In einer Zeit vor den langweiligen Prozessionen gab es im Fürstentum von Monaco noch actiongeladene Formel-1-Rennen. Mehrfach wurde der Grand Prix erst in der letzten Runde entschieden. Das Duell zwischen Jochen Rindt und Jack Brabham wurde 1970 zum Herzschlagfinale in der Zielkurve.

Formel 1 heute vor 53 Jahren: Jochen Rindt und sein bestes Rennen

In den späten 60er-Jahren wurde ein Pilot auf dem Radar der Formel-1-Welt immer größer: Jochen Rindt. Der Popstar unter den F1-Fahrern. Bis heute hält der Deutsch-Österreicher seinen Ruf als Draufgänger aufrecht. Ein Teufelskerl, der im Rennen nur eine Geschwindigkeit kannte: Highspeed. So auch an diesem 10. Mai 1970.

Nach zwei punktelosen Resultaten zum Saisonauftakt schien auch in Monaco nicht die Trendwende zu kommen. Nur Rang 8 im Qualifying, eine denkbar schlechte Ausgangslage in den Straßen von Monte Carlo, wo auch in den 70ern Überholmanöver schwierig waren.

Doch im Rennen zeigte der Lotus-Pilot, der seinen ersten Rennsieg erst im Jahr vorher beim Großen Preis der USA gesammelt hatte, wozu er fähig war. Von Rang 8 aus kämpfte er seinen Lotus 49C schon früh im Rennen bis auf die sechste Position nach vorne. Dann schied der bis dahin Führende, Jackie Stewart, aus dem Rennen aus.

In der Folge schnappte sich Rindt auch noch den ehemaligen F1-Weltmeister Denny Hulme und Henri Pescarolo und sicherte sich Platz 3. Etwa zwanzig Runden vor Schluss musste Chris Amon aufgrund eines Aufhängungsschadens die Segel streichen.

Großer Preis von Monaco 1970, Foto: Sutton
Großer Preis von Monaco 1970, Foto: Sutton

Rindt startete den Schlussspurt und schloss um eine Sekunde nach der anderen zu Jack Brabham auf, immerhin dreifacher Weltmeister. Die Zeit spielte allerdings gegen Rindt. Angetrieben vom zunehmenden Druck seines Verfolgers setzte Brabham in der letzten Kurve des Grand Prix zu einem Überrundungsmanöver an – und verbremste sich. Jack Brabham rutschte in die Strohballen am Streckenrand. Jochen Rindt ging vorbei und pilotierte seinen Wagen nach einer beeindruckenden Aufholjagd zum Sieg über die Ziellinie.

Jack Brabham gelang nach seinem Fehler in der letzten Kurve nie wieder ein Sieg in der Formel 1, während Rindt den letzten Rennsieg mit dem legendären Lotus 49 einfuhr. Nur zwei Rennen später stellte das Lotus-Werksteam auf den Lotus 72 um. Der Wagen, der Rindt vier Siege in Serie und den WM-Titel einbringen sollte, ihm allerdings auch sein Leben kostete.

Formel 1 heute vor 64 Jahren: Der Stern von Jack Brabham geht auf

Und noch eine Geschichte in deren Mittelpunkt Jack Brabham steht, ereignete sich am 10. Mai auf dem Straßenkurs von Monaco. Der Große Preis von Monaco war in seiner Geschichte häufig ein Rennen, bei welchem nur wenige Piloten das Ziel erreichen. Man erinnere sich nur an den Grand Prix von 1996 als gerade einmal drei Fahrzeuge zu Rennende noch ihre Kreise zogen. 1959 war so ein Rennen. Nur gerade einmal 16 Piloten waren am Start, drei davon eliminierten sich schon auf der ersten Runde.

In der Folge blieb auch ein Wagen nach dem anderen liegen. Unter anderem auch Polesitter Stirling Moss und Jean Behra, der in der Frühphase des Rennens die Führung gehalten hatte. So kam Jack Brabham, von Startplatz 3 gestartet, in die Führungsposition und konnte, da seine schärfsten Konkurrenten schon ausgeschieden waren, seine Führung gegenüber Tony Brooks verwalten.

Brabham war vorher noch nie in der Formel erfolgreich gewesen. Hinter ihm fielen auch weiterhin ein Fahrer nach dem anderen Defekten zum Opfer. Der einzige, der gemeinsam mit ihm auf der Führungsrunde blieb, war Tony Brooks.

Jack Brabham: Der erster Formel-1-Sieg seiner Karriere, Foto: Sutton
Jack Brabham: Der erster Formel-1-Sieg seiner Karriere, Foto: Sutton

Doch Brabham und vor allem sein Auto hielten durch. Nach 100 Runden und beinahe drei Stunden Fahrzeit brachte er seinen Cooper-Climax über die Linie und sicherte sich den ersten GP-Erfolg in seiner Karriere auf dem Weg zum ersten von insgesamt drei WM-Titeln. Lediglich fünf Piloten beendeten das Rennen, wobei Maurice Trintignant mit zwei Runden Rückstand sogar noch auf dem Podium Platz nahmen durfte.

Formel 1 heute vor 59 Jahren: Jim Clarks bittere Monaco-Niederlage

Viel Pech hatte Jim Clark beim Großen Preis von Monaco 1964. Der Schotte hatte den Grand Prix früh im Griff. Doch nach 23 Runden brach der Überrollbügel an seinem Lotus und ein Reperaturstopp wurde nötig. Nichtsdestotrotz machte Clark die verlorene Zeit wieder wett und schloss gegen Rennende zum Führungsfahrzeug von Graham Hill auf, es winkte ein fantastisches Duell zwischen zwei der größten Rennfahrern ihrer Zeit.

Doch erneut machte Clark sein Bolide einen Strich durch die Rechnung. Ein Motorschaden und ein daraus resultierender Ölmangel stoppten seine Aufholjagd und wenige Runden vor Schluss kam sein Lotus zum Stehen. Graham Hill gewann das Rennen, gefolgt von Richie Ginther und Peter Arundell.

Formel 1 heute vor 25 Jahren: McLaren-Doppelsieg in Spanien

Mika Häkkinen und David Coulthard dominierten ein wenig spektakuläres Rennen in Barcelona nach Belieben. Häkkinen sammelte seinen dritten Sieg der Saison vor seinem Teamkollegen und Michael Schumacher.

Zweimal McLaren vor Schumacher, Foto: Sutton
Zweimal McLaren vor Schumacher, Foto: Sutton

Die einzige erinnernswerte Aktion des Rennens: Giancarlo Fisichella wirft sich und Eddie Irvine aus dem Rennen, nachdem Irvine den Benetton-Piloten zuvor an der Box blockiert hatte. Der italienische Heißsporn erkundigte sich nach dem Rennen bei dem Ferrari-Piloten, ob dieser "ein Idiot" sei. Von Irvine erhielt er zwar keine Antwort, dafür aber von der Rennleitung, die das kurze Fragestündchen mit einer Geldstrafe sanktionierte.

Formel 1 heute vor 14 Jahren: Button mit Start-Ziel-Sieg

Ohne eine solch feurige Aktion ging er Spanien-GP 2009 von statten. Jenson Button hielt in seinem Brawn-Boliden das Feld auf Distanz. Sein Temkollege Rubens Barrichello setzte auf eine 3-Stopp-Strategie und folgte damit auf der zweiten Position. Mark Webber beendete das Rennen auf dem dritten Rang.

Formel 1 heute vor 8 Jahren: Rosberg auf Platz 1

Nochmal ein 10. Mai, nochmal ein Grand Prix von Spanien und nochmal ein Doppelsieg. Und wieder war es kein besonders spektakuläres Rennen. Nico Rosberg setzte sich am Start durch und kontrollierte das Rennen ohne größere Probleme.

Auch deshalb, weil sich Hamilton nach der ersten Runde hinter Sebastian Vettel einreihte. Durch eine 3-Stopp-Strategie manövrierte man am Mercedes-Kommandostand den Briten allerdings wieder am Ferrari vorbei und sicherte ihm somit den zweiten Rang hinter Rosberg. Vettel musste sich mit Position 3 zufriedengeben.

Was sonst noch geschah:

Heute vor 59 Jahren: Peter Arundell debütiert und fährt direkt auf das Podium. Sein zweites – und zugleich letztes - Podest sammelt er direkt beim darauffolgenden Rennen in den Niederlanden. Nach nur 11 Rennen endet seine Karriere zwei Jahre später.

Heute vor 56 Jahren: Lorenzo Bandini verstirbt an den Folgen des Feuerunfalls, den er wenige Tage zuvor beim Großen Preis von Monaco hatte

Heute vor 53 Jahren:Ronnie Peterson feiert sein F1-Debüt. Der Schwede ist einer der talentiertesten und beliebtesten Fahrer der 70er-Jahre. Er feiert zehn Formel-1-Siege, verunfallt allerdings beim Rennstart in Monza 1978 tödlich.

Ronnie Peterson: 1944-1978, Foto: Sutton
Ronnie Peterson: 1944-1978, Foto: Sutton

Heute vor 46 Jahren: Nick Heidfeld feiert Geburtstag. Der Deutsche bestreitet zwischen 2000 und 2011 in der Königsklasse insgesamt 183 Grands Prix. Doch gekrönt wird seine Karriere nie. Bei 13 Podestplatzierungen und einer Pole kann er keinen einzigen Sieg erringen.