Red Bull erlebte bei den Formel-1-Trainings in Frankreich am Freitag erneut einen schleppenden Start ins Wochenende. Ähnlich wie in Monaco zeigte sich Max Verstappen zunächst nicht mit seinem RB16B zufrieden. In der zweiten Session des Tages riss das Team das Ruder herum und der Niederländer fuhr die Bestzeit. Teamkollege Sergio Perez war im FP2 weit zurück. Für den Rückstand hat der Mexikaner allerdings eine Erklärung parat.

"Ich denke, insgesamt war es ein guter Abschluss des Tages für uns. Wir haben uns ziemlich gut verbessert", zeigt sich Verstappen zufrieden. Der WM-Leader war im ersten Training als Dritter noch fast eine halbe Sekunde langsamer als Pace-Setter Valtteri Bottas gewesen. "Ich war im FP1 nicht ganz zufrieden und auch zu Beginn des FP2 noch nicht."

In der Nachmittagssession beschädigte er sich nach wenigen Minuten seinen Frontflügel, als er in Kurve zwei zu weit herausfuhr und über die Kerbs räuberte. Nach diesem Malheur fanden Verstappen und der Red Bull jedoch zueinander. Mit 1:32.872 Minuten markierte er auf seinem Run mit dem Soft-Reifen die schnellste Zeit beider Sitzungen.

"Auf dem zweiten Reifensatz hat sich das Auto sehr viel besser und direkter angefühlt", sagt der 23-Jährige. Dennoch war der Vorsprung auf die Rivalen keineswegs üppig. Bottas war im zweiten Training nur acht Tausendstelsekunden langsamer, obwohl der Finne seine persönliche Bestzeit gleich zu Anfang auf dem Medium-Reifen fuhr.

Perez relativiert Rückstand: Baku-Momentum lebt

Die andere Seite der Garage suchte am Freitag einmal mehr in dieser Saison den Anschluss an Verstappen. Nachdem Perez im ersten Training drei Zehntelsekunden auf den Teamkollegen fehlten, war es im FP2 eine ganze Sekunde. So dramatisch wie Platz zwölf im Klassement aussieht, soll es beim Sieger des vorangegangenen Grand Prix in Aserbaidschan aber nicht sein.

"Ich hatte ziemliches Pech mit dem Verkehr, deshalb sieht es in den Ergebnissen wohl schlimmer aus, als es ist", relativiert Perez den Rückstand. Das gute Gefühl aus den Straßen Bakus hat er sich auch auf dem gänzlich anders gestrickten Circuit Paul Ricard bewahrt. "Das ist natürlich eine ganz andere Rennstrecke aber wir knüpfen an unser gutes Momentum an."

In Monaco und Baku war die Formel 1 auf sehr speziellen Layouts unterwegs, auf denen Perez ein deutlicher Aufwärtstrend mit dem RB16B gelang. Umso wichtiger ist es für ihn, diesen auf einer traditionellen GP-Strecke zu bestätigen. "Das Verständnis für das Auto wird immer besser und ich konnte heute viel Positives mitnehmen", sagt er.

Verstappen und Perez sehen mehr Pace für Samstag

Nachdem Bottas durch den Chassiswechsel offenbar wieder besser in Form ist, gilt es für Perez, am Samstag den Anschluss an das Spitzentrio herzustellen. "Wir haben während der Sessions ein paar Änderungen ausprobiert und schauen uns am Abend an, was davon funktioniert hat. Hoffentlich können wir über Nacht noch etwas Pace finden und morgen mit von der Partie sein", so der zweimalige Grand-Prix-Sieger.

Verstappen rechnet auf der einstigen Mercedes-Paradestrecke in Le Castellet damit, dass nicht nur der Teamkollege sich vor dem Qualifying noch einmal steigern wird. "Es ist schwer zu sagen, wo wir morgen stehen werden. Du weißt nie, was die anderen über Nacht noch finden. Ich erwarte, dass es sehr eng und sicher nicht einfach wird", sagt er.