Für Williams lief am Freitag nicht viel rund. George Russell und Nicholas Latifi kamen in beiden Trainingssessions nicht über Position 17 hinaus - nur Haas war am Freitag langsamer. Neben der eher enttäuschenden Pace hatte der britische Traditionsrennstall aber auch mit einigen Problemen technischer Natur zu kämpfen. "Das war ein schwieriger Tag. Unsere Gegner sind etwas schneller als wir erwartet haben", fast George Russell knapp zusammen. Der Brite hat sich für das Qualifying dennoch Chancen ausgerechnet.

Nicholas Latifi rollt aus: Schutzmechanismus schuld

Nicholas Latifi gehörte in Aserbaidschan zu den unglücklichen Gesichtern des Freitags. Direkt zu Beginn des zweiten Freien Trainings rollte der Williams-Pilot nach Kurve 15 aus, nachdem dieser von der Auslaufzone auf die Strecke zurückgekehrt war.

Ausgangspunkt für den mysteriösen Vorfall war ein Ausweichmanöver des Kanadiers, der verhindern wollte, den hinter ihm fahrenden Pierre Gasly in Kurve 15 zu blockieren. Latifi war gerade dabei, etwas am Lenkrad zu verstellen. "Als ich ihn [Gasly] hinter mir gehört habe, war mein Reflex, aus dem Weg zu fahren. Danach habe ich es aber nicht mehr auf die Strecke geschafft und musste so in die Auslaufzone ausweichen. Ich habe mich also wieder umgedreht und versucht, sicher auf die Strecke zu fahren", beschreibt Latifi die Situation.

Während dieses Versuchs lief der Motor Latifis allerdings zu heiß. "Ein Schutzmechanismus hat eingegriffen, um zu verhindern, dass der Motor Schaden nimmt", erklärt Performancechef Dave Robson. Die Folge war, dass der FW43 auf den Straßen Bakus stehen blieb. Der Williams-Pilot musste aussteigen, womit die Session für ihn bereits gelaufen, noch bevor sie richtig begonnen konnte.

Nicholas Latifi blieb nach Kurve 15 stehen und musste aus seinem Dienstwagen aussteigen, Foto: LAT Images
Nicholas Latifi blieb nach Kurve 15 stehen und musste aus seinem Dienstwagen aussteigen, Foto: LAT Images

Russell trotz Bremsprobleme: Q2 ist das Ziel

Auch Teamkollege George Russell musste am Freitag einige Probleme hinnehmen. "Ich hatte etwas mit den Bremsen zu kämpfen. Wir hatten ein kleines Problem im FP1 und dachten ursprünglich, dass wir das gelöst haben. Ich hatte im FP2 aber immer noch Probleme."

Probleme, die in Hinblick auf die Streckencharakteristik Bakus und das bevorstehende Qualifying ad acta gelegt werden sollten, wie Russell am Freitagnachmittag festhielt: "Wir müssen das Ganze nochmal durchgehen, denn die Bremen sind hier sehr wichtig. Es war also ein schwieriger Tag."

Das Wochenende abschreiben möchte der Brite allerdings noch nicht, zumal Russell nach eigener Aussage noch nicht alles aus seinem Boliden herausgeholt habe: "Mit etwas harter Arbeit über Nacht und den richtigen Setup-Änderungen könne wir noch etwas Zeit finden. Hoffentlich sind wir morgen da, wenn es drauf ankommt. Q2 ist mein Ziel und ich denke, dass es möglich ist, wenn wir wirklich alles zusammenbringen", so Russell über das Qualifying-Ziel.