Mick Schumacher konnte beim Großen Preis der Emilia Romagna in Imola überzeugen. Der Haas-Pilot setzte sich ein weiteres Mal deutlich von seinem Teamkollegen Nikita Mazepin ab und konnte zumindest im Qualifying die Lücke zu Alfa Romeo schließen. Mick Schumacher überzeugt allerdings auch abseits der Strecke. Im Vorfeld des vergangenen Rennens sprach Günther Steiner über Schumacher. Der Haas-Teamchef fand dabei nur lobende Worte. Vor allem die Art und Weise, wie Schumacher Aufgaben im Team angehe, habe Steiner ins Staunen versetzt.

Schumacher trotz Übergangsjahr hungrig

Schumacher konnte die Formel-1-Welt bereits nach kurzer Zeit von seinem Talent überzeugen. Für Teamchef Günther Stein sei es allerdings noch zu früh, die Gesamtleistung beider Fahrer zu bewerten. Das Team befinde sich schließlich in einem Übergangsjahr, bei dem sowohl Schumacher als auch Mazepin versuchen müssen, so viel wie möglich aufzusaugen.

Steiner macht dennoch kein Geheimnis daraus, dass er mit der bisherigen Arbeitsweise Schumachers und seiner Integration in das Team mehr als zufrieden ist. "Was ich dazu sagen kann, ist, dass ich sehr respektiere, was er tut. Er arbeitet hart, er denkt über alles nach, er spricht mit so vielen Leute wie möglich. Er will einfach lernen und ist hungrig", so der Haas-Teamchef.

Einstellung Schumachers 'sehr cool'

Was dem Südtiroler allerdings besonders positiv auffällt, ist die Mentalität, die Schumacher auch in Zeiten des Lernens und Wachsens an den Tag lege. "Es macht ihm Spaß. Ich habe gerade vorhin mit ihm gesprochen und er hat gesagt, dass er sich auf das morgige Rennen freut. Wenn jemand von Position 18 startet und sagt, er freut sich auf das Rennen, dann finde ich das cool. Er weiß, dass er sich aktuell in einer Lernphase befindet und dass das sehr wichtig für ihn ist."

Günther Steiner geht sogar einen Schritt weiter: "Ich respektiere sehr, was er tut und wie er sich einsetzt. Er ist bewundernswert. Gerade für einen jungen Mann, der ja auch die Möglichkeiten hätte, im Leben etwas anderes zu machen. Deswegen finde ich das sehr cool."

Günther Steiner (rechts) neben Mick Schumacher (links) beim Young-Driver-Test in Abu Dhabi 2020, Foto: LAT Images
Günther Steiner (rechts) neben Mick Schumacher (links) beim Young-Driver-Test in Abu Dhabi 2020, Foto: LAT Images

Schumacher ist der Sprung von der Formel 2 in die Königsklasse also gut gelungen. Dass sich der Deutsche bei Haas zudem in einem völlig neuen und vor allem wesentlich größerem Umfeld befindet, habe der 22-jährige ebenfalls gut weggesteckt: "Wie er sich gegenüber dem Team verhält, ist wirklich respektabel. Es gibt viele Leute, die hier im Team arbeiten. Er versteht und respektiert das."

Dass Mick Schumacher neben der Strecke große Fortschritte macht, lässt sich aber auch auf der Strecke erkennen. Der Sohn des Rekordweltmeisters Michael Schumacher konnte seinen Teamkollegen in beiden Rennen deutlich hinter sich lassen. In Imola beendete Schumacher das Rennen letztlich auf Position 16, befand sich bei der Zieleinfahrt aber eine ganze Minute vor Mazepin. Und das, obwohl Schumacher durch eine Kollision mit der Streckenmauer bei Start-Ziel weit hinter den Stallrivalen zurückgefallen war. Die nächste Chance bietet sich Schumacher in einer Woche beim Großen Preis von Portugal in Portimao.