Ferrari ist auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer fündig geworden. Benedetto Vigna wird den Posten an der Spitze des italienischen Sportwagenbauers besetzen. Nach dem Rücktritt des vorherigen Geschäftsführers Louis Camilleri vor rund einem halben Jahr übernahm Ferrari-Präsident John Elkann kommissarisch zusätzlich die Aufgaben des Geschäftsführers. Vigna wird am 1. September zum Unternehmen hinzustoßen. Das gab Ferrari am Mittwoch bekannt.

Der 52-Jährige ist aktuell für den Halbleiterhersteller STMicroelectronics (ST) tätig. Dort ist er Präsident der Sparte für Analogchips und Sensoren. Zudem ist Vigna Miteglied des 'Executive Committee' der ST-Gruppe. Der Italiener nahm 1995 seine Arbeit bei ST auf, nachdem er sein Physikstudium an der Universität Pisa mit suma cum laude abgeschlossen hat.

"Es ist mir eine besondere Ehre, bei Ferrari als CEO einzusteigen", wird Vigna in der Pressemitteilung von Ferrari zitiert. "Ich tue dies mit einem Gefühl von Aufregung und Verantwortung. Aufregung über die großartigen Möglichkeiten, die es zu ergreifen gilt. Und mit einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber den außergewöhnlichen Leistungen und Fähigkeiten der Männer und Frauen bei Ferrari, gegenüber allen Stakeholdern des Unternehmens und gegenüber allen Menschen auf der Welt, für die Ferrari eine einzigartige Leidenschaft ist."

Anders als seine Vorgänger besitzt der aus der süditalienischen Stadt Potenza stammende Vigna eine fundierte technische Fachausbildung. Elkann würdigt diesen Werdegang. "Wir freuen uns sehr, Benedetto Vigna als neuen Ferrari-CEO begrüßen zu dürfen. Sein tiefes Verständnis für die Technologien, die einen Großteil des Wandels in unserer Branche vorantreiben, und seine bewährten Fähigkeiten in den Bereichen Innovation, Geschäftsaufbau und Führung werden Ferrari und seine einzigartige Geschichte von Leidenschaft und Leistung in der vor uns liegenden spannenden Ära weiter stärken."

Benedetto Vigna ist ab September neuer Ferrari-CEO, Foto: Ferrari
Benedetto Vigna ist ab September neuer Ferrari-CEO, Foto: Ferrari

Mit technischem Hintergrund Pionierarbeit leisten

Laut der Pressemitteilung zählt es zu Vignas Hauptaufgabe, sicherzustellen, dass Ferrari seine Führungsposition als Schöpfer der schönsten und technisch fortschrittlichsten Autos der Welt weiter festigt. Seine Erfahrung aus 26 Jahren in der Halbleiter-Branche sollen Ferrari helfen, Pionierarbeit bei neuen Technologien zu leisten.

Ferrari musste sich nach dem überraschenden Rücktritt Camilleris auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Der gebürtige Ägypter trat im Dezember des vergangenen Jahres aus persönlichen Gründen zurück. Er war rund zweieinhalb Jahre im Amt. Er trat die Nachfolge des inzwischen verstorbenen Sergio Marchionnes an, der sein Amt im Juli 2018 aus gesundheitlichen Gründen aufgab.