Mick Schumacher hat im Qualifying zum Großen Preis von Spanien 2021 erstmals in seiner jungen Formel-1-Karriere mehr erreicht als im Q1 nur eine schnellere Zeit als der eigene Teamkollege zu fahren. Im Zeittraining der Formel 1 in Barcelona ließ der Haas-Pilot wie zuletzt im Rennen in Portugal nun bereits am Samstag Williams-Fahrer Nicholas Latifi hinter sich. Damit steht Schumacher in der Startaufstellung für das Rennen am Sonntag auf P18. Nikita Mazepin wurde mit sieben Zehnteln Rückstand auf Schumacher abgeschlagen Letzter.

„Das war noch ein bisschen mehr [als erwartet]“, jubelt Schumacher. „Eigentlich haben wir uns fünf Zehntel hinter Williams gesehen. Ich glaube, dass ich da doch eine recht gute Runde hingekriegt habe“, sagt der Haas-Pilot, am Ende mit einer 1:19.117 Minuten sogar gut eine Zehntel schneller als Latifi im erneut langsameren Williams.

Schumacher: Fast Räikkönen bekommen

Ein kleiner Fehler sei dennoch dabei gewesen, gesteht Schumacher. „In der ersten Kurve habe ich ein bisschen verloren, sonst hätten wir sogar vielleicht noch Kimi schlagen können“, berichtet Schumacher. Räikkönen war im Alfa Romeo exakt zwei Zehntelsekunden schneller als Schumacher. "Und auf dieser Runde waren heute vielleicht noch zwei Zehntel drin, also genau das, was Kimi gefahren ist", sagt Schumacher. Insgesamt sei er aber zufrieden und wohl sehr nah am Maximum gewesen.

Wieso es plötzlich derart gut lief? „Die Änderungen von gestern auf heute waren definitiv sehr positiv“, sagt Schumacher. „Das Team und ich haben in Sachen Setup die richtige Wahl getroffen. So sehen wir eine stetige Verbesserung in unserer Quali-Performance.“

Formel-1-Qualifying Barcelona: Schumacher verrät Setup-Schlüssel

Noch im dritten Training sah es derart gut nicht aus. Dort lag Schumacher noch sechs Zehntel hinter Latifi und 2,5 vor Mazepin. Dennoch war Schumacher bereits in dieser Session zufrieden. „Ich habe mich schon im dritten Training recht wohlgefühlt“, berichtet Schumacher. Der Schlüssel zur großen Verbesserung über Nacht? „Wir haben einfach versucht, mehr Grip auf die Vorderachse zu bekommen. Das ist gelungen“, schildert Schumacher.

Im Qualifying sei Haas nach dem guten Eindruck in der Generalprobe dann noch etwas mehr in diese Richtung gegangen. „Da haben wir alles richtig gemacht. Ich bin sehr happy mit dem Team, die haben einen mega Job mit dem Auto gemacht“, schwärmt Schumacher. Frust herrschte dagegen bei Teamkollege Mazepin. „Das ist verrückt, man. Ich weiß nicht, wo die Zeit ist“, funkte der Russe bereits unmittelbar nach seinem neuerlichen letzten Platz mit großem Rückstand auf Schumacher.

Schumacher erwartet schwieriges Rennen - trotz Track Position

Für das Rennen ist Schumacher nun besser aufgestellt als gedacht - und genau in jener Position, auf die er bereits am Freitag gehofft hatte. Vor einem Williams, also mit der gerade in Barcelona so wichtigen Track Position, sollte er Rang 18 über die Startrunde konservieren können. Dennoch erwartet der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher einen kniffligen Grand Prix.

„Das wird schwieriger. Wahrscheinlich ist es windig und hat hohe Temperaturen. Das ist nicht gut für die Reifen“, sagt Schumacher. „Deshalb müssen wir offen daran herangehen und die Sachen so mitnehmen, wie sie kommen“, sagt Schumacher. Das schließe auch die Strategie ein. Ein oder zwei Stopps - beides sei denkbar. „Wir müssen dann einfach schauen, was für uns am besten ist und das Maximum herausholen.“