Williams konnte in den ersten drei Rennen bereits einige Male aufzeigen. Schließlich sollen Punkte her. Doch so überraschend stark der britische Rennstall in einigen Sessions sein kann, so inkonstant waren gleichzeitig die bisherigen Ergebnisse der beiden Williams-Piloten George Russell und Nicholas Latifi.

Besonders das Rennen in Portugal hat für viele fragende Gesichter gesorgt. Russell konnte seinen Williams im Qualifying auf Position elf stellen, im Rennen stürzte die Performance allerdings wieder ein. Vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona offenbart Russell, dass unter anderem technische Probleme für das schlechte Abschneiden des Teams verantwortlich waren. Grundsätzlich habe das Team das achtschnellste Paket. Auch für Jost Capito findet der Brite lobende Worte.

Woher kam der Absturz?

Bereits nach dem Rennen in Portugal, begann bei Williams die Ursachenforschung. "Es war schwer, die Reifen im Temperaturfenster zu halten und wenn du erstmal ein paar Positionen verlierst, ist es schwer, zurückzukommen", resümierte Williams-Performancechef Dave Robson vergangenes Wochenende. "Uns fehlt immer noch Stabilität. Das brauchen wir, wenn wir im Mittelfeld mitkämpfen wollen", führte der Brite aus.

Dem schloss sich auch George Russell an: "Unser Auto passt nicht zu diesen Bedingungen. Wenn der Wind zulegt, bekommen wir richtig Probleme." Vor dem Großen Preis von Spanien enthüllt Russell allerdings, dass nicht nur äußere Bedingungen für das schlechte Abschneiden verantwortlich waren: "Wir haben ein kleines Problem am Heck des Autos gefunden. Das hat uns am Sonntag sicher nicht geholfen"

Russell: Williams achtschnellstes Team

Dennoch gab viele positive Dinge, die Williams aus dem vergangenen Wochenende mitnehmen konnte: "Ich denke, dass es erwähnenswert ist, dass wir am Samstag das achtschnellste Auto hatten. Wir standen auf Position elf und hatten viele schnelle Fahrer hinter uns."

Damit sprach Russell insbesondere Daniel Ricciardo, Fernando Alonso und auch Lance Stroll an, die das Rennen hinter dem Williams-Piloten in Angriff nehmen mussten. Dass es im weiteren Saisonverlauf allerdings schwer sein würde, gegen solche Fahrer zu kämpfen, das weiß auch Rusell. "Wir müssen uns weiter verbessern und das Auto weniger sensibel machen. Ich denke, wir kämpfen in der Konstrukteursmeisterschaft um Platz acht und neun. Das ist das, was mit diesem Auto grundsätzlich möglich ist."

George Russell zeigte im Qualifying in Portugal eine starke Leistung. Von der Performance des Autos war im Rennen nichts mehr zu sehen., Foto: LAT Images
George Russell zeigte im Qualifying in Portugal eine starke Leistung. Von der Performance des Autos war im Rennen nichts mehr zu sehen., Foto: LAT Images

Williams im Rennen schwächer als im Qualifying?

Dass George Russell seinen FW43B im Qualifying trotz dieser Erkenntnis auf Position elf stellen konnte und beinahe den Einzug in Q3 schaffte, sei der Arbeit des Teams zu verdanken: Das Team hat einen guten Job gemacht. Da gab es ein paar Fahrer, die ihr Paket nicht optimieren konnten. Wir haben die Performance der Reifen sowie das Traffic-Management auf eine Runde optimieren können. Das ist wirklich wichtig."

Dass Williams aber nur in der Lage sei, ausschließlich gute Qualifyings abzuliefern, verneint Russell vehement. Hierbei spielen auch wechselhafte Bedingungen eine entscheidende Rolle: "Ich denke, in Imola hat das Fahrzeug im Qualifying und Rennen gut funktioniert. Wir waren auf Position 10 und konnten aufgrund purer Leistung und Pace einen Mercedes verfolgen und attackieren."

Jost Capito tut Williams gut

Obwohl das Manöver von George Russel auf Valtteri Bottas letztlich böse endete, derartige Situationen wären vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. "Es ist klar, dass wir in Sachen Performance im Vergleich zum letzten Jahr wieder einen kleinen Schritt nach vorne machen konnten. Generell seit ich bei Williams bin. Solche Dinge brauchen in der Formel 1 aber Zeit", so Russel vor dem Spanien GP.

Hierfür sei laut dem Mercedes-Junior auch die neue Williams-Führungsriege verantwortlich: "Die neuen Besitzer und Jost Capito wollen die Dinge richtig machen. Wir wollen nichts überstürzen und keine schnellen Erfolge feiern, die uns langfristig Probleme bringen würden. Ich denke, die neuen Personen im Team sind großartig. Sie wollen im richtigen Tempo arbeiten, um sicherzustellen, dass das Team langfristig in guten Händen ist."