Obwohl sowohl Fernando Alonso als auch Esteban Ocon wenig aus dem starken Qualifyingergebnis machen konnten, die Leistung des Rennstalls zeigt, dass die Trendwende geschafft zu sein scheint. Die magere Punkteausbeute sei zwar schade, Barcelona verlasse der Rennstall aber mit einem positiven Gefühl. Vor allem Alonso zeigt sich optimistisch, zumal die gute Performance des A521 in Monaco zu einer wichtigen Waffe werden könnte. Der Vorfall zwischen Alonso und Lance Stroll bleibt unterdessen ohne Folgen.

Alpine mit Defizit im Rennen

Bereits zu Beginn des Rennens wurde deutlich, dass Ocon die Pace der Fahrer vor ihm nicht mitgehen konnte: "Das waren jetzt zwei Rennen, wo wir diesen Trend erkennen konnten. Das Auto hat sich nicht so gut angefühlt wie noch am Samstag. Im Vergleich zu Leclerc oder Ricciardo hatten wir Probleme mit unserer Pace - sie waren einfach schneller als wir. Wir haben ein bisschen zu kämpfen gehabt", beschreibt Esteban Ocon das offensichtliche Problem des A521.

Auch Fernando Alonso konnte das beobachten: "Wir haben im Qualifying eine bessere Pace als im Rennen. Um ehrlich zu sein, am Sonntag war es sogar knapper als am Samstag." Der Spanier ist jedoch zuversichtlich, das Alpine dieses Problem noch aussortieren kann: "Wir müssen die Dinge langsam und Schritt für Schritt zusammenfügen. Das wichtigste ist jetzt, dass auch ich mehr Performance aus dem Auto heraushole."

Dass der Spanier letztlich keine Punkte holen konnte, hing aber auch mit der misslungenen Strategie zusammen. Der Rennstall versuchte, Alonso mit einem Boxenstopp durchzubringen, ehe die Reifen am Ende des Rennens einbrachen und der Lokalmatador durchgereicht wurde: "Das war keine Überraschung. Es war ein Risiko, dass wir eingegangen sind, um Punkte zu holen", bewertete der Spanier das Vorgehen nach dem Rennen.

Alonso-Stroll-Vorfall zieht keine Strafen nach sich

Während die Reifen des Spaniers zunehmend den Geist aufgaben, kam es wenige Runden vor Schluss zu einem kleinen Zwischenfall mit Lance Stroll, der versuchte, nach der Start-Ziel-Gerade außen an Alonso vorbeizugehen. Beide lenkten gleichzeitig in Kurve eins ein, woraufhin der Kanadier vom zweimaligen Weltmeister von der Strecke gedrängt wurde. Der Aston-Martin-Pilot versuchte daraufhin vergeblich, den Notausgang zu nehmen.

Die Rennstewards notierten den Vorfall, nach dem Rennen gab es aber wieder Entwarnung. In der Entscheidung der Rennstewards heißt es, Alonso wäre es im Zusammenhang mit dem schlechten Zustand seiner Reifen nicht möglich gewesen, Stroll mehr Platz zu lassen. Auch beim Kanadier wurde von einer Strafe abgesehen, nachdem dieser den Notausgang in Kurve zwei nicht vorschriftsgemäß nehmen konnte.

Esteban Ocon beendete das Rennen letztlich hinter beiden Ferraris, Foto: LAT Images
Esteban Ocon beendete das Rennen letztlich hinter beiden Ferraris, Foto: LAT Images

Alpine hinter McLaren und Ferrari fünfte Kraft?

Alpine verlässt Barcelona laut Ocon dennoch mit einem Lächeln im Gesicht. "Wir sind glücklich darüber, wo wir im Vergleich zu Saisonbeginn stehen. Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen", erklärte Ocon, der in jedem der vergangenen drei Rennen Punkte sammeln konnte.

Alonso nutzt die Ergebnisse der vergangenen Wochen, um die Konkurrenzfähigkeit von Alpine in Hinblick auf die restliche Saison einzuordnen: "In Portimao waren wir konkurrenzfähig, wussten aber nicht, ob das nur an der Strecke liegt. In Barcelona waren wir aber erneut stark. Ich glaube, wir können das fünftbeste Team hinter Ferrari und McLaren sein.

Alpine Qualifying-Stärke Geheimwaffe in Monaco?

Bereits in zwei Wochen steht das nächste Formel-1-Rennen in Monaco an. Ein Grand Prix, bei dem das Überholen aufgrund der engen Straßen sehr schwerfällt. Hier kommt die gute Qualifying-Pace des A521 ins Spiel: "Wir können es im Qualifying gegen Ferrari und McLaren aufnehmen. Im Rennen sind wir langsamer als diese Teams, aber es ist schwer, in Monaco zu überholen", so Ocon.

Alonso schließt sich dem an: "Ich denke, das Auto wird schnell sein." Der Spanier sieht allerdings noch persönliche Defizite, die auf den Straßen Monacos zum Problem werden könnten: "Ich muss besser werden und das Maximum aus einer Runde herausholen können. Außerdem musst du Vertrauen in dein Auto haben, wenn du es pushst. In dieser Hinsicht bin ich noch nicht bei 100 Prozent. In Monaco wird es entscheidend, dass du das Beste aus dem Qualifying machst."

Vom 20. Bis zum 23. Mai findet der Große Preis von Monaco statt. Wir sind für Euch selbstverständlich wieder vor Ort an der Rennstrecke in Monaco. In unserem Live-Ticker verpasst du zudem keinen Moment auf und neben dem Asphalt.