Fernando Alonso gibt bei seinem Comeback in der Formel 1 bisher nicht die beste Figur ab. Bei Alpine läuft er an der Seite von Esteban Ocon seiner Top-Form vergangener Tage hinterher. In Monaco büßte er als 13. besonders hart für seine anhaltende Qualifying-Schwäche. Der zweimalige Weltmeister sieht Reifen und Kalender als Ursache für die missliche Lage. Stottertsart trotzdem kein Grund zur Verzweiflung.

"In gewisse Weise ist das für den Start in die Saison nicht der beste Kalender, wenn du als Fahrer zurückkommst", so Alonso nach den ersten fünf Rennen seiner zweiten F1-Karriere. In Bahrain hatte er mit dem Einzug ins Q3 stark begonnen und war auch am Sonntag gewohnt kampfeslustig unterwegs, bis er von einem Defekt gestoppt wurde. Danach verblasste er gegenüber Ocon jedoch.

Im teaminternen Duell am Samstag steht es 4:1 für den Franzosen, der auch in der Gesamtwertung mit 12:5 Punkten die Nase vorne hat. Alonso fühlte sich durch die Auswahl der Strecken bisher im Nachteil. "Ich hatte Imola und Portimao. Das sind zwei Kurse, auf denen ich seit Jahren nicht beziehungsweise noch nie gefahren war, während all die anderen hier vor ein paar Monaten erst dort waren", erklärt der 39-Jährige.

Die Rückkehr nach Monaco, wo er in seiner Laufbahn zweimal siegreich war, spielte ihm ebenfalls nicht in die Karten. "Wir haben mit Monaco und Baku zwei Stadtkurse. Dadurch sind die ersten sechs Rennen der Meisterschaft besonders schwierig, um sich einzugewöhnen", so Alonso, der auf das zweite Saisondrittel setzt: "Hoffentlich startet für mich ab dem Frankreich GP eine neue Meisterschaft. Ich hoffe, dass ich die Balance des Autos besser spüren kann und mehr Feedback bekomme, als es im Moment der Fall ist."

Alonso versteht Schwankungen nicht: Macht keinen Sinn

Vor allem im Qualifying fehlt ihm das richtige Gefühl für den A521. In Monaco flog er als 17. schon im Q1 raus. "Ich denke, die Reifen sind der Hauptfaktor. Besonders auf einem Stadtkurs musst du sie ins Arbeitsfenster bringen und sie müssen im perfekten Temperaturbereich sein", so Alonso, der mit seinem Problem nicht alleine ist.

"Ich werde nicht sagen, dass wir zu schlecht sind, aber das ist offenbar etwas, dass unterschiedliche Fahrer auf unterschiedliche Weise betrifft. Manche sind im FP2 hinten, andere im FP3 und wieder andere im Q2 oder so", erklärt Alonso, der im Fürstentum einen Leidensgenossen aufsuchte um darüber zu sprechen.

"Ich habe mit Checo [Sergio Perez] darüber gesprochen, wie es sein kann, dass er im ersten Training Schnellster ist und dann im Q3 nur Neunter. Das macht keinen Sinn, und dann kämpft er um das Podium. Er verlernt ja zwischen FP1 und Qualifying nicht das Fahren und erinnert sich dann am Sonntag wieder daran", so der Spanier.

Alonso bleibt optimistisch: Abgerechnet wird zum Schluss

Perez gerät langsam unter Druck, am Samstag den Anschluss an Teamkollege Max Verstappen herzustellen, um Red Bull im WM-Kampf zur Verfügung zu stehen. In den Rennen war bisher gut unterwegs, doch ohne eine gute Ausgangslage ist es sowohl für ihn als auch für Alonso schwierig, sich in Szene zu setzen.

"Das Qualifying ist der entscheidende Moment des Wochenendes. Du musst die Temperatur in den Reifen bekommen. Ich weiß nicht, wie viele Monacos wir noch haben werden, aber das ist eine sehr eigene Rennstrecke", hofft Alonso, den Tiefpunkt überstanden zu haben. Dennoch ist ihm daran gelegen, die Probleme schnellstmöglich abzustellen.

"Wie kann es zu all diesen Variablen kommen? Es liegt nicht daran, dass wir nicht gut genug sind. Wir müssen es nur besser verstehen", sagt er mit einer Portion Optimismus. Grund zur Panik besteht für ihn aber auch nach Monaco nicht. "Ich mache mir keine Sorgen. Ich war im Rennen zufrieden und stark. Es hat zwar nicht geklappt, aber es sind noch 18 Rennen und wir rechnen am Ende ab, und nicht jetzt."