Erbitterte Rivalitäten schrieben die spannendsten Kapitel in der langen Historie der Formel 1. Nicht selten endeten die Fehden zweier Ausnahmekönner in einer Tragödie. 1982 kam es beim Grand Prix in Imola zwischen den beiden Ferrari-Teamkollegen Gilles Villeneuve und Didier Pironi zu einem Vertrauensbruch mit verhängnisvollen Konsequenzen. Der Kanadier und der Franzose gingen nach ihrer Auseinandersetzung als ungekrönte Champions in die Geschichte ein. Auf der Rennstrecke Erzfeinde, waren sie später als gefallene Motorsporthelden im Tod vereint.

Formel 1 heute vor 41 Jahren: Beginn einer tödlichen Rivalität

Der Große Preis von San Marino 1982 ging gleich aus mehreren Gründen in die Geschichte der Formel 1 ein. Ein Team-Boykott dezimierte das Grid auf nurmehr 14 Autos. Nach diversen Disqualifikationen in Folge des Brasilien GP unterstellten einige der britischen Teams der durch Jean-Marie Balestre geleitete FISA eine Bevorzugung Renaults und Alain Prosts. Der Großteil der FOCA-treuen Teams beteiligte sich am Imola-Boykott, darunter Brabham, McLaren, Williams und Lotus.

Für die Tifosi sollte es dennoch ein besonders denkwürdiges Rennen werden. Im Kampf um den Sieg kam es zwischen den Ferrari-Teamkollegen Didier Pironi und Gilles Villeneuve zu einem folgenschweren Eklat. Nachdem Villeneuve und Pironi mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze lagen, gab die Teamführung eine Stallorder aus, um den Doppelsieg der Scuderia nicht zu gefährden. Pironi attackierte Villeneuve dennoch und gewann das Rennen nach einem Überholmanöver in der letzten Runde.

Pironi beteuerte, die Aufforderung des Teams, das Tempo zu verlangsamen, nicht als Stallregie verstanden zu haben. Villeneuve hingegen sah in der Aktion seines Teamkollegen einen vorsätzlichen und damit unverzeihlichen Vertrauensbruch. Der Kanadier verkündete nach dem Rennen, nie wieder in seinem Leben ein Wort mit Pironi zu wechseln.

Gilles Villeneuve führte das Rennen lange Zeit vor Didier Pironi an, Foto: LAT Images
Gilles Villeneuve führte das Rennen lange Zeit vor Didier Pironi an, Foto: LAT Images

Zwei Wochen darauf werden seine Worte zu einer düsteren Prophezeiung. Im Qualifying zum Grand Prix von Belgien in Zolder kommt Villeneuve ums Leben, als er beim Versuch Pironis Rundenzeit zu unterbieten mit Jochen Mass kollidiert. Pironi wurde dadurch auf tragische Weise zum Teamleader Ferraris im Kampf um den Weltmeistertitel 1982. Doch auch das Leben des Franzosen sollte wenig später eine tragische Wendung nehmen.

Im Training zum Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring verunglückt Pironi schwer. Bei starkem Regen übersieht er den langsam fahrenden Renault von Prost und fährt mit hoher Geschwindigkeit auf. Pironi zieht sich dabei schwerste Verletzungen an beiden Beinen zu, welche einen jahrelangen Genesungsprozess erfordern, um wieder eigenständig gehen zu können.

Im Alter von 34 Jahren absolvierte er 1986 noch einmal Testfahrten für AGS und Ligier. Trotz konkurrenzfähiger Rundenzeiten war seine F1-Karriere beendet, denn bei Wiederaufnahme seines Berufs hätte er die in Folge seines Unfalls an ihn ausgezahlte Versicherungssumme zurückerstatten müssen. Pironi widmete sich stattdessen Offshore Powerboat Racing. Doch auch seine neue Leidenschaft sollte ihm zum Verhängnis werden.

Am 23. August 1987 kommen er sowie seine Co-Piloten Bernard Giroux und Jean-Claude Guenarder vor der Küste der Isle of Wright in ihrem Powerboat Colibri 4 ums Leben. Wenige Monate nach Pironis Tod bringt seine Freundin Zwillinge zur Welt, die sie in Gedenken an ihren Freund und seinen Widersacher Didier und Gilles tauft. Letzterer nahm 2014 als Ingenieur bei Mercedes in der Formel 1 seine Arbeit auf.

Didier Pironi feiert seinen Sieg neben einem verbitterten Gilles Villeneuve, Foto: LAT Images
Didier Pironi feiert seinen Sieg neben einem verbitterten Gilles Villeneuve, Foto: LAT Images

Formel 1 heute vor 30 Jahren: Prost auf diesen Hattrick

Williams dominierte die Saison 1993 von Beginn an nach Belieben. Beim vierten Rennen in Imola sicherten sich Alain Prost und Damon Hill souverän die erste Startreihe. Michael Schumacher und Ayrton Senna mussten sich in Reihe zwei mit 1,8 respektive 1,9 Sekunden Rückstand abfinden. Mit der schnellsten Runde und einem Sieg machte Prost vor Schumacher und Ligier-Pilot Martin Brundle nicht nur seinen zweiten Saisonsieg perfekt, sondern auch den achten und finalen Hattrick seiner Karriere.

Alain Prost feierte 1993 in San Marino den letzten Hattrick seiner Formel-1-Karriere, Foto: Sutton
Alain Prost feierte 1993 in San Marino den letzten Hattrick seiner Formel-1-Karriere, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 19 Jahren: Button feiert erste Pole Position

Gegen Ferrari war 2004 kaum ein Kraut gewachsen. Michael Schumacher gewann 12 der ersten 13 Rennen, lediglich im Qualifying konnte die Konkurrenz den F2004 hin und wieder ärgern. Durch das Einzelzeitfahren mit Benzin für den ersten Stint waren Teams wie BMW Williams, McLaren Mercedes oder Renault darauf erpicht, sich mit leichteren Autos in der Startaufstellung vor die Scuderia zu drängeln. In Imola schlug die große Stunde von Jenson Button und BAR Honda. Der Brite holte vor Schumacher die erste Pole Position seiner Karriere, die auch für sein Team eine Premiere darstellte. Im Rennen landete er zwischen Schumacher und Juan Pablo Montoya auf Position zwei.

Jenson Button tanzte Michael Schumacher 2004 in Imola vor der Nase herum, Foto: Sutton
Jenson Button tanzte Michael Schumacher 2004 in Imola vor der Nase herum, Foto: Sutton

Was sonst noch geschah:

Vor 22 Jahren: Der ehemalige Formel-1-Pilot Michele Alboreto verunglückt bei Testfahrten auf dem Lausitzring aufgrund eines Reifenschadens an seinem Audi R8 tödlich. Der Italiener nahm in seiner 14 Jahre überdauernden Karriere für Tyrrell, Ferrari, Larousse, Footwork, Lola und Minardi an insgesamt 194 Grands Prix teil und feierte dabei fünf Siege.

Vor 33 Jahren: Jean-Eric Vergne wird geboren. Der Franzose bahnte sich über Red Bulls Juniorprogramm den Weg in die Formel 1 und startete zwischen 2012 und 2014 für Toro Rosso. Nach seinen 58 Grands Prix verschlug es ihn ohne jemals den Sprung zu Red Bull geschafft zu haben in die Formel E, wo er sich in den Saisons vier und fünf jeweils zum Champion krönte.

Vor 38 Jahren: Ex-F1-Pilot Giedo van der Garde erblickt das Licht der Welt. Nach einer erfolgreichen Karriere im Go-Kart gelangte er über den Formelsport in die Königsklasse, wo er 2013 für eine Saison bei Caterham anheuerte. Eigentlich hätte die Laufbahn des Niederländers 2015 bei Sauber ihre Fortsetzung finden sollen, doch Teamchefin Monisha Kaltenborn überging van der Garde trotz gültigen Vertrages und verpflichtete Marcus Ericsson und Felipe Nasr.

Vor 42 Jahren: Alle guten Dinge sind drei. Von unseren heutigen Geburtstagskindern erblickte er als Erster das Licht der Welt: Felipe Massa. Der F1-Vizeweltmeister von 2008 wurde am 25. April 1981 in Sao Paulo geboren und machte 2002 mit Sauber den Sprung in die Formel 1. Bis zu seinem Rücktritt Ende 2017 absolvierte er 269 Grands Prix für die Schweizer, Ferrari und Williams. Die Bilanz: 11 Siege, 16 Pole Positions und 15 schnellste Runden.