Rückschlag für Sebastian Vettel im Qualifying zum Großen Preis von Spanien 2021. Nach dem ‚besten Freitag’ des Jahres einen Tag zuvor lief es für den viermaligen Weltmeister im Zeittraining wieder schlechter als am vorherigen Wochenende in Portugal. Dort hatte Vettel noch das Q3 erreicht - auch ohne den neuen Unterboden, den Aston Marton in Barcelona nun auch dem Deutschen an seinen AMR21 montierte.

In Spanien schied Vettel trotz der neuen Teile auf P13 im Q2 vorzeitig aus und verlor damit auch das teaminterne Duell gegen Lance Stroll (P11) um eine Zehntelsekunde. „Es war ja sehr eng. Der letzte Schuss hat nicht so gut geklappt, wie ich es mir erwartet hätte. Ich habe mich in der Runde ein bisschen schwergetan mit den Vorderreifen, aber wir waren heute im Qualifying irgendwie immer am Ende der Schlange und nicht vorneweg“, berichtet Vettel bei Motorsport-Magazin.com. „Da waren wir immer am falschen Zehntel.“

Sebastian Vettel im Qualifying in Barcelona auf P13

Eine nicht ganz ideale Runde, auch wegen einer nicht ganz optimalen Position auf der Strecke, führte also zum vorzeitigen Aus. „Aber wenn es ein Zehntel ist, kann man glaub ich nicht viel sagen, woran es lag. Unter dem Strich war es sehr eng, vielleicht hat heute gefehlt, dann alles in die eine Runde zu packen“, ergänzt Vettel. „Der letzte Reifensatz hat sich auch nicht so gut angefühlt, dann ist ruckzuck die eine Zehntel weg.“

Wirklich schlecht sei die Positionierung dann auch nicht gewesen. Zumindest konnte Vettel seine fliegende Runde ungestört vorbereiten. „Die Outlap war eigentlich sauber, aber direkt in die erste Kurve rein hat es sich dann nicht so gut angefühlt und dann auch den Großteil des mittleren Sektors“, rätselt Vettel. „Das weiß ich jetzt noch nicht, da müssen wir mal schauen, ob da irgendwas anders war“, sagt Vettel. Geholfen hätte das aber natürlich nicht.

Formel 1 Barcelona: Aston Martin experimentiert

Dass sich die Probleme bereits im dritten Training abgezeichnet hätten, weist Vettel zurück. Sein 17. Rang in der Generalprobe ist einfach erklärt. Aston Martin experimentierte schlicht mit dem Auto. „Das hat sich nicht so gut angefühlt, deshalb sind wir wieder zurückgegangen“, sagt Vettel. „Aber da, wo wir sind, müssen wir einfach etwas probieren und versuchen irgendwie eine Richtung zu finden“, sagt Vettel.

Dieser Findungsprozess sei noch nicht abgeschlossen. „Wir sind nach wie vor dran, das Auto ein bisschen besser zu verstehen. Das kommt auch immer besser, aber heute war es sehr eng“, sagt der Hesse. „Vielleicht hätte das Ergebnis schon mit ein bisschen Rückenwind zur rechten Zeit ein bisschen anders ausgesehen.“

Vettel & Stroll hoffen auf strategischen Vorteil

Im Rennen auf dem nicht für viele Überholmanöver bekannten Circuit de Barcelona-Catalunya kann sich Vettel nun auf eine erneut harte Aufgabe gefasst machen. „Es wird schwer“, fürchtet Vettel. „Auf der anderen Seite sind die Autos auf gewisser Weise in Reichweite. Vielleicht können wir morgen über die Strategie einen Unterschied machen, vielleicht hilft uns auch ein Safety Car. Passieren kann immer genug.“

Auf die Strategie hofft auch Teamkollege Stroll. Der Kanadier verpasste im Q2 die Top-10 nur um eine Hundertstelsekunde, kann sich deshalb am Start jedoch über die beste Startposition mit freier Reifenwahl freuen. „Es war so eng, das frustriert natürlich. Aber wir wissen, dass die anderen Autos gerade einfach etwas schneller sind“, sagt Stroll. „Vielleicht könnte es so sein [dass P11 sogar ein Vorteil sei], das müssen wir jetzt bei der Strategie ansehen.“ Vettel hätte Q3 klar vorgezogen: "Wenn wir die Wahl gehabt hätten, wäre ich lieber da."

Vettel trotz Rückschlags mit Update zufrieden

Dass der neue Unterboden offenbar nicht die Welt verändert hat, liege auch an der Konkurrenz. „Es ist ja ein relatives Spiel“, erinnert Stroll an Neuerungen auch bei den Gegnern im Mittelfeld. „Natürlich hilft er uns, aber wir müssen weiterpushen, um Ferrari, McLaren oder sogar Alpine einzuholen, die jetzt auch ziemlich konkurrenzfähig aussehen.“

Vettel hatte nach dem guten Auftakt am Freitag gehofft, dass es dank des neuen Unterbodens zumindest für Q3 reichen würde. "Ich dachte, wir hätten eine Chance. Die hatten wir sogar, aber es war einfach sehr eng und wir am falschen Ende. Ich bin happy mit den neuen Teilen", betont Vettel.