Ferrari wehrt sich gegen Anschuldigungen, man habe Charles Leclercs Chancen beim Großen Preis von Monaco 2021 verzockt. Der Monegasse war im Qualifying nach Erzielen der Pole-Zeit in der Schwimmbad-Schikane gecrasht und sorgte sich durch einen Gegenpendler mit der rechten Hinterachse in die Bande um einen Getriebeschaden. Ferrari gab noch am Abend erste Entwarnung. Das Getriebe schien in Ordnung. Das bestätigte sich auch nach einer näheren Analyse am Sonntag.

So hätte Leclerc regulär von Pole starten dürfen. Doch noch auf der Sichtungsrunde in die Startaufstellung ereilte den Monegassen abermals der Defektteufel. Hatte es Ferrari also doch mit einem vielleicht nicht mehr ganz idealen Getriebe versucht? Alles oder Nichts? Nein, widerspricht Teamchef Mattia Binotto. Immerhin habe es sich ja gar nicht um einen Getriebeschaden gehandelt, so der Italiener in der britischen Ausgabe von Sky Sports F1.

Monaco: Ferrari-Defekt nicht auf Seite des Unfalls

„Wir müssen noch vollständig verstehen, was passiert ist. Aber der Defekt war an der Antriebswelle auf der linken Seite. Also hatten wir kein Getriebeproblem“, berichtet Binotto. „Was passiert ist, ist auf der gegenüberliegenden Seite des Unfalls passiert. Also könnte es völlig unabhängig von dem Unfall sein“, ergänzt der Italiener.

Gezockt habe Ferrari im Zockerparadies Monte Carlo daher nicht, so Binotto auf erneute Nachfrage. „Wie gesagt, es war kein Getriebedefekt. Es gab keine Zockerei beim Getriebe. Wir waren zuversichtlich, dass das Getriebe für das Rennen in Ordnung war“, betont Binotto. „Das Getriebe wurde gestern Abend untersucht und angesehen und es war okay für das Rennen.“

Ferrari: Defekte Antriebswelle neues Problem

Bereits am Samstag hatte der Italiener bekräftigt, nichts riskieren zu wollen. „Wir werden nicht zocken ... Zuverlässigkeit ist der Schlüssel und wird die Priorität bleiben“, sagte Binotto nach dem Qualifying.

Den neuartigen Fehler - Ferrari hatte derartige Probleme bis dato noch nicht – müsse man nun noch genau analysieren. Erst dann könne man klar sagen, ob ein Zusammenhang mit dem Unfall überhaupt gegeben sei. „Wir müssen das alles im Detail in den Daten analysieren, um zu versuchen eine Erklärung zu bekommen“, sagt Binotto.

Charles Leclerc selbst hatte noch am Boxenfunk zunächst von einem Getriebeproblem gesprochen. Das war jedoch einzig und allein seinen vorherigen Sorgen um das Getriebe geschuldet. Tatsächlich habe er durchaus wahrgenommen, dass hinten links etwas gebrochen sei, berichtete der Monegasse. Für Leclerc setzte sich mit dem nicht einmal gestarteten Rennen ein regelrechter Heimfluch fort. Weder in zwei Formel-2-Rennen als auch drei (2021 trotz DNS hier mitgezählt) Formel-1-Rennen sah der Ferrari-Pilot die Zielflagge.

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