Die Welt des Motorsports wird von einem Todesfall erschüttert. Wie am Nachmittag bekannt wurde, verstarb der ehemalige FIA-Chef Max Mosley am 24. Mai im Alter von 81 Jahren. Ganze 16 Jahre leitete Mosley zwischen 1993 und 2009 die Geschicke des Automobil-Weltverbandes.

Wie BBC Sport berichtete, bestätigte Mosleys langjähriger Weggefährte, Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den Tod des Sport-Funktionärs. "Es ist als ob ich einen Bruder verloren hätte", sagte Ecclestone. "Er tat viele gute Dinge, nicht nur für den Motorsport, sondern auch für die Auto-Industrie. Er war sehr gut darin, sicherzustellen dass Autos gebaut wurden, die sicher sind."

Max Mosley: Ein Leben im Motorsport

Max Mosley kam 1940 in London als Sohn des faschistischen Politikers Oswald Mosley zur Welt. Seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte er in Irland, Frankreich und Deutschland und sprach deshalb auch fließend deutsch. In England beendete er unter anderem ein Physik-Studium, ehe er den Karriereweg änderte und ein Anwalts-Studium begann und ebenfalls abschloss.

Mitte der 60er-Jahre versuchte er sich als Rennfahrer, kam allerdings nicht über die Formel 2 und eine Teilnahme an einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Formel-1-Rennen hinaus, woraufhin er sich als Teamchef versuchte und gemeinsam mit Bekannten den Rennstall March gründete, der bis 1992 in der Formel 1 vertreten war.

Bis 1977 blieb er bei dem Team, das in dieser Zeit zwei Grand-Prix-Siege und zahlreiche Podien holen konnte. Anschließend schlug er eine Karriere als Motorsport-Funktionär ein und war anfangs bei der FOCA (Formula One Constructors Association) aktiv, ehe er in den 1990er-Jahren zuerst die Präsidentschaft der FISA und dann ab 1993 als Nachfolger von Jean-Marie Balestre jene der FIA übernahm.

16 Jahre FIA-Präsident

16 Jahre hielt er das höchste Amt im Automobil-Weltverband, ehe er sich im Oktober 2009 im Zuge eines Streits mit mehreren Formel-1-Teams rund um eine Budget-Obergrenze aus dem Sport zurückzog. In dieser Zeit, in welcher er insgesamt dreimal wiedergewählt wurde, trieb er zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen in der Königsklasse des Motorsports voran.

Mosley war außerdem eine tragende Figur bei der Austragung des skandalträchtigen Großen Preises der USA 2005, bei welchem nur drei Teams an den Start gingen und war einer der Hauptakteure bei der harten Bestrafung von McLaren nach der Spionage-Affäre 2007.

Privat sorgte Mosley für einige Schlagzeilen als 2008 in einer Boulevard-Zeitung Aufnahmen von ihn in Nazi-Uniform im Zusammenhang mit einer Sexparty kursierten. Mosley gewann einen Gerichtsprozess gegen die Zeitung aufgrund von Verstößen gegen seine Privatsphäre, sein Ruf war von da an allerdings nachhaltig geschädigt.