Max Verstappen hat endlich den lang ersehnten Sieg in Monaco eingefahren: Mit einer Glanzvorstellung sicherte er sich selbst nicht nur den ersten Sieg im Fürstentum, sondern schnappte zugleich auch Lewis Hamilton die Führung in der Formel-1-WM weg. Und Red Bull verdrängt Mercedes an der Spitze der Konstrukteurs-WM.

Mercedes patzt unter Druck: Verstappen erobert WM-Führung!: (30:00 Min.)

"Es war ein Wahnsinns-Tag", feiert Verstappen, der allerdings auch ein bisschen Glück hatte. Eigentlich wäre er von Startplatz zwei losgefahren, doch als Charles Leclercs Ferrari auf dem Weg in die Startaufstellung kaputtging, erbte Verstappen quasi die Pole - zwar durfte er nicht auf den ersten Startplatz aufrücken, aber ohne Leclerc hatte er die erste Reihe für sich.

Verstappen sichert Sieg in Monaco schon am Start ab

Verstappen und Red Bull gestehen, dass Leclerc ein harter Gegner gewesen wäre. Aber die Trauer hält sich in Grenzen: "Natürlich ist es schade für Charles, den Heim-GP nicht einmal zu starten. Aber du musst dich sofort auf dein eigenes Rennen konzentrieren." Der Weg zum Sieg war jetzt - ein guter Start, und ein kontrolliertes Rennen waren alles, was Verstappen brauchte. Beides bekam er hin. Erst den Start: "P2 war kein toller Platz - ich dachte, es würde gut sein, aber ich hatte ein bisschen Wheelspin. Dann bin ich hinübergezogen, und zum Glück auf eins geblieben."

Verstappen sicherte sich in Monaco beim Start gleich ab, Foto: LAT Images
Verstappen sicherte sich in Monaco beim Start gleich ab, Foto: LAT Images

War das erst einmal erledigt, so war Verstappen der Sieg eigentlich nicht mehr zu nehmen: "Sobald wir die Führung in Kurve eins hatten, konnte ich das Tempo kontrollieren, auf die Reifen aufpassen. Ich meine, hier geht es darum, sie am Leben zu halten, damit du eine Lücke für den Stopp findest."

Verstappen-Sieg in Monaco 78 Runden lang nicht in Gefahr

Alles kein Problem für Verstappen und Red Bull. Valtteri Bottas, in der Startphase der Hauptkonkurrent, konnte das Tempo nicht mitgehen, und fiel nach einem Problem beim Boxenstopp aus. Carlos Sainz im Ferrari übernahm die Verfolgung, war aber ebenfalls nie eine Gefahr.

Nur als Verstappen nach seinem Boxenstopp kurz hinter seinem Teamkollegen Sergio Perez feststeckte, kam Sainz näher. Im Endergebnis irrelevant. "Sie sagten mir, dass [Perez] Tempo machte, um ein paar Leute zu überholen, also blieb ich hinter ihm", beschreibt Verstappen. "Ich musste sowieso ein bisschen Benzin sparen. Die Lücke [zu Sainz] wurde viel kleiner, aber das war kein Grund zur Sorge."

"Max hat vom Start weg alles unter Kontrolle gehabt", lobt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Er hat sprichwörtlich den ganzen Nachmittag kontrolliert - war schnell, wenn er sein musste, hat auf die Reifen aufgepasst. Eine phänomenale Performance."

Verstappen & Red Bull: Erstmals seit 2013 WM-Führung

Zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere führt Max Verstappen nun dank seinem zweiten Saisonsieg und einem siebten Platz vom direkten Kontrahenten Lewis Hamilton die Weltmeisterschaft an, 105 zu 101. Und Red Bull darf sich ebenfalls freuen: Seit dem Saisonfinale 2013 lagen sie in der Konstrukteurs-WM nicht mehr vorne - jetzt überholten sie Mercedes, 149 zu 148.

Die Freude darüber nimmt bei Red Bull aber nicht Überhand. "Er verdient die Führung, aber sie ist ohne Wert, wenn noch so viele Rennen folgen", meint Horner. Verstappen schließt sich an: "Wenn es am Saisonende da ist, wäre es toll! Natürlich ist es großartig, nach den letzten zwei Rennen, wo die Lücke größer wurde, zurückzuschlagen. Aber wir müssen weiter hart arbeiten, auf normalen Strecken sind die Mercedes die, die es zu schlagen gilt."

"Wir als Team haben bis hier die wenigsten Fehler gemacht", meint Verstappen, der jedes Rennen der Saison 2021 auf dem ersten oder zweiten Platz beendet hat. "Deshalb sind wir vorne. Hoffentlich können wir so für den Rest des Jahres weitermachen."