Was sich am Donnerstag bereits angekündigt hatte, wurde am Samstag Realität. Nach den starken Auftritten in Portugal und Barcelona, bei denen sich vor allem das Qualifying als Stärke des A521 etablierte, erwartete sich der französische Rennstall in Monaco wesentlich konkurrenzfähiger zu sein. Daraus wurde bisher aber nichts.

Einziger Lichtblick am Samstag bleibt der elfte Startplatz von Esteban Ocon, nachdem Fernando Alonso bereits nach dem Q1 aus seinem Dienstfahrzeug aussteigen musste. Nach Ansicht des Spaniers lag der plötzliche Abfall an den Reifen. Beide Alpine-Piloten vermuten allerdings auch, dass die Probleme mit der speziellen Streckencharakteristik Monacos zusammenhängen.

Fernando Alonso: 'Wir haben erwartet, Monaco liegt uns'

Obwohl Fernando Alonso bereits im Q1 ausgeschieden ist, zeigte sich der Spanier am Samstagnachmittag nicht allzu enttäuscht. "Ich glaube, das Vertrauen ist da, ich konnte das Auto pushen und das Maximum herausholen", hält der Monaco-Sieger von 2006 und 2007 fest.

Das schlechte Abschneiden an dem bisherigen Wochenende sei allerdings ein wenig überraschend gekommen: "Wir haben erwartet, dass uns Monaco liegen wird, aber das ist anscheinend nicht so." Diese Vermutung war nicht unbegründet. Schließlich konnte Alpine in den vergangenen Rennwochenenden vor allem im Qualifying punkten. Auch der dritte Barcelona-Sektor hat das Team im Glauben leben lassen, für Monaco ein konkurrenzfähiges Paket zu haben.

Alonso hat allerdings bereits eine Erklärung dafür parat, woran es im Qualifying haperte: "Wir hatten kein Problem mit der Balance oder mit dem Auto an sich - das Griplevel war einfach sehr niedrig." Vor allem die Reifen hätten hierbei eine entscheidende Rolle gespielt: "Manche Teams waren hier besser, andere eben nicht und wir sind eins davon. In jeder Trainingssession waren wir konkurrenzfähiger, haben im Qualifying aber Probleme mit den Reifen gehabt. Am vielen Verkehr lag es nicht, das war für alle gleich", sucht Alonso keine Ausreden.

Teamkollege Esteban Ocon hatte am Samstag ebenfalls Schwierigkeiten, scheiterte letztlich aber nur um 77 Tausendstel an der Q3-Hürde. Interessanterweise berichtet der Franzose jedoch von anderen Problemen: "Wir haben hier offensichtlich mehr Probleme - auch damit, die richtige Balance zu finden." Eine Tatsache stimmt Ocon dennoch positiv: "Wir konnten nach dem FP3 das Maximum herausholen. Das war gut. Ich bin also glücklich, zumal es sehr eng ist."

Alpine-Probleme nur in Monaco?

Dass die hier aufgetretenen Probleme Alpine auch noch in der restlichen Saison verfolgen werden, glaubt Fernando Alonso nicht. "Ich denke, dass es beim nächsten Renne wieder besser wird. Wir haben schließlich ein spezielles Setup für diese Strecke. Vielleicht wird es Singapur ähnlich, aber auch dort sind die Temperaturen anders."

Teamkollege Ocon teilt diese Ansicht: "Ich denke nicht, dass es so einfach ist und nur von schnellen oder langsamen Kurven abhängt." Das Ganze sei vielmehr eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. "Wir wissen, welche Probleme wir haben und das ist sehr wichtig", führt der Franzose aus.

Aus diesem Grund macht auch Ocon das besondere Streckenlayout für die Probleme verantwortlich: "Auf manchen Stecken können wir Probleme eliminieren und mit dem Setup drum herum arbeiten. Auf anderen Strecken ist das schwieriger. Dieses Wochenende ist eines, wo wir bisher nicht alle Probleme aus dem Weg räumen konnten."

Esteban Ocon: Punkte möglich

Für das Rennen rechnet sich Ocon dennoch gute Chancen aus. Das liegt auch an der Tatsache, dass der Alpine-Pilot mit seinem elften Platz in den Genuss der freien Reifenwahl kommt. Auf den engen Straßen Monacos könnte es aber trotz frischer Reifen eine Herausforderung werden, einige Positionen gutzumachen. Ocon bleibt gelassen: "Die Zeit wird es zeigen."

Esteban Ocon scheiterte im Q2 nur knapp, Foto: LAT Images
Esteban Ocon scheiterte im Q2 nur knapp, Foto: LAT Images

Anders schaut die Situation für Fernando Alonso aus. Von Position 17 startend muten Punkte fast schon wie ein Ding der Unmöglichkeit an. "Ich erwarte nicht viel vom Rennen. Es wird darum gehen, fokussiert zu sein und Informationen zu sammeln. Punkte zu holen wird schwer", so Alonso, der die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben möchte: "Vielleicht gibt es ein bisschen Chaos und Regen, aber der ist nicht vorhergesagt."

Wie viel Alpine noch aus dem bisher eher verkorkstem Rennwochenende herausholen kann, wird sich erst im Rennen (Sonntag, 15:00 Uhr MEZ) zeigen. In unserem Live-Ticker verpassen Sie am Sonntag sowohl auf als auch neben der Strecke keinen Moment.