Zu Beginn der Saison sah es noch so aus, als wäre Haas das neue, abgeschlagene Schlusslicht der Formel 1. Dass die US-Amerikaner mit zwei Rookies am Steuer das Schlusslicht bilden, bewahrheitete sich, doch Mick Schumacher und auch Nikita Mazepin kommen der Konkurrenz näher.

Dass beim Portugal GP 2021 nur die letzte Startreihe für Haas heraussprang, war deshalb schon eine kleine Enttäuschung. "Ich hatte vielleicht ein kleines bisschen mehr erwartet", gesteht Teamchef Günther Steiner.

Denn in den Trainings konnte zumindest Schumacher der Konkurrenz etwas einheizen. In der Generalprobe schaffte es der 22-Jährige sogar auf Rang 15. "Wir wissen noch nicht, warum die anderen einen größeren Schritt als wir gemacht haben", so Schumacher. "Vor allem auf dem zweiten Satz haben wir nicht so viel herausgeholt."

Schumacher: Am Ende kein Glück

Der Deutsche fordert: "Wir sind im Mix, jetzt müssen wir schauen, die Rundenzeiten auch im Qualifying hinzubekommen und den Schritt zu machen, wenn es nötig ist." Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr im 3. Training schneller als im Qualifying.

Das lag vor allem am letzten Sektor. "Er war dort auf seiner letzten Runde 0,4 Sekunden langsamer als auf seiner schnellsten Runde. Das wäre sonst eine richtig gute Rundenzeit geworden", rechnet Steiner vor. "In Kurve 14 kam plötzlich Wind von hinten", berichtet Schumacher. "Manchmal braucht man auch etwas Glück."

Knapp zwei Zehntelsekunden fehlten ihm auf Nicholas Latifi im Williams auf Platz 18. Der Kanadier wäre zumindest für Schumacher in Reichweite gewesen. Mazepin musste sich erneut deutlich geschlagen geben. Ihm fehlte fast eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen.

Mazepin nimmt Niederlagen sportlich

Die schwierigen Bedingungen in Portugal machten dem Russen besonders zu schaffen. Wind und extrem wenig mechanischer Grip vom eigenartigen Asphalt sorgen nicht gerade für mehr Vertrauen bei Mazepin. Immerhin ließ er den Haas bislang das ganze Wochenende über heil. Der gebeutelte Rookie nimmt es sportlich: "Je schwieriger das erste Jahr ist, desto mehr lernt man für später. Niki [Lauda] hat immer gesagt: Es sind die schwierigen Tage, an denen du am meisten lernst."

Während die versammelte Formel-1-Welt mit den Bedingungen in Portimao kämpft, genießt Mick Schumacher die Herausforderung. "Es scheint hier alles sehr schwierig zu sein, aber auf der anderen Seite fühle ich mich sehr wohl im Auto. Ich mochte es, dass wir so viel Übersteuern haben und ich mit dem Auto kämpfen konnte. Ich hoffe, das spielt uns morgen in die Karten." Das Ziel ist klar: "Wir wollen mit den anderen Jungs kämpfen können."