Überholen mit einem Formel-1-Auto in Monaco ist eine Kunst für sich, die das Prädikat unmöglich eigentlich schon in sich trägt. Wenn überhaupt, dann sind Manöver nur mit der Brechstange möglich, oder direkt am Start und auch dort ist der Weg bis zur ersten Kurve kurz und der Platz sehr begrenzt. Doch genau dort konnte Michael Schumacher 1999 den Grundstein zu seinem zweiten Monaco-Triumph im Ferrari-Overall legen.

Mika Häkkinen war tags zuvor auf die Pole Position gefahren, gefolgt von Schumacher auf Rang zwei. Doch die perfekte Ausgangslage des Finnen war schon nach wenigen Metern verspielt. Schumacher schoss aus der zweiten Startposition, während Häkkinen mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen hatte. In Kurve 1 zog er dann vor den McLaren und blickte von da an nie wieder zurück. Häkkinen konnte der Ferrari-Pace nicht folgen und rutschte später auch noch auf einem Ölfilm in Mirabeau aus, was ihm die zweite Position gegen Eddie Irvine kostete.

Auf dem Podium feierte Ferrari seinen ersten Doppelsieg der Saison, wenn auch mit einem kleinen Schönheitsfehler. Die Rennorganisatoren von Monaco hatten wohl bei der Herkunft Irvines oder bei der Grenzziehung seiner Heimatinsel etwas missverstanden und hissten zu Ehren des zweitplatzierten Nordiren die Flagge von Irland.

Formel 1 heute vor 13 Jahren: Red Bull erobert das Fürstentum

2009 gelang Red Bull der langersehnte Durchbruch in der Formel 1. Der erste Rennsieg durch Sebastian Vettel in China und bis zum vorletzten Grand Prix hatten die Bullen noch Titelchancen. Doch eine Sache gelang dem Rennstall aus Milton Keynes in seiner ersten WM-fähigen Saison nicht. Ein Erfolg beim prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco.

Dieses Makel wurde 2010 umgehend korrigiert. Doch nicht durch Vize-Weltmeister Sebastian Vettel, sondern durch Mark Webber, der damit den Titelkampf richtig spannend machte.

Mark Webber sieht die karierte Flagge und beim Monaco-Grand-Prix als erster, Foto: Red Bull/GEPA
Mark Webber sieht die karierte Flagge und beim Monaco-Grand-Prix als erster, Foto: Red Bull/GEPA

Das Fundament für seinen ersten Monaco-Sieg legte der Australier schon am Samstag. Mit einer Polerunde von 1:13,826 hielt er das Feld mit drei Zehntel auf Distanz. Robert Kubica und Sebastian Vettel folgten auf den Rängen 2 und 3. Am Start quetschte sich allerdings der Deutsche an dem Renault-Piloten vorbei. Der Rest des Nachmittages verlief für die Bullen ohne Probleme: Webber hielt Vettel auf Distanz und brachte den Doppelsieg nach Hause. Im Mittelfeld ging es allerdings richtig rund. Gleich dreimal rückte das Safety Car aus. Einmal für einen Unfall von Nico Hülkenberg, später löste sich ein Kanaldeckel und kurz vor Schluss gerieten Jarno Trulli und Karun Chandhok aneinander. Nur 12 der 24 Starter erreichten am Ende das Ziel.

Was sonst noch geschah

Heute vor 24 Jahren: Rubens Barrichello knackt die magische Grenze von 100 Rennstarts. Mit 322 Rennstarts hielt er lange den Rekord für die meisten GP-Teilnahmen überhaupt. Inzwischen liegt dieser Rekord allerdings bei Fernando Alonso.

Heute vor 47 Jahren: Patrick Neve und Loris Kessel feiern beim Belgien-GP ihr F1-Debüt. Wenn ihr euch jetzt fragt: Wer bitte? Keine Sorge, ihr habt nichts verpasst. Neve nahm bis 1977 an 10 Rennen teil bevor er punktelos wieder aus der Formel 1 verschwand. Kessel brachte es auf gerade einmal drei Starts. Seine einzige Zielankunft erreichte der Schweizer bei seinem ersten Start. Der Sieger in Zolder? Niki Lauda im Ferrari.

Heute vor 68 Jahren: Manny Ayulo verunglückt im Training zum Indy 500 tödlich. Abgesehen von vier Starts in Indianapolis in den Jahren zuvor nahm er nie an einem Formel-1-Rennen teil.

Heute vor 114 Jahren: Luigi Villoresi wird geboren. Der Italiener nimmt zwischen 1950 und 1956 für Ferrari und Maserati an 31 Formel-1-Rennen teil und fährt achtmal auf das Podest. Ein Grand-Prix-Sieg bleibt ihm allerdings verwehrt.

Luigi Villoresi mit seinem Manager, Foto: Sutton
Luigi Villoresi mit seinem Manager, Foto: Sutton