Beim dritten Qualifying der Formel-1-Saison 2021 hat das Ferrari-Team seinen Aufwärtstrend bestätigt. Zum zweiten Mal schafften beide Fahrer den Einzug ins Q3. Im gesamten Vorjahr ist dies den Piloten des Traditionsrennstalls zweimal gelungen. Bei seinem dritten Auftritt in Rot schlug Neuzugang Carlos Sainz seinen Teamkollegen Charles Leclerc. Der Spanier beendete das Zeittraining zum Portugal GP am Samstag auf der fünften Position, Leclerc wurde Achter.

"Ich habe die Runde zusammengebracht. Das wichtigere ist aber, dass ich es zweimal bei schwierigen Bedingungen geschafft habe", war Sainz zufrieden. Auf dem Autodromo Internacional do Algarve herrschten in der gesamten Session starke wechselhafte Winde. "Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unvorhersehbar sich das Auto im letzten Sektor verhalten hat und wie schwierig es zu fahren war. Der Fakt, dass ich in Q3 mehrere gute Runden geschafft habe, gibt mir ein gutes Gefühl. Ich mache Fortschritte bei meinem Fahrstil und versuche an diesem Wochenende, etwas anders zu fahren." Auch beim Setup hat Sainz neue Dinge ausprobiert.

Im entscheidenden letzten Segment des Qualifyings reichte Sainz' erster Run zunächst zu Platz vier. Seine zweite gezeitete Runde war zwar noch einmal rund eine halbe Zehntelsekunde schneller. Da Max Verstappen aber in die Spitzengruppe fuhr, verlor der Ferrari-Fahrer einen Platz. Verstappen war zuvor seine Runde gestrichen worden, da er die Track Limit überschritten hatte. Leclerc war auf seiner schnellsten Q3-Runde knapp 0.3 Sekunden langsamer als Sainz.

Dem ersten kleinen Sieg über seinen Teamkollegen will der vormalige McLaren-Fahrer keine zu große Bedeutung zumessen. "Die Leute in den Medien schenken dem Ergebnis viel Beachtung. Aber für mich ist wichtig, dass ich den Fahrstil und das Setup kenne, mit dem ich zurechtkomme. Immer wenn ich heute auf die Strecke gefahren bin, habe ich mich wohlgefühlt und die Rundenzeiten haben das gezeigt. Das ist die Richtung, die wir einschlagen müssen", sagte Sainz.

Leclerc sucht keine Ausreden

Leclercs Stimmung war nach dem Qualifying deutlich getrübter. "Die Bedingungen waren schwierig. Auf der anderen Seite müssen wir im Auto die Rundenzeit fahren, egal, was auf der Strecke passiert. Der Wind ist keine Entschuldigung für mich. Ich habe zu viel gepusht und dabei die Zeit verloren", sagte der Monegasse zu Motorsport-Magazin.com.

Über seinen zu aggressiven Fahrstil sagte er weiter: "Das funktioniert bei den meisten Bedingungen. Aber bei solchen Bedingungen zahlt es sich aus, wenn du ein bisschen unterhalb dieses Limits fährst, aber eine saubere Runde schaffst."

Leclerc, der bekannt für seine harte Selbstkritik ist, sparte auch in Portugal nicht mit schonungslosen Worten. "Ich weiß nicht, was möglich gewesen wäre. Mit mir am Steuer nicht viel mehr als Platz acht. Ich war einfach nicht gut genug. Es war sehr schwierig, eine gute Runde zu fahren. Aber ich hätte einfach einen besseren Job machen sollen. Ich war nicht konstant genug und habe Fehler gemacht."

Besser als Sainz war er allerdings in Q2. Er schaffte auf Medium-Reifen den Einzug ins Finale des Qualifyings. Sainz ging mit weichen Reifen auf Nummer sicher. Damit werden die beiden Ferrari-Piloten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in den Portugal GP am Sonntag (Start 16:00 Uhr) starten. Sainz trauert dieser verpassen Chance nach. "Wenn es nicht regnet, denke ich, dass der Soft keinen großen Vorteil gegenüber dem Medium hat. Heute hat sich der Medium sehr gut angefühlt und ich wünschte, ich hätte es mit dem Medium ins Q3 geschafften."