Die spektakuläre Formel-1-Rückkehr von Fernando Alonso lief bekanntermaßen noch nicht nach Plan. Alpine konnte den Schwung aus 2020 noch nicht vollends in die aktuelle Saison übertragen und auch Teamkollege Esteban Ocon präsentiert sich nach fünf Saisonrennen in einer etwas besseren Form.

Der Spanier ist mit der Entscheidung, sein Formel-1-Comeback zu geben, dennoch zufrieden. Er gibt allerdings an, ursprünglich mit weniger Eingewöhnungszeit gerechnet zu haben. Obwohl der Altmeister der aktuellen Saison trotzdem noch eine wichtige Rolle zuspricht, liege der Fokus aber ohnehin auf 2022. In dieser Hinsicht sei Alpine in einer guten Position.

Regeländerungen 2022 als Motivation für F1-Rückkehr

2018 verließ Fernando Alonso nach 12 Jahren die Formel 1. Es folgte eine Zeit, in der sich der Spanier kaum eine Pause gönnte und in vielen verschiedenen Rennserie unterwegs war. Eine Phase, in der er realisierte, wie sehr er das Lenkrad zwischen den Händen brauchte. Ein Formel-1-Comeback war auch deshalb noch lange nicht vom Tisch.

Nachdem der Spanier die Rally Dakar beendet hatte, gab es sie Schließlich - die Möglichkeit, in die Königsklasse zurückzukehren. "Ich habe mir auch andere Serien überlegt, aber die Formel 1 war meiner Meinung nach die einzige gesunde Option, bei der es auch nach der Pandemie eine konkurrenzfähige Meisterschaft und Rennwochenenden mit einem Hauch Normalität geben wird", erzählte Alonso dem Medium 'Racer' in einem Interview im Rahmen des Monaco Grands Prix.

Besonders ein Punkt war für seine Rückkehr in die Königsklasse aber ausschlaggebend: "Meine größte Motivation war das neue Reglement, die Änderungen wurden aber verschoben. Direkt 2022 einzusteigen wäre also eine größere Herausforderung gewesen, um sich schnell an alles anzupassen."

Fernando Alonso braucht mehr Zeit als gedacht

In dem bewusst gewählten Übergangsjahr läuft für Alonso allerdings noch nicht alles rund. Der Spanier konnte sich noch nicht vollständig an den A521 gewöhnen, was sich auch auf seine Rundenzeiten auswirkt. Fünf Zähler konnte der Spanier bisher verbuchen. Zum Vergleich: Teamkollege Ocon konnte in fünf Rennen zwölf Punkte sammeln.

Gegen Teamkollege Esteban Ocon hatte Fernando Alonso bisher das Nachsehen, Foto: LAT Images
Gegen Teamkollege Esteban Ocon hatte Fernando Alonso bisher das Nachsehen, Foto: LAT Images

Tatsachen, bei denen auch Alonso selbst keine Ausreden erfinden möchte. "Vielleicht tue ich mir etwas schwerer als ich erwartet habe. Es ist aber nicht so, dass ich dachte, dass die Ergebnisse automatisch kommen würden", so der zweimalige Weltmeister, der angibt, für die Bewältigung dieser Probleme noch etwas mehr Zeit zu benötigen. "Ich dachte, dass ich innerhalb von drei oder vier Rennen bei 100 Prozent sein würde. Das Ganze wird letztlich aber acht oder neun Rennen in Anspruch nehmen."

Alpine zu '90 Prozent' bereit für 2022

In der kommenden Saison sollen die Anpassungsschwierigkeiten jedoch endgültig beseitigt sein. Schließlich soll es dann um größere Ziele gehen. Die Hoffnungen der Formel-1-Teams beruhen auf dem neuen technischen Reglement, dass das Feld durchmischen könnte.

Auch Alonso und Alpine rechnen sich gute Chancen aus: "Wenn wir 2022, 2023 oder 2024 hoffentlich in der Position sind, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen, dann müssen wir als Team bereit sein, dem Druck und der Hitze in wichtigen Momenten eines Rennens standzuhalten."

In dieser Hinsicht ist Alpine laut Alonso aber auf dem richtigen Weg. "Ich denke, wir sind zu 90 Prozent bereit, es gibt aber immer Dinge, die du Verbessern kannst. Auch bei den Top Teams wie Mercedes oder Red Bull", damit spricht der Asturier unter anderem die Boxenstopp-Probleme von Mercedes an, die es nicht erst seit dem Monaco GP gibt.

Solche Fehler seien es am Ende aber, aus denen man am meisten lernt, erklärt Alonso: "Es gibt Dinge, die während eines Wochenendes schiefgehen müssen, um von ihnen zu lernen. Du nimmst dann kleine Änderungen in dieser Struktur oder Organisation vor und bist nächstes Mal stärker."