Sebastian Vettel ging mit großen Hoffnungen in das dritte Formel-1-Rennen 2021 in Portugal. Nach einem schwierigen Saisonstart war er in Portimao erstmals aus den Top-10 in den Grand Prix gestartet. Die Vorzeichen auf die ersten Punkte mit Aston Martin standen gut, doch Vettel stand an diesem Sonntag abermals mit leeren Händen da. Auch ohne Probleme und Pech war das Paket nicht konkurrenzfähig.

"Nicht glücklich". So brachte Vettel im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com seine Gefühlslage nach Platz 13 kurz und knapp auf den Punkt. Am Samstag hatte er es mit dem AMR21 erstmals ins Q3 geschafft. Nach den turbulenten Rennen in Bahrain und Imola, die von Fahrfehlern, Defekten und Strafen geprägt waren, versprach der zehnte Startplatz endlich Licht am Ende des Tunnels.

Vor dem Wochenende hatte sich Vettel ein sauberes Rennen ohne jegliche Querelen gewünscht, um endlich ein klares Bild hinsichtlich des Kräfteverhältnisses zu erhalten. Ohne Pleiten, Pech und Pannen sollte endlich mehr drin sein. "Wir hatten vor, hier ein paar Punkte mitzunehmen, ein oder zwei", so Vettel, der wie erhofft einen ereignislosen Sonntag erlebte, der zunächst positiv begann.

Er behauptete Platz zehn am Start und hielt die Position bis zur Boxenstopp-Phase wacker. Der Erfolg vom Samstag entpuppte sich dann jedoch als Nachteil. Dadurch, dass Vettel auf dem Soft-Reifen starten musste, zählte er in Runde 22 zu den ersten Piloten, die zum Service kamen. Während er seine Track Position aufgeben musste, fuhren einige der hinter ihm gestarteten Fahrer auf dem Medium-Compound deutlich länger.

Vettel steckt fest und muss Stroll vorbeilassen

Der Overcut der Konkurrenz ging auf und stieß Vettel aus den Top-10, der auf dem Medium-Reifen chancenlos war, zurückzuschlagen. Nach den Longruns am Freitag war der Heppenheimer noch optimistisch gewesen, im Rennen konkurrenzfähig zu sein. "Jetzt war es ein bisschen umgekehrt. Wir haben letztendlich nicht genug Speed gehabt, um mit der Gruppe um Punkte mitzuhalten", so Vettel.

Tatsächlich fand er sich in der zweiten Rennhälfte in Gesellschaft von Teamkollege Lance Stroll wieder, der als 17. gestartet war. Der Kanadier ging kurzzeitig an Vettel vorbei und übernahm Platz 13, um Aston Martins Chance auf Punkte zu erhöhen. "Ich habe ihn in der Hoffnung vorbeigelassen, dass er den Alfa [Giovinazzi] knackt. Das hat ja für uns beide nicht funktioniert, und dann haben wir wieder zurückgetauscht", erklärt Vettel.

Vettel nimmt Strategen in Schutz: Auto zu langsam

Dass eine andere Reifenstrategie mit dem Wechsel auf Hard zum Erfolg geführt hätte, glaubt Vettel nicht. "Wir müssen uns das anschauen, aber ich glaube nicht, dass das einen großen Unterschied gemacht hätte", sagt er. Letztendlich habe es am Auto und nicht an der Taktik gelegen.

"Wir mussten ja ein bisschen probieren, Druck auszuüben. Das war schon okay, aber wir waren einfach nicht flott genug", so der viermalige Weltmeister, der von der Performance des Pakets enttäuscht war: "Im Endeffekt war der Rückstand dann doch sehr groß."

In der Gesamtwertung liegt Aston Martin als Siebter bereits 48 WM-Punkte hinter McLaren auf Rang drei. Einzig die fünf Zähler von Stroll stehen auf der Habenseite. Vettel bleibt nur übrig, auf den Durchbruch am kommenden Sonntag zu hoffen: "Es ändert sich natürlich von Strecke zu Strecke ein bisschen. Hoffentlich liegt uns Barcelona etwas besser."