vor zwei Wochen gemacht hat gesehen, dass zwei Autos uns unterschiedliche strategische Optionen ermöglichen", so Horner. "Wir sind für das Rennen gut in Form. Es ist wichtig, dass wir gute Starts haben und gute Boxenstopps sowie eine gute Strategie umsetzen."