Valtteri Bottas hat sich vor dem Großen Preis von Frankreich 2021 gegen jüngste Medienberichte gewehrt, wonach sein Ausscheiden bei Formel-1-Weltmeister Mercedes nach der laufenden Saison bereits beschlossene Sache sein soll. Bei RTL hieß es etwa, Bottas habe keine Zukunft mehr bei Mercedes, offizielle Gespräche mit Teamchef Toto Wolff würden nun schon in Frankreich geführt. George Russell werde den Finnen ersetzen. Andere Berichte legten nahe, die Entscheidung sei Bottas bereits mitgeteilt worden.

Gespräche mit Wolff habe es zwar schon nach dem vergangenen Rennen in Baku gegeben, bestätigt Bottas nun in Le Castellet. "Wir sprechen oft mit Toto, das ist normal. Wir haben auch zuletzt gesprochen", sagt der Finne. Um seine (Nicht)-Zukunft bei Mercedes sei es dabei allerdings nicht gegangen. "Ich kann nicht bestätigen, dass mir das jemand gesagt hat", kontert Bottas die Berichte. "Das stimmt nicht. Das ist Spekulation. Ich bin sicher, dass die Spekulation auf keinerlei Fakten basieren. Die Leute versuchen Stories nur für die Klicks zu erfinden!"

Formel 1: Russell statt Bottas bei Mercedes schon fix?

Mitbekommen hatte Bottas die Berichterstattung auch ohne in der Pressekonferenz vor dem Frankreich-GP darauf angesprochen zu werden. "Du kannst den Lärm um die herum nicht immer abhalten", sagt Bottas. "Das ist jede Saison dasselbe. Die gleichen Fragen, die gleichen Spekulation. Das ist Teil des Sports."

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Über einen Plan B will der Finne noch nicht nachgedacht haben. "Es ist etwas zu früh, das im Detail zu beantworten. Ich habe mit Mercedes noch nicht über Vertrag gesprochen, das kommt an einem gewissen Punkt", sagt Bottas. Ohnehin habe Mercedes gerade wichtigere Aufgaben zu lösen. Bottas: "Jetzt liegt der Fokus wirklich auf diesem Tripleheader, das verlangt dem Team viel ab. Dann schauen wir vielleicht danach, zusammen eine Entscheidung zu treffen."

Bottas über Formel-1-Zukunft: Habe kein Bauchgefühl

Genauso wenig habe er ein Bauchgefühl, versichert Bottas auf Nachfrage. "Ich habe mir nicht erlaubt, zu viel darüber nachzudenken. Das kann eine Ablenkung sein, das habe ich gelernt", sagt Bottas. "Aber es wird irgendwann anfangen. Gerade sagt der Bauch nichts", scherzt der Finne. "Ich will einfach Rennen gewinnen und die Resultate holen, nach denen ich persönlich strebe.

Zuletzt stimmten diese Ergebnisse nicht. In Monaco fiel Bottas, gut positioniert, unverschuldet durch eine rund gedrehte Radmutter beim Boxenstopp aus. In Aserbaidschan kam der Finne nie auf Pace und nicht über P10 im Qualifying und P12 im Rennen hinaus. Das Rätselraten bei Bottas und Mercedes war groß - immerhin war Lewis Hamilton sehr viel besser zurecht gekommen.

Bottas' Baku-Probleme: Großteil ist gelöst

Den Großteil des Rätsels habe Mercedes inzwischen entschlüsselt. "Es war eine Kombination mehrerer Faktoren", verrät Bottas. "In Monaco konnte ich das richtige Setup finden, das Vertrauen auch und so habe ich die Reifen zum Arbeiten bekommen. Lewis hat das nicht", erinnert der Finne. "In Baku fühlte es sich an, als sei es fast genau andersherum gewesen. Es gab gegen Ende des Wochenendes einen recht großen Unterschied beim Setup. Die Richtung, die wir als Team bei mir eingeschlagen haben, war vielleicht nicht ideal. Ein paar andere Dinge kamen auch noch dazu."

Generell sei der W12 auf Straßenkursen offenbar nur sehr schwer ins richtige Arbeitsfenster zu befördern, sagt Bottas. "Zum Glück sind die nächsten paar Strecken etwas normaler. So können wir hoffentlich ein anständiges Setup finden, es ist nicht so schwer, dort die falsche Richtung einzuschlagen", hofft der Mercedes-Fahrer.

Hilft Bottas bei seinem Konter ein anderes Chassis? Wie der Finne selbst bestätigt, erhält Bottas in Frankreich ein anderes Fahrgestell als zuletzt. Allerdings handele es sich bei dem Wechsel nur um Routine, so der Finne. "Es ist kein neues Chassis, es ist nur ein anderes. Es war immer geplant, dass ich an diesem Punkt Chassis wechsle", sagt Bottas. "Ich wechsle das recht oft, es ist nicht immer dasselbe." Der letzte Wechsel erfolgte nach dem Unfall beim Großen Preis der Emilia Romagna in Imola - mit George Russell.