Formel 1 in Monaco. Das steht für Sensationen, Chaos und nicht zuletzt auch Qualifying-Performance. Für George Russell könnten die engen Straßen von Monte Carlo die große Chance bieten, endlich seine ersten F1-Punkte für Williams einzufahren.

Fahrerstrecke Monaco

Seit Platz 10 durch Robert Kubica beim Großen Preis von Deutschland 2019 wartet der Formel-1-Rennstall von Williams auf Punkte in der Königsklasse. George Russell konnte in seiner Zeit bei dem Team überhaupt noch nie unter die ersten Zehn fahren. Doch mehrere Faktoren sprechen dafür, dass es an diesem Wochenende so weit sein könnte.

Auf einer Seite steht da schon einmal die Natur der Strecke. Der Circuit in den monegassischen Strafen hat in der Vergangenheit schon zahlreiche ausfallreiche Grands Prix hervorgebracht. Außerdem gilt der Kurs aus gutem Grund als Fahrerstrecke, auf welcher der Pilot einen großen Unterschied ausmachen kann und an den fahrerischen Fähigkeiten von George Russell zweifelt die Formel-1-Welt wohl kaum noch.

Marussia-Pilot Jules Bianchi stellte 2014 unter Beweis dass ein chaotischer Rennverlauf gepaart mit einem talentierten Fahrer im Fürstentum den Unterschied ausmachen können, als er die einzigen Punkte seiner Karriere einfuhr.

George Russell spielt die Bedeutung dieses Rennens für Williams herunter: "Wir sehen jedes Rennen als eine Möglichkeit, um Punkte einzufahren", so Russell. "Bei zwei der vier ersten Rennen standen wir kurz davor, Punkte einzufahren."

Qualifying-Stärke von Williams

Doch mit dem FW43B hat Russell noch ein zusätzliches Ass im Ärmel. Zumindest am Samstag. Denn im Qualifying ist der Williams-Bolide in dieser und auch in der letzten Saison stärker aufgestellt als im Rennen. Auf kaum einer Strecke im Kalender ist die Qualifikation so entscheidend wie in Monaco.

Das unterstreichen auch die Qualifying-Resultate der bisherigen Formel-1-Rennen. Zwar reichte es für Williams noch nie zum Einzug in Q3. Aber bei jedem einzelnen Grand Prix errang das britische Ausnahmetalent Russell einen Platz im zweiten Qualifying-Segment und verpasste beispielsweise in Portimao Q3 mit Platz 11 nur knapp.

Russell: Brauchen Qualifying-Magie

"Ich hoffe, dass wir hier in Monaco wieder etwas von dieser Magie finden können, die wir bisher am Samstag bei einigen Rennen hatten. Wenn wir nur ein paar Zehntel mehr herausquetschen können, kann das den Unterschied zwischen P15 und P9 ausmachen", so Russell.

Dennoch versucht Russell die Erwartungen zu dämpfen: "Auf dem Papier sind wir bisher die achte oder neunte Kraft im Qualifying", so der Williams-Pilot. Der 3,337-Kilometer-lange Straßenkurs ist zudem eine sehr spezielle Strecke, auf der sich die Leistung einzelner Teams bedeutend vom Saisonschnitt abheben können.

Besonderen Druck verspürt Russell deshalb in Monaco nicht. "Das Qualifying ist nicht weniger wichtig oder wichtiger als sonst. Es ist immer ein bedeutender Teil und wir geben an jedem Rennwochenende alles", meinte der 23-jährige Brite.

Jubiläums-GP für Williams

Doch ganz ein normaler Grand Prix ist das Rennen am Sonntag für den Rennstall aus Grove dann doch nicht. Der Rennstall, der 1977 von Frank Williams gegründet wurde, absolviert in Monaco sein 750. Rennen in der Formel 1. Russell und Nicholas Latifi gehen deshalb mit einem speziellen Helmdesign an den Start.

Williams: 750. Grand Prix, Das waren die besondersten Momente (02:04 Min.)